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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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begrüßte sie die Beamten und reichte erst Brandt und dann Eberl die Hand. »Ich habe Sie schon erwartet. Kommen Sie bitte rein, mir ist es draußen zu heiß.«
    »Wem sagen Sie das«, meinte Brandt und folgte der jungen Frau mit der aufregenden Figur zusammen mit Eberl ins Haus. Sie gingen durch einen großen Vorraum und kamen schließlich in den Wohnbereich, der exklusiver war, als Brandt es jemals zuvor gesehen hatte. Hier hatte jemand bei der Einrichtung großen Geschmack bewiesen, und Brandt fragte sich, ob Petra Johannsen diejenige war. Er traute es ihr zu, sie machte einen intelligenten und außerordentlich feinsinnigen Eindruck. Im Gegensatz zum Haus von Denise Zinner fühlte er sich hier sofort wohl. Es roch gut, die Atmosphäre war nicht bedrückend, obgleich Petra Johannsen sicher eine schlaflose Nacht mit quälenden Gedanken hinter sich hatte. Der Raum war klimatisiert, weshalb Brandt verstand, dass sie in Jeans und Turnschuhen rumlief. Sie deutete auf die Sitzgarnitur aus dunkelblauem Samt.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, fragte sie. »Wasser, Saft oder irgendetwas anderes?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, hätte ich gerne ein GlasWasser«, sagte Brandt, dem die junge Frau zunehmend sympathischer wurde. Sie wirkte stark und zerbrechlich zugleich, sie hatte Charisma, das sich aber nicht nur auf ihre körperlichen Vorzüge beschränkte.
    »Und Sie?«
    Nicole Eberl, die sich noch immer umsah, antwortete schnell: »Für mich bitte auch ein Glas Wasser. Danke.«
    Petra Johannsen kam wenig später mit drei Gläsern und einer Flasche Wasser zurück und schenkte ein. Sie setzte sich den Kommissaren gegenüber auf den Zweisitzer, die Ellbogen auf den Schenkeln, die Hände gefaltet.
    »Haben Sie schon eine Spur?«, fragte sie.
    »Nein, leider nicht. Wir sind hier, um noch mehr über Dr. Kaufung zu erfahren. Dazu gehört natürlich auch, dass Sie uns etwas über Ihre Beziehung zu ihm erzählen. Das bleibt selbstverständlich streng vertraulich.«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Seit wann kannten Sie Dr. Kaufung?«
    »Seit gut zwei Jahren. Ich bin erst vor drei Jahren nach Offenbach gezogen, als ich meinen Mann heiratete. Ich komme eigentlich aus Berlin, wo wir uns auch kennen gelernt haben. Und um auch gleich Ihre nächste Frage zu beantworten, unser Verhältnis ging seit ziemlich genau sechs Monaten, aber das habe ich, soweit ich weiß, bereits gestern gesagt. Na ja, egal. Wir sind uns auf einer Vernissage bei Herrn Wedel zum ersten Mal über den Weg gelaufen. Dort habe ich erfahren, dass er Arzt ist, und weil er mir von Anfang an gut gefallen hat, bin ich seine Patientin geworden. Er war ein exzellenter Gesprächspartner, bei ihm fing es nicht mit dem Wetter an und hörte auch nicht damit auf. Er legte Wert auf gepflegte Konversation, genau wie ich. Und dann hat vor sechs Monaten unsere Affäre begonnen …«
    »Ich unterbreche Sie ungern, aber wer wusste alles von dieser Affäre?«, fragte Brandt.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, nippte an ihrem Wasser und antwortete: »Mein Mann und ein paar andere noch.«
    »Und Sie sagten, Ihr Mann war damit einverstanden, richtig?«
    »Ja. Er lässt mir alle Freiheiten. Bei dreißig Jahren Altersunterschied … Ich habe ihn nicht aus Liebe geheiratet, auch nicht wegen des Geldes, falls Sie das denken sollten. Es ist etwas anderes, das uns verbindet. Lassen Sie es mich so ausdrücken – mein Mann ist mein bester Freund, dem ich alles erzählen kann. Wenn er zu Hause ist, quatschen wir manchmal die ganze Nacht durch, trinken Rotwein, hören Musik. Er ist ein wunderbarer Mann, aber sexuell läuft nicht sehr viel zwischen uns.«
    »Aber so, wie Sie ihn schildern, lieben Sie ihn anscheinend doch, oder?«, sagte Eberl.
    Petra Johannsen zuckte mit den Schultern, sah Eberl traurig an und erwiderte: »Kann schon sein, ich fühle mich jedenfalls wohl in seiner Gegenwart. Er hat etwas sehr Beruhigendes an sich. Ja, mag sein, dass ich ihn liebe. Ich weiß auch, dass er Angst hat, ich könnte ihn verlassen, doch das würde ich niemals tun.«
    »Aber Ihre Affäre mit Dr. Kaufung hat er geduldet? Einfach so?«, fragte Brandt zweifelnd.
    Sie lachte auf, trank einen Schluck von ihrem Wasser und drehte das Glas zwischen den Fingern. »Ja, einfach so. Er kannte Jürgen schon viel länger als ich und wusste, dass er keine Konkurrenz darstellte. Sie verstehen das vielleicht nicht, aber es ist möglich, Sexualität und emotionale Liebe voneinander zu trennen. Und

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