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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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beziehungsweise in sich reinlässt. So was werde ich nie verstehen.«
    »Das ist ganz natürlich. Die Medien berichten kaum noch über Aids, Aufklärungskampagnen fast null, und die Leute denken, mich wird’s schon nicht treffen. Ich frag mich nur, warum die Wedel mich angelogen hat. Sie hat behauptet, im Januar Schluss gemacht zu haben. Aber wenn sie erst im Mai oder Juni Händchen haltend gesehen wurden … Schaffst du die Müller überhaupt noch?«
    »Ich bin doch sooo stark«, antwortete sie ironisch. »Die kleine Andrea ist ja so unglaublich stark.« Sie seufzte auf und sah Brandt von der Seite an, der den Motor startete. »Wir machen nicht nur die Müller, sondern auch noch die Johannsen und Wedels Frau, dann haben wir’s hinter uns oder besser, ich hinter mir. Ich möchte morgen frei haben, ausschlafen, vielleicht mal ein bisschen shoppen gehen, ich hab mir lange nichts gegönnt, und mal sehen, was sonst noch so anliegt.«
    »Darf ich mitkommen?«
    »Nur wenn du artig bist.«

Freitag, 17.50 Uhr
    Der Besuch bei Doreen Müller gestaltete sich ähnlich wie der bei Sandra Heuser, nur mit dem Unterschied, dass sie, nachdem sie die Nachricht erhalten hatte, für Minuten regungslos dasaß und wie in Trance die Worte wahrzunehmen schien, die wie aus weiter Ferne an ihr Ohr drangen. Schließlich sprang sie auf, fegte mit einer Hand alles vom Tisch und riss Tassen und Teller aus dem Schrank, bis sie mit einem Weinkrampf in einer Ecke zu Boden sank, die Knie angezogen, den Kopf in den Händen vergraben, und immer wieder hysterisch schrie. Andrea hatte wesentlich mehr Mühe, sie zu beruhigen, als es bei Sandra der Fall war. Doch auch sie berichtete von der Nacht, als sie mit Wedel geschlafen hatte, von dem harten Sex, den er praktizierte.
    »Haben Sie sich verletzt, als Sie mit ihm geschlafen haben?«
    »Ich glaube schon. Und wissen Sie, was das Schlimme ist? Eine innere Stimme hat mich noch gewarnt, mit ihm zu schlafen. Sie kennen doch diese innere Stimme, oder? Ich hatte an diesem Abend eigentlich etwas anderes vor, aber er hat mich so lange bequatscht, bis ich mit ihm essen gegangen bin. Hinterher hat er mich gefragt, ob er noch mit nach oben kommen kann, und ich blöde Kuh hab ja gesagt. Er ist über mich hergefallen wie ein Tier, als hätte er seit Jahren keine Frau mehr gehabt. Ich war heilfroh, als er endlich gegangen war. Ich glaube, ich habe noch nie so lange geduscht wie nach dieser Nacht.«
    »Hatten Sie danach ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem oder mehreren anderen Männern?«
    »Das hört sich ja gerade so an, als würde ich die Männerwie meine Unterwäsche wechseln. Nein, ich hatte seitdem keinen sexuellen Kontakt zu irgendwem. Es hat sich einfach nicht ergeben.«
    »Sie müssen sich einem Test unterziehen«, sagte Andrea.
    »Hätte ich sowieso gemacht. Ich weiß, dass ich mich angesteckt habe, ich werd’s aber trotzdem tun. Dann habe ich wenigstens schwarz auf weiß, was mit mir los ist, und kann allmählich mein Testament aufsetzen. Aber viel zu vermachen hab ich sowieso nicht.«
    Andrea sagte ihr noch, dass sie sich bei Sandra melden solle, es sei vielleicht sogar ganz gut, wenn sie das Wochenende miteinander verbringen würden, um so die Zeit bis zum Montag nicht allein überbrücken zu müssen.
    Danach fuhren Brandt und Andrea zu Petra Johannsen, die sich erstaunlich gefasst zeigte, als Andrea ihr die Nachricht übermittelte.
    »Jetzt macht auf einmal alles Sinn«, sagte Petra. »Er hat die vielen Frauen nicht gehabt, weil er unbedingt Sex wollte, er wollte ihnen das geben, was er hatte – das Virus. Tja, vielleicht hat er’s bei mir ja geschafft. Ist aber auch meine eigene Schuld, ich hätte eben besser aufpassen müssen. Und jetzt möchte ich bitte allein sein. Ich lasse Sie wissen, wenn ich das Ergebnis vorliegen habe.« Und zu Brandt: »Soll ich Ihnen etwas sagen – wer immer Wedel umgebracht hat, er hat einen Orden verdient und nicht das Gefängnis. Wedel war ein Mörder, in mehrfacher Hinsicht. Er wusste immer, was er tat. Ich bin inzwischen überzeugt, dass er auch Kaufung auf dem Gewissen hat.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Mein IQ von hundertsechsundfünfzig. Es hat was mit logischem Denken zu tun. Sie vermuten das doch auch, oder?«
    »Wir schließen es zumindest nicht aus«, versuchte Brandt die Frage diplomatisch zu beantworten.
    »Wenn Sie alle Fakten auf den Tisch legen, dann wissen Sie’s. Und ich halte Sie für klug genug, das schon getan zu haben.«
    »Sie hätten

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