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Mord auf dem Golfplatz

Mord auf dem Golfplatz

Titel: Mord auf dem Golfplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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auf eine Pflanze. »Könnte ich da vielleicht einen Ableger haben?«
    »Aber natürlich, Monsieur.« Der alte Gärtner trat ins Beet und schnitt vorsichtig einen Zweig von der Pflanze ab, die Poirot so sehr bewundert hatte.
    Poirot bedankte sich überschwänglich, und Auguste kehrte zu seiner Schubkarre zurück.
    »Sehen Sie?«, sagte Poirot lächelnd, während er sich über das Beet beugte und die Vertiefung musterte, die der genagelte Stiefel des Gärtners hinterlassen hatte. »Es ist ganz einfach.«
    »Ich wusste ja nicht…«
    »Dass der Fuß im Stiefel sein würde? Sie nutzen Ihre hervorragenden geistigen Fähigkeiten nicht gut genug. Nun, was sagen Sie zu dieser Spur?«
    Ich sah mir das Beet genau an.
    »Alle Fußspuren in diesem Beet stammen vom selben Stiefel«, sagte ich nach langem Überlegen.
    »Meinen Sie? Eh bien. Ich stimme Ihnen zu«, sagte Poirot.
    Doch das klang sehr gleichgültig, so, als denke er an etwas anderes.
    »Auf jeden Fall«, meinte ich, »werden Sie jetzt einen Floh weniger im Ohr haben.«
    » Mon Dieu! Was für ein Ausdruck! Was bedeutet er?«
    »Ich wollte sagen, dass Sie diese Fußstapfen jetzt vergessen können.«
    Doch zu meiner Überraschung schüttelte Poirot den Kopf.
    »Nein, nein, mon ami. Endlich bin ich auf der richtigen Spur. Ich tappe noch im Dunkeln, doch diese Spuren sind, wie ich bereits Monsieur Bex gegenüber angedeutet habe, unsere wichtigsten und interessantesten Entdeckungen in diesem Fall. Armer Giraud – es würde mich nicht weiter überraschen, wenn er gar nicht auf sie achtete.«
    In diesem Moment ging die Haustür auf, und M. Hautet und der Kommissar kamen die Treppe herunter.
    »Ah, Monsieur Poirot, wir wollten Sie gerade suchen«, sagte der Untersuchungsrichter. »Es wird spät, aber ich möchte noch bei Madame Daubreuil vorbeischauen. Zweifellos wird Monsieur Renaulds Tod ihr arg zusetzen, und vielleicht kann sie uns einen Hinweis geben. Das Geheimnis, das er seiner Frau nicht anvertrauen mochte, kann er doch der Frau erzählt haben, deren Liebe er verfallen war. Wir kennen ja die schwachen Stellen unserer Samsons, nicht wahr?«
    Wir schwiegen, schlossen uns aber an. Poirot ging neben dem Ermittler her, der Kommissar und ich folgten mit einigen Schritten Abstand.
    »Zweifellos ist François’ Geschichte im Grunde richtig«, sagte er in vertraulichem Tonfall. »Ich habe mit dem Hauptquartier telefoniert. Offenbar hat Madame Daubreuil während der letzten sechs Wochen – also seit Monsieur Renaulds Eintreffen in Merlinville – dreimal beträchtliche Summen auf ihr Bankkonto eingezahlt. Insgesamt ergibt das einen Betrag von zweihunderttausend Franc.«
    »Du meine Güte«, ich rechnete, »das müssen doch an die viertausend Pfund sein.«
    »Genau. Doch, wir können davon ausgehen, dass er ihr zutiefst verfallen war. Aber vor allem müssen wir erst feststellen, ob er ihr sein Geheimnis anvertraut hat. Der Untersuchungsrichter macht sich da große Hoffnungen, aber ich bin nicht seiner Ansicht.«
    Während dieses Gesprächs gingen wir auf die Abzweigung zu, wo unser Wagen am Nachmittag angehalten hatte, und gleich darauf erkannte ich, dass es sich bei der Villa Marguerite, dem Haus der mysteriösen Madame Daubreuil, um das kleine Haus handelte, aus dem das schöne Mädchen getreten war.
    »Sie lebt schon seit vielen Jahren hier«, sagte der Kommissar und nickte zu dem Haus hinüber. »Sehr ruhig, sehr unauffällig. Außer ihren neuen Bekannten in Merlinville scheint sie keine Freunde oder Verwandten zu haben. Ihre Vergangenheit oder ihren Mann erwähnt sie nie. Es ist nicht einmal bekannt, ob er tot ist oder noch lebt. Ein Geheimnis umgibt diese Frau, wenn Sie verstehen.«
    Ich nickte mit wachsendem Interesse.
    »Und – die Tochter?«, fragte ich vorsichtig.
    »Ein wirklich schönes junges Mädchen – bescheiden, fromm, ganz so, wie sie sein sollte. Sie muss uns Leid tun, denn sie weiß vielleicht nichts über die Vergangenheit, aber sollte ein Mann sie heiraten wollen, wird er zwangsläufig seine Erkundigungen einholen, und dann…« Der Kommissar zuckte die Achseln.
    »Aber dafür kann sie doch nichts!«, rief ich mit wachsender Empörung.
    »Nein. Aber was wollen Sie? Ein Mann will doch wissen, woher seine Frau stammt.«
    Inzwischen hatten wir das Haus erreicht, weshalb eine weitere Diskussion nicht möglich war. M. Hautet schellte. Einige Minuten verstrichen, dann hörten wir von drinnen Schritte, und die Tür wurde geöffnet. Auf der Schwelle stand meine

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