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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Spaß gemacht. Erwollte auch nur Sex, was offenbar das Einzige ist, das Männern durch den Kopf geht. Dass wir Frauen auch andere Bedürfnisse haben, scheint den Männern egal zu sein.«
    »Glauben Sie nicht, dass das ein Pauschalurteil ist?«, widersprach Brandt lächelnd.
    »Vielleicht, aber ich habe leider bisher keine anderen kennen gelernt. Das ist nicht gegen Sie persönlich gerichtet, doch wie heißt es so schön – Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus. Männer jagen, und wenn sie ihre Beute erlegt haben, ist für sie der Reiz verloren. Na ja, ich habe mich stattdessen in meine Arbeit vergraben, ich habe ein Buch nach dem andern geschrieben und Essays und Kolumnen für Zeitungen und Magazine verfasst. Sie glauben gar nicht, wie sehr das ablenkt. Und doch fühlt man sich innerlich hohl und leer wie ein Vakuum, in dem man keine Luft bekommt, weil es dort keine gibt. Das Leben fließt und fließt, und irgendwann fragt man sich, ob das alles gewesen sein soll. Wie es jetzt weitergeht, steht in den Sternen. Ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt hier bleibe oder mit Melanie wegziehe. Ich kann ja arbeiten, wo ich will.«
    »Haben Sie Ihren Mann gehasst?«
    »Ich habe ihn geliebt und gehasst. Liebe und Hass liegen so dicht beieinander, viel, viel dichter, als die meisten für möglich halten. Ich habe ihn geliebt, gehasst, verachtet, verabscheut – aber auch bewundert.«
    »Haben Sie nicht manchmal daran gedacht, ihn umzubringen?«
    Katharina Wedel lächelte verzeihend, Brandt spürte keine Ablehnung und auch keinen Spott mehr ihrerseits, im Gegenteil, ihm schien, als wäre sie erleichtert, sich endlich einmal alles von der Seele reden zu können. »Ich weiß genau, worauf Sie hinauswollen, aber hätte ich das gewollt, meinGott, dann hätte ich nicht so viele Jahre gewartet. Und ich hätte bestimmt auch keinen Unschuldigen ins Gefängnis gehen lassen.«
    »Wenn Ihr Mann so viel Geld hatte, warum hat er dann Banser betrogen? Es wäre doch ein Klacks für ihn gewesen, ihm die volle Summe zu bezahlen.«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, mein Mann war ein Spieler, genau wie Kaufung. Nur, dass Kaufung, soweit mir bekannt ist, andere nicht ausgenutzt hat, er hat sein Geld in den Kasinos verzockt. Mein Mann hingegen hat andere manchmal sehr schlecht behandelt. Wenn es aber um seinen Vorteil ging, trat er sehr überzeugend und charmant auf und wickelte jeden oder fast jeden um den Finger, ganz gleich ob Mann oder Frau.«
    »Aber Banser muss ihm doch gehörig auf die Nerven gegangen sein …«
    »Sie verstehen noch immer nicht, wie das bei ihm funktionierte. Er hat mit den Menschen gespielt. Und Banser war für ihn offensichtlich ein geradezu willkommenes Spielzeug, weil er sich nicht wehren konnte. Bei Stärkeren hätte er so etwas nie gemacht, aus Angst zu verlieren. Und er wusste immer, wenn er einen Stärkeren vor sich hatte.« Sie lachte auf, als sie nach einer kurzen Pause fortfuhr: »Ich habe einmal mitbekommen, dass Kaufung so ziemlich jedes Tennismatch gewonnen hat. Für meinen Mann war das bitter, andererseits war Kaufung sein bester und vor allem einziger Freund. Und Kaufung war zweifellos der Stärkere von beiden, aber sie haben eine Art Symbiose gebildet, wenn Sie verstehen. Sie waren vom Charakter total unterschiedlich, aber sie hatten eben ein gemeinsames Interesse – Frauen, Frauen, Frauen.«
    »Hätten Sie Banser gerne geholfen?«
    Sie sah Brandt in die Augen und antwortete: »Auf diese Frage habe ich eigentlich schon die ganze Zeit gewartet. Ja, ich hätte ihm gerne geholfen, aber wie hätte ich das tun sollen? Mit meinem Mann darüber zu sprechen war unmöglich. Ich habe es einmal versucht, aber er hat mich kalt abblitzen lassen und nur gemeint, dass mich das überhaupt nichts angehe und ich mich da raushalten solle. Und das habe ich getan.«
    »Hatten Sie Angst?«
    »Vor meinem Mann? Auf eine gewisse Weise ja, vor allem in den letzten Monaten. Manchmal blieb er einfach über Nacht weg, wobei ich mir lebhaft ausmalen konnte, wo er sich rumtrieb, und wenn ich ihn vorsichtig gefragt habe, wo er war, hat er mich angeschrien und gesagt, ich solle mich gefälligst um meinen eigenen Mist kümmern. Im Prinzip war es mir auch egal, es war sowieso alles erloschen. Verstehen Sie jetzt, warum ich keine Trauer trage? Die Einzige, die sicher leiden wird, ist Melanie. Aber auch sie wird darüber hinwegkommen, denn ihr Vater hat sich in letzter Zeit kaum noch um sie gekümmert.«
    »Haben Sie es ihr noch

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