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Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi

Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi

Titel: Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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zur Verwahrung. Tante Marian, liebe Schwester Althea … der Bischof hat Rom und den Vatikan im Visier. Er kann kein Aufsehen gebrauchen. Und jetzt erzählst du mir, was es mit der Geheimniswahrerin auf sich hat. Erinnert mich ein wenig an Katharina Venzl aus Gollenshausen.«

6
    Maria Clemente
    In Zaire geboren und gestorben, ist sie die erste Selige Afrikas. Die vierundzwanzigjährige Ordensfrau geriet in den Wirren nach der Unabhängigkeit des ehemaligen Belgisch-Kongo in die Gewalt von Aufständischen. Sie weigerte sich, einem der Männer zu Willen zu sein, und wurde daraufhin vom Oberst erschossen. Maria Clemente soll sterbend gesagt haben: Ich verzeihe dir, denn du weißt nicht, was du tust.
    31.   November
    Der Tod geht um auf der Fraueninsel.
    Eine Mumie, deren Identität noch ungeklärt ist, und ein Exfreund, der seine Liebe nicht an die Kirche verlieren wollte.
    Der heimtückische Mord an Leonie H. beschäftigt einen ganzen Ort und eine Insel. Andreas B. ist auf der Flucht.
    Ein viel älteres Rätsel gibt uns die Frau im Baum auf.
    Was sollen wir uns vorstellen – dass eine der Schwestern vor einigen Jahrhunderten eines Nachts hinausging und in die vom Blitz gespaltene Eiche schlüpfte?
    Der Körper wird derzeit von einem Team mittels neuester Methoden untersucht.
    »Sehr erfrischend, diese Berichterstattung«, gähnte Althea. »Hoffentlich rutscht während des Weihnachtsmarktes niemand aus und tut sich weh, sonst dichten sie am Ende noch etwas über einen Fluch.«
    Der Morgen des ersten Advent war angebrochen. Ihr Blick fiel auf den leeren Teller. Entweder ihr Mitbewohner oder Stefan hatte sich an den Plätzchen gelabt. Wahrscheinlich Letzterer.
    Es war früh, beinahe noch Nacht, aber diesmal würde Althea zur Morgenmesse gehen. Frau Professor erwischen und sich von Leonie verabschieden. Danach die Rumkugeln verteilen und frühstücken.
    In ihrem Kopf hämmerte es immer noch unversöhnlich, Ignorieren würde es nicht besser machen. Althea zog sich an. Ihre Chiemsee-Stiefel waren mittlerweile getrocknet.
    Sie holte sich aus dem Apothekerschränkchen eine Kopfschmerztablette, nahm sie mit Wasser ein und machte sich auf den Weg zur Kirche. Sie wollte vorher noch einen kurzen Besuch machen.
    Der Himmel war grau, und ein kalter Wind zupfte an ihrem Schleier. Zetas Grab war mit frischem Schnee bedeckt, die wenigen Blumen, die man darauf niedergelegt hatte, waren erfroren.
    Auf dem Holzkreuz stand ihr bürgerlicher Name. Annamaria Bruggner. Althea verweilte einige Momente.
    »Hier geht etwas Seltsames vor sich, und etwas, was sich schwer in Worte fassen lässt – Mord.« Bislang hatte sich der Kreis nicht geschlossen, oder Althea hatte das verbindende Element noch nicht entdecken können. Sie hätte sich gern den Kopf darüber zerbrochen, aber ohne ihn sich von jemandem zerbrechen zu lassen. Annamaria, die für Althea immer nur Zeta gewesen war, die das Pergament aus dem Mund der Mumie genommen hatte und die vor ihrem Tod nicht hatte beichten wollen, weil es etwas zu gestehen gegeben hätte. Aber nicht dem Pfarrer, da musste ihr Althea beipflichten.
    »Ich hoffe, du hast nichts gegen einen Verbündeten einzuwenden – oder auch zwei.« Stefan und die alte Kath. Althea hatte Schwester Zeta eine gute Reise gewünscht, und Frieden. Jetzt bat sie um etwas. »Ein kleiner Tipp, wo die Tagebücher zu finden sind, wäre gut.« Vielleicht bedeutete verstorben, für immer gegangen, aber falls nicht, dann wollte sie sich der Hilfe der ehemaligen Äbtissin versichern.
    Einige Augenpaare richteten sich auf Althea, als sie die Kirche betrat. Was war denn so bemerkenswert? Womöglich gar nichts, schließlich trug sie nicht einmal einen Verband um den Kopf.
    Althea schaute kurz in die Runde derjenigen, die in den Bänken saßen. Stefan war nicht in der Kirche, er hatte sicher abgewartet, um die Dusche für sich zu haben. Bei seinem letzten Aufenthalt hatte er davon geträumt, die Nonnen wären hinter ihm her. Schlecht geträumt, dem Schweiß auf seiner Stirn nach zu urteilen.
    Die Schwestern waren alle versammelt, wie nicht anders zu erwarten. Auch Susanne, die ein wenig verloren wirkte. Sie konnte Leonie nicht lange gekannt haben, aber die beiden waren einander trotzdem verbunden gewesen. Vielleicht nur durch einige Geheimnisse und durch Eberhard, den Bären. Sie hielt den Kopf gesenkt.
    Althea konnte sich denken, wohin Leonies Leiche gebracht worden war – in die Büßerzelle. Die Tote war vorübergehend versteckt

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