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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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sonst?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nervös, hektisch, unruhig?«
    »Wenn Sie mich so fragen, mir ist aufgefallen, dass er andauernd auf die Uhr geschaut hat. Ja, doch, ich würde sagen,er wirkte etwas angespannt, vielleicht sogar nervös. Auch während des Spiels war er nicht so konzentriert wie sonst. Aber ich weiß nicht, ob das etwas zu bedeuten hat. An der Bar haben wir uns nur über ein paar Banalitäten unterhalten, was eigentlich nicht seine Art war, und uns, wie gesagt, für Dienstag verabredet.«
    »Das heißt, wenn ich Sie richtig verstehe, Dr. Kaufung war ein ausgeglichener Mensch.«
    »Er war nicht nur ausgeglichen, er war die Ruhe in Person. Ihn hat nichts umgehauen. Wann ist er denn umgebracht worden?«
    »Irgendwann zwischen acht und neun, genau wissen wir es noch nicht. Machen Sie’s gut und tschüs.«
    »Wiedersehen.«
    Im Auto sagte Eberl: »Ist dir was an der Kleinen aufgefallen?«
    »Ja, sie sieht verdammt gut aus«, antwortete Brandt trocken und startete den Motor. »Die würd ich auch nicht von der Bettkante stoßen.«
    »Idiot, das meine ich nicht. Und außerdem werde ich das Andrea erzählen.«
    »Das würdest du mir antun?«
    »Quatsch! Dass Kaufung Spaß mit ihr hatte, kann ich mir jedenfalls gut vorstellen. Aber sie erscheint mir wesentlich reifer als die meisten andern jungen Frauen heutzutage. Allein wie sie sich ausgedrückt hat. Die hat Besseres verdient als dieses Leben. Und ihr Mann scheint ein echtes Arschloch zu sein, wenn es stimmt, was sie über ihn berichtet.«
    »Hm«, murmelte Brandt.
    »Hörst du mir eigentlich zu?«
    »Ja, ja.«
    »Was geht jetzt schon wieder in deinem Kopf vor?«
    »Nichts weiter.«
    »Jetzt sag schon. Wenn du so ein Gesicht machst, dann …«
    »Die Parallelen in den Aussagen von diesem Pierre und ihr. Beiden ist aufgefallen, dass Kaufung dauernd auf die Uhr geschaut hat, zudem schien ihm dieser Termin unangenehm gewesen zu sein, gleichzeitig aber irgendwie unvermeidbar, weil wichtig.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Die Zinner sagt, dass er angespannt und nervös gewirkt hat. Ich frag mich, was für eine Verabredung er in seiner Praxis hatte und vor allem, mit wem er sich dort getroffen hat.«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach mit seinem Mörder.«
    »Der ist aber nicht mit dem Vorsatz hingegangen, ihn zu töten«, erwiderte Brandt und fügte hinzu: »Wie ich schon sagte, die Tat muss im Affekt geschehen sein.«
    »Und was macht dich da so sicher?«
    »Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ich denke nur laut. Fakt ist, es gibt keine Kampfspuren und auch sonst nichts, das darauf hindeutet, dass es vorher zu einer Auseinandersetzung gekommen ist. Aber was kann den Mörder veranlasst haben, Kaufung umzubringen?«
    »Vielleicht hat Kaufung eine dunkle Stelle, von der wir bis jetzt nichts wissen. Schulden zum Beispiel.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen, der hatte Geld wie Heu. Wir lassen’s trotzdem überprüfen. Es muss was anderes gewesen sein. Vielleicht doch ein gehörnter Ehemann?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das passt auch nicht. Affären hin, Affären her, er war schließlich bekannt dafür, dass er den Weibern nicht nur zugehört hat, wenn sie mit ihren Problemen zu ihm kamen. Und eine Frau schließe ich auch aus, denn Frauen morden anders. Sie planen in der Regel ihre Taten und nehmen nicht einfach den Brieföffner vomTisch und stechen von hinten zu. Eine Frau würde auch kaum auf die Idee kommen, danach den Medikamentenschrank einzuschlagen und zu plündern, damit es wie Raubmord aussieht.« Und nach einer kurzen Pause: »Warum war er nervös, wenn er sonst die Ruhe in Person war, wie die Zinner behauptet? Er muss gewusst haben, dass es ein unangenehmes Treffen werden würde. Aber er hat nicht im Traum daran gedacht, dass er dabei sein Leben verlieren könnte. Wie hat sich alles abgespielt? Und warum hat keiner etwas bemerkt? Es war taghell, aber der Mörder konnte unerkannt entkommen, und das direkt neben dem Präsidium.«
    »Wir finden ihn«, versuchte Eberl ihm Mut zu machen.
    »Fragt sich nur, wann. Wir brauchen ein Motiv, und solange wir das nicht haben, können wir den Kreis der Verdächtigen nicht eingrenzen. Lass uns doch mal schnell ein Brainstorming machen. Was könnten deiner Meinung nach Motive sein?«
    Nach einigem Überlegen sagte Eberl: »Neid, Eifersucht, verschmähte Liebe, eine falsche Behandlung, bei der jemand gestorben ist oder zum Krüppel wurde, es gibt im Grunde tausend Möglichkeiten.«
    »Neid auf was? Seine Patienten

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