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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Mörder finden?«
    »Ich werde mein Bestes tun. Wissen Sie zufällig, ob Ihr Schwager und Ihre Schwägerin jetzt zu Hause sind?«
    »Jochen hat gesagt, dass er gestern und heute fliegen muss. Er wird wohl irgendwann heute oder morgen wiederkommen. Aber Christine müsste eigentlich zu Hause sein. Soll ich mal anrufen und fragen?«
    »Nein, bitte nicht. Ich komme gerne unangemeldet.«
    »Stimmt ja, das habe ich ganz vergessen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Und heute Nachmittag spreche ich mit Melanie. Ehrenwort. Wiedersehen.«
    »Wiedersehen.«

Freitag, 12.15 Uhr
    Brandt rief nicht im Präsidium an, wie er es normalerweise getan hätte, um einen kurzen Bericht über seinen Besuch zu geben und dass er sich auf dem Weg zu Christine Wedel befand, er würde vielleicht heute Nachmittag im Büro vorbeischauen, aber auch nur vielleicht. Da er Hunger verspürte, hielt er an einer Imbissbude und bestellte sich eine Dose Cola und eine Currywurst mit Pommesfrites. Danach fuhr er weiter nach Heusenstamm. Er hatte gerade die Ortseinfahrt passiert, als sein Handy diese dämliche Melodie spielte. Er schaute auf das Display, Andrea.
    »Hallo, meine Liebe«, meldete er sich. »Schön, dass du anrufst, ich …«
    »Kannst du herkommen?«
    »Hast du solche Sehnsucht nach mir?«
    »Kannst du oder kannst du nicht?«
    »Ich wollte eigentlich zu Wedels Schwägerin, ich bin schon fast vor ihrer Haustür. Um was geht’s denn?«
    »Nicht am Telefon, ich muss das hier mit dir besprechen. Das ist auch der Grund, weshalb ich heute so früh in die Rechtsmedizin gefahren bin. Ich hab was sehr Interessantes für dich.«
    »Okay, ich bin in spätestens einer halben Stunde da. Bis gleich.«
    Er fuhr bis zur Autobahnauffahrt Obertshausen und dort auf die A3 Richtung Frankfurt. Nach zweiundzwanzig Minuten hielt er vor dem Institut für Rechtsmedizin. Er kannte Andrea gut genug, um zu wissen, dass sie ihn nicht grundlos zu sich bestellt hatte. Sie stand am Eingang des alten Gebäudes, eine Zigarette in der Hand, die sie ausdrückte, sobald er bei ihr war, weil sie nur selten in seiner Gegenwart rauchte, da er sich dieses Laster schon seit langem abgewöhnt hatte. Sie vergewisserte sich, dass keiner sie beobachtete, gab ihm schnell einen Kuss und bat ihn, ihr ins Untergeschoss zu folgen, das er nur betrat, wenn es unbedingt sein musste.
    »Du brauchst dir keinen Kittel anzuziehen, wir gehen in mein Büro«, sagte sie und schloss die Tür hinter sich.
    »Du machst es ja ganz schön spannend. Was gibt’s denn so Aufregendes?«
    »Immer mit der Ruhe. Ich hab kaum geschlafen, weil mir seit gestern Abend permanent so ein blöder Gedanke durch den Kopf gespukt ist. Als du mir das von Wedel erzählt hast, dass er seit Kaufungs Tod mit einer Frau nach der andern gepennt hat, ist mir eine ganz perfide Idee gekommen …«
    »Wenn ich dich mal unterbrechen darf, aber Wedel hatte sich schon vorher in vielen Betten rumgetrieben, das habe ich eben von seiner Frau erfahren.«
    »Ja, aber wenn ich dich recht verstanden habe, ist er in den letzten zwei Monaten extrem heißgelaufen. Er hat es ja sogar geschafft, seine beiden Angestellten zu bumsen, obwohl frühere Affären von deren Seite aus beendet wurden. Und du hast mir vor allem erzählt, dass er auf die harte Tour stand und sich hinterher bei den Damen entschuldigt hat. Erinnerst du dich?«
    »Ja und? Worauf willst du hinaus?«
    »Das alles kam mir doch sehr spanisch vor, also habe ich dem werten Herrn ein bisschen Rückenmark und Blut abgezapft und nach der neuesten Methode analysiert, auch wenn ich damit zum einen gegen Vorschriften verstoßen und unseren Kostenrahmen für dieses Jahr fast gesprengt habe. Aber das war mir egal, ich wollte wissen, ob ich richtig liege. Heutzutage geht es ganz schnell, bis man das Ergebnis hat, die Amis waren natürlich wieder mal die Schnellsten. Und jetzt halt dich fest – Wedel war HIV-positiv. Und er muss das Virus schon länger in sich getragen haben, denn die Anzahl seiner Antikörper oder auch Helferzellen lag weit unter zweihundert pro Mikroliter Blut. Normal sind fünfhundert bis zwölfhundert. Ein solcher Wert kommt nicht von jetzt auf gleich. Er hatte nur hundertsechzig pro Mikroliter, weitere Erklärungen will ich dir ersparen. Na, was sagst du jetzt?«
    Brandt sah Andrea mit ungläubiger Miene an. Für einigeSekunden herrschte vollkommene Stille, was in dieser Leichengruft nicht ungewöhnlich war, aber diesmal war die Stille noch stiller. Er lehnte sich gegen die

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