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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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flüsterte: »Du bist einfach die Größte und die Beste. Bis nachher.«

Freitag, 13.05 Uhr
    Brandt musste auf der Fahrt nach Heusenstamm fortwährend an das denken, was Andrea herausgefunden hatte. Sie hatte die Puzzleteilchen zu einem großen Teil zusammengefügt, sodass das Bild bereits zu erkennen war. Was fehlte, war die Person, die am Dienstag zwischen einundzwanzig Uhr dreißig und vierundzwanzig Uhr in der Galerie war, um Wedel zu erschießen. Es musste ein zutiefst verzweifelter und gedemütigter Mensch sein, einer, dem Wedel mehr als nur körperlichen Schaden zugefügt hatte. Wenn es stimmte, dass Wedel bewusst viele Frauen mit dem tödlichen Virus zu infizieren versucht hatte, dann war dieser Mord in Brandts Augen, auch wenn er das nicht einmal denken durfte, verständlich und für ihn sogar entschuldbar. Und nach dem, was er von Katharina Wedel über ihren Mann erfahren hatte, konnte er sich gut vorstellen, dass Wedel in seiner Wut und vielleicht auch seinem Hass diese Taten begangen hatte. Brandt hoffte nur, dass die Frauen, mit denen er in den letzten Tagen gesprochen hatte, geschützten Geschlechtsverkehr praktizierten, aber so recht glaubenwollte er es nicht. Er dachte mit Grausen an die Gespräche mit Sandra Heuser, Doreen Müller, Petra Johannsen und Katharina Wedel, bei denen ihm zum Glück Andrea helfend zur Seite stehen würde. Wie würden sie reagieren, wenn sie erfuhren, was ihnen unter Umständen angetan worden war? Er wusste es nicht, aber er ahnte es.
    Christine Wedel kam an die Tür. Ihre Augen blitzten kurz auf, als sie Brandt erblickte. Nachdem sie ihn begrüßt hatte, sagte sie: »Sie kommen bestimmt noch einmal wegen meines Schwagers. Mein Mann ist aber nicht da.«
    »Das macht nichts, ich habe nur ein paar Fragen, die Sie mir bestimmt auch beantworten können. Darf ich reinkommen?«
    »Natürlich.«
    Er ging an ihr vorbei. Sie duftete nach einem herben und doch sinnlichen Parfüm, das aber nicht aufdringlich wirkte. Sie trug eine Jeans und ein weißes Sweatshirt und war barfuß. Im Gegensatz zum Mittwoch war sie heute nicht blass, und die Augen waren nicht klein und müde und von Kopfschmerzen gezeichnet. Sie führte ihn in das modern und nüchtern-elegant eingerichtete Wohnzimmer. Alles bestand aus hellen Farben, die jetzt durch die einfallende Sonne noch heller schienen, etwas, das Brandt vorgestern gar nicht wahrgenommen hatte. Es war eine trotz der Nüchternheit einladende Umgebung, wie eine Insel, auf der man kaum einmal einen Menschen traf, wo man allein war mit sich und der Welt. Die Bilder an der Wand, gemalt von Christine Wedel, verliehen dem allen einen besonderen Reiz, Bilder, die Freude und Melancholie ausdrückten, allesamt in sanften Pastelltönen. So sanft wie die junge Frau, die ihm gegenüberstand und ihn aus ihren rehbraunen Augen ansah.
    Christine Wedel nahm in dem weißen Ledersessel Platz, während Brandt sich auf die breite und tiefe Couch setzte. Auf dem Glastisch, dessen Platte auf einem unbehauenen Granitblock lag, standen ein leeres Glas und ein Aschenbecher, in dem sich zwei Kippen befanden. Daneben eine Schachtel Zigaretten und ein silbernes Feuerzeug. Sie hatte die Beine eng geschlossen und die Hände gefaltet und sah Brandt aus ihren großen braunen Augen an.
    »Auch wenn Sie mich vielleicht für aufdringlich halten, aber ich muss Ihnen leider noch ein paar Fragen zu Ihrem Schwager stellen. Zum Beispiel, wann Sie ihn zuletzt gesehen haben.«
    »Das haben mein Mann und ich Ihnen doch schon am Mittwoch gesagt. Vor ein paar Wochen. Das genaue Datum weiß ich nicht mehr.«
    Brandt beobachtete jede Reaktion der jungen Frau, die schon bei dieser ersten Frage einen nervösen Eindruck machte, auch wenn sie versuchte, sich das nicht anmerken zu lassen. Aber die gefalteten Hände, die sich ineinander verkrampften und die Knöchel weiß hervortreten ließen, verrieten diese innere Anspannung.
    »Mich würde auch interessieren, wie Sie zu Ihrem Schwager standen? Mochten Sie ihn?«
    »Was soll ich darauf antworten? Er war mein Schwager. Ich weiß nicht, warum Sie mich das fragen.«
    »Sie haben Ihre Bilder bei ihm ausgestellt. Das allein zeigt doch schon, dass er großes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten als Malerin hatte und Sie wahrscheinlich auch gemocht hat.«
    »Ich hatte jedenfalls nicht die Probleme mit ihm wie mein Mann. Klaus war kein einfacher Mensch, aber ich kam ganz gut mit ihm zurecht.« Mit einem Mal wirkte sie selbstsicher, was Brandt irritierte. Ihre

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