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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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zur Kripo gehen sollen«, sagte Brandt lächelnd.
    »Ich hätte es dort bestimmt nicht lange ausgehalten. Das meiste spielt sich doch hinter dem Schreibtisch ab. Ich würde eine lausige Ermittlerin abgeben.«
    »Wieso sind Sie so ruhig? Frau Heuser und Frau Müller konnten sich kaum beruhigen, und Sie nehmen es so gelassen.«
    »Das ist ganz einfach zu erklären. Ich hatte Sex mit Wedel, zweimal, um genau zu sein, aber ich habe bestimmte Dinge nicht zugelassen, die er wollte. Zum Beispiel Analverkehr. Und da Wedel weiß, dass ich den braunen Gürtel in Karate besitze, hätte er es nicht gewagt, etwas zu tun, womit ich nicht einverstanden gewesen wäre, weil er sonst von mir fürchterlich eins reingekriegt hätte. Zudem sagt mir mein Verstand, dass die Wahrscheinlichkeit, infiziert zu sein, bei fünfzig Prozent liegt. Bei Männern ist sie wesentlich niedriger, außer sie sind schwul und haben zusätzlich noch Syphilis. Also werde ich mich einfach überraschen lassen, aber bis dahin wird für mich das Glas halb voll und nicht halb leer sein. Zufrieden?«
    »Hatten Sie danach noch ungeschützten Sex mit anderen Männern, Ihrem eigenen zum Beispiel?«
    »Leider ja.«
    »Sollte das Ergebnis positiv ausfallen …«
    »Keine Sorge, ich werde die Karten auf den Tisch legen und die jeweiligen Männer informieren. Mir täte es nur in der Seele weh, wenn mein Mann auch betroffen wäre. Ich glaubeaber kaum, dass seine Großzügigkeit so weit geht, dass er mir das auch noch verzeihen würde. Nun, hoffen wir also das Beste. Ich melde mich bei Ihnen. Ach ja, und wenn Sie Wedels Mörder finden, wobei ich ihn beim besten Willen nicht als Mörder sehe, richten Sie ihm einen schönen Gruß von mir aus, er hat meinen vollsten Respekt, denn er hat die Stadt von einem wahren Mörder befreit. Und sollte ich zufällig nicht befallen sein, dann verspreche ich hoch und heilig, nie mehr ohne Kondom mit einem Mann zu schlafen, außer mit meinem eigenen.«
    Schließlich verabschiedeten sich Andrea und Brandt von Petra Johannsen.
    »Statten wir Katharina Wedel noch einen Besuch ab?«, fragte Brandt vorsichtig.
    »Ich hab dir doch vorhin schon gesagt, dass ich möglichst heute alles hinter mich bringen will. Die Johannsen ist wirklich grandios. Ich hab mich schon auf das gleiche Theater eingestellt wie bei der Heuser und der Müller, und was macht die? Die reagiert so cool, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Und das war nicht gespielt, die Frau ist so. An ihr könnte der Kelch noch mal vorübergegangen sein. Und einen IQ von hundertsechsundfünfzig! Mein lieber Scholli, so jemanden hab ich auch noch nicht kennen gelernt.«
    »Sie spricht mehrere Sprachen fließend und denkt rational. Aber ob sie auch noch so denkt, wenn sie das Ergebnis hat?«
    »Tut sie«, sagte Andrea nur, als sie vor Katharina Wedels Haus hielten. Das Innere war hell erleuchtet, hinter jedem Fenster brannte Licht. »Diesmal überbringst du die freudige Botschaft«, meinte sie, steckte sich auf der Straße noch eine Zigarette an und lehnte sich gegen das Auto. »Ichweiß, ich weiß, ich rauche zu viel, aber heute muss das sein. Die zwei Minuten machen jetzt auch nichts mehr.« Und nach den ersten zwei Zügen: »Hast du eigentlich Mitleid mit den Frauen?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Nur so.«
    »Nein. Jeder weiß heutzutage um die Risiken ungeschützten Geschlechtsverkehrs mit Partnern, die man nicht genau kennt. Und diese Frauen sind alle intelligent genug, um dieses Risikos auch bewusst zu sein. Sorry, aber kein Mitleid.«
    »Das klingt ziemlich hart.«
    »Kann sein, aber wenn ich von dieser ganz Rumbumserei höre, krieg ich sowieso zu viel. Jeder mit jedem und … Ach, mir ist scheißegal, ob sie sich was eingefangen haben oder nicht. So, können wir jetzt endlich reingehen?«
    »Ja, ja, können wir, du alter Griesgram«, sagte Andrea lächelnd und drückte ihre Zigarette aus. »Außerdem bin ich voll und ganz deiner Meinung, was diese Frauen angeht. Zufrieden?«

Freitag, 20.13 Uhr
    Katharina Wedel hatte ein verweintes Gesicht, als sie an die Tür kam. Ihre Augen waren klein und rot. Sie schien froh zu sein, als sie Brandt und Andrea erblickte. So war sie nicht mehr allein mit sich und ihrem Kummer.
    »Sie haben Verstärkung mitgebracht?«, sagte sie mit einem müden Lächeln, bat sie herein und machte die Tür hinter sich zu. Auf dem Wohnzimmertisch stand ein leeres Weinglas,neben dem Tisch eine geöffnete, aber noch nicht angebrochene Flasche Rotwein.
    »Das

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