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Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi

Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi

Titel: Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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eine Winzigkeit zur Seite, als würde er hellhörig.
    »Wir sehen uns sicher noch öfter, ich bin noch bis zum 13. da«, meinte er schließlich. Die Erklärung schickte er gleich hinterher. »Ich werde mit Aufträgen überschüttet. Einige davon nehme ich an – die interessantesten.«
    Er hatte nicht die lukrativsten gesagt.
    Althea hatte den Historiker hinausbegleitet, sich bedankt und ihm gutes Gelingen beim Ansetzen der Bowle gewünscht.
    Ihr war leicht flau im Magen, sie sollte besser eine Kleinigkeit essen. Sie machte sich auf in die Küche, wo gerade niemand herumhantierte, und schnitt sich zwei Scheiben Brot ab. Auf die eine Scheibe tat sie Schinken, auf die andere Käse. Dazu passte kein Tee, aber Malzbier.
    Als Nachspeise würde es noch ein paar Plätzchen geben, und ein paar mehr für ihren Mitbewohner, die sie einwickelte und in die Tasche ihres Habits steckte.
    Dalmetia war ihr nicht mehr begegnet, worüber Althea nicht allzu böse war. Sie löschte das Licht in der Küche und stieg die Treppen hinauf. Stefan war doch bestimmt schon zurück, aber zuerst klopfte sie an eine andere Tür.
    Susanne saß im Bett und hörte Musik, als sie Althea sah, zog sie die Stöpsel aus den Ohren. »Ein wenig trauern«, sagte sie. »Klaviermelodien.«
    »Das könnte ich nicht, für mich müsste es etwas Lautes sein«, erwiderte Althea. »Erzählst du mir, wer dieser Eberhard ist?«
    Susanne schien gar nicht mehr zu wissen, dass sie davon gesprochen hatte, und einen Moment überlegte sie, was sie sagen sollte. Oder verschweigen konnte, dachte Althea.
    Die Entscheidung fiel zu ihren Gunsten aus.
    »Der Bär«, sagte Susanne und deutete auf Leonies Bett. »Leonie hat ein paar ihrer Geheimnisse in seinen Rucksack gepackt. Sie hat mir erzählt, das habe sie schon als Kind getan. Eberhard war eben immer da.« Sie schluchzte bei den letzten Worten.
    Althea nahm den Bären und strich ihm über die Ohren. Das mochte sie am allerwenigsten, in fremden Verstecken zu stöbern. Geheimnisse begleitete meist ein abgestandener Geruch von gefühlter Freude oder von Schmerz.
    Susanne spürte ihr Zögern. »Wie kann jemand so grausam sein? Leonie sah ganz verloren aus in dem leichten Hemdchen. Das Schwein hat sie ausgezogen. Es ist doch kalt!«
    So musste es jedem vorgekommen sein, der dort am See gestanden hatte.
    »Kennst du Andreas Bacher?«, fragte Althea und hantierte am Klettverschluss des Bären-Rucksacks.
    »Ja, irgendwie schon. Er war anhänglich wie ein kleiner Hund, oft stand er vor dem Tor und gab Lichtsignale mit der Taschenlampe. Leonie hat ihm klarzumachen versucht, dass es zwecklos war, aber er wollte es nicht einsehen. Und vor Kurzem dachte ich sogar, sie hätte sich das mit Andreas vielleicht doch noch überlegt. Etwas war anders, sie war richtig euphorisch. Als hätte man ihr ein ganz besonderes Geschenk gemacht. Doch dann war die Euphorie plötzlich verflogen. Sie schien in ein tiefes Loch gefallen zu sein, aber sie sagte nichts.« Susanne schüttelte den Kopf.
    »Kannst du dich erinnern, wann das war?« Althea musste an die kryptischen Andeutungen von Andreas Bacher denken.
    »Das tiefe Loch – das war in der Nacht, bevor sie starb. Sie war noch mal weg. Und als sie zurückkam, da sah sie aus, als wäre sie einem Gespenst begegnet.« Susanne unterbrach sich. »Nein, nicht wirklich, nur als hätte jemand etwas völlig Unbegreifliches getan oder gesagt. Ich hab sie noch nie zuvor so traurig gesehen.«
    Das Rätsel hatte nicht den kleinsten Riss bekommen. Althea biss sich auf die Unterlippe. Nur jemand, der einem etwas bedeutete, konnte einen in eine solche Stimmung versetzen. Längst nicht jeder besaß diese Macht. Andreas vielleicht.
    »Ihr Tod kam in den Nachrichten. Vielleicht haben sie ihn inzwischen schon eingesperrt.« Susanne klang zuversichtlich.
    Althea würde Stefan danach fragen. Zwei Morde, und beide hatten mit der Abtei zu tun. Ein gewaltsamer Tod zog Neugierige an – sie war nicht unglücklich darüber, dem Weihnachtsmarkt fernbleiben zu können.
    »Er war also ziemlich oft auf Frauenchiemsee. Hat sich Leonie mit ihm getroffen?« Althea erinnerte sich, wie sie in der Küche hantiert und ein Geräusch gehört hatte, und kurz darauf war jemand über die Treppe verschwunden.
    »Sie hat sich mit jemandem getroffen, aber nicht gesagt, dass es Andreas war. Ich hab es einfach angenommen.«
    Es passte und stimmte doch überhaupt nicht zusammen.
    Althea verteilte Eberhards Geheimnisse auf dem Schreibtisch.
    Ein

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