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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ich sie direkt darauf ansprechen.«
    »Was geht bloß wieder in deinem hübschen Köpfchen vor?«
    »Also, um noch mal auf die andern Damen zurückzukommen, wenn ich mit einem Kerl Schluss gemacht hätte, würde ich nicht noch mal mit ihm ins Bett steigen. Hast du noch mehr über ihn rausbekommen?«
    »Das war eigentlich das Wesentliche. Bis jetzt habe ich nur das Bild eines Weiberhelden und eines Kotzbrockens, mehr nicht.«
    »Hat er sich in den letzten zwei Monaten verändert?«
    »Er soll gereizter gewesen sein, launisch, bisweilen unausstehlich. Die Damen behaupten, das hatte was mit Kaufungs Tod zu tun, denn Wedel hat gesagt, er würde den Mörder von seinem Freund umbringen, wenn er ihn in die Finger kriegen würde.«
    »Das kann auch nur so dahergesagt gewesen sein.«
    »Was meinst du damit? Lass mich doch mal an deinen Gedanken teilhaben«, forderte Brandt sie auf.
    »Ich bin noch am Nachdenken. Diese extremen Verhaltensauffälligkeiten kommen mir merkwürdig vor. Ich glaube nicht, dass das nur was mit Kaufungs Tod zu tun hatte. Oder vielleicht gerade damit.«
    »Bitte, bitte, bitte, sprich doch mal deutlich aus, was du denkst.«
    »Kann ich noch nicht. Nicht sauer sein, okay? Ich will einfach nicht, dass ich jetzt was sage und du hinterher wiederenttäuscht bist. Lass uns für heute Nacht das Thema vergessen.«
    »Du hast gut reden! Aber was soll’s, du hast eben deinen eigenen Dickschädel.«
    Andrea erwiderte nichts mehr darauf, legte nur ihre Hand auf seine und sah ihn von der Seite an, während er in die Elisabethenstraße einbog und einen Parkplatz etwa fünfzig Meter vom Haus entfernt fand. Sarah und Michelle schliefen längst, das Licht im Wohnzimmer aber brannte noch. Sie tranken ein Glas Rotwein und aßen ein paar Chips. Allmählich legte sich die Spannung, die Brandt in den letzten Stunden verspürt hatte, und bleierne Müdigkeit machte sich breit. Er begab sich ins Bad, duschte kurz, putzte sich die Zähne und ging als Erster ins Bett. Andrea blieb noch im Wohnzimmer sitzen, trank noch ein Glas und dachte nach. Zwanzig Minuten später ging auch sie ins Bad und legte sich anschließend zu Brandt ins Bett. Er war eingeschlafen. Und als er am Morgen nach einer traumlosen Nacht aufwachte, fühlte er sich wesentlich besser als noch am Abend zuvor. Vielleicht würde dies ein guter Tag werden. Andrea war schon aufgestanden, auf dem Tisch lag ein Zettel, dass sie bereits um halb sechs in die Rechtsmedizin gefahren war. Was zum Teufel machst du so früh dort? Er kratzte sich am Hinterkopf und griff zum Telefonhörer.
    »Sag mal, was hat dich denn geritten, dass du schon um diese Zeit an deinen Leichen rumschnippelst?«
    »Erst einmal guten Morgen, Schatz«, entgegnete sie. »Ich konnte kaum schlafen, und da hab ich mir gedacht, gehe ich eben arbeiten. Ich ruf dich so gegen Mittag mal an.«
    »Warum?«
    »Einfach so. Und jetzt tschüs, ich hab zu tun.«

Freitag, 7.25 Uhr
    Staatsanwaltschaft Offenbach, Büro von Frau Elvira Klein.
    Frau Schulz war gerade gekommen. Sie war dabei, den PC hochzufahren, und machte ihr typisch missmutiges Gesicht, als sie Brandt erblickte.
    »Frau Klein ist noch nicht da.«
    »Dachte ich mir schon. Aber Sie sind es und ich auch. Ich muss schon wieder mit ihr sprechen, können Sie sich das vorstellen?«, sagte er mit dem charmantesten Lächeln, zu dem er an diesem Morgen fähig war. Sie blieb davon jedoch unberührt. »Wann erwarten Sie denn Ihren Boss?«
    »Sie müsste jeden Moment eintreffen, sie braucht noch einige Unterlagen, bevor sie zum Gericht geht.«
    »Wunderbar, dann bin ich ja doch nicht so viel zu früh. Ich nehm wieder in Frau Kleins Büro Platz, dort ist es viel gemütlicher. Ach ja, da müsste ein Fax für Frau Klein aus Weiterstadt gekommen sein. Schauen Sie doch mal nach.«
    »Ja, hier ist eins. Ich gebe es ihr, wenn sie kommt«, sagte Frau Schulz und wollte es gerade auf den Tisch legen, als Brandt es ihr entriss.
    »Brauchen Sie nicht, das übernehme ich. Deshalb bin ich nämlich auch hier.«
    »Aber …«
    »Bis gleich.«
    Elvira Klein kam wenige Minuten später. Brandt hörte, wie die beiden Frauen flüsterten, schließlich stürmte sie herein und fuhr ihn an: »Sagen Sie mal, was soll das hier werden? Sie entwenden meiner Sekretärin ein an mich gerichtetes Fax! Was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind?! Das wird Konsequenzen haben, das verspreche ich Ihnen.« Siestellte ihren Aktenkoffer neben den blankpolierten Schreibtisch. Brandt hatte ein

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