Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
seinen Mörder gekannt.«
    »Bei Kaufung war ich nicht dabei«, sagte sie mit einem ironischen Unterton. Sie schien noch immer beleidigt zu sein, damals nicht von ihm gerufen worden zu sein. »Aber nicht so voreilig. Er könnte doch auch von einem Fremden überrascht worden sein.«
    »Und was soll dieser ominöse Fremde hier gewollt haben?«, fragte Brandt bissig und sah Eberl an. »Ein Bild oder ein Foto klauen? Vergiss es. Wer immer ihn umgebracht hat, Wedel hat ihn gekannt und ihm vertraut, genau wie Kaufung seinen Mörder gekannt und ihm vertraut hat.«
    »Du meinst also, dass es sich um ein und denselben Täter handelt?«
    »Ich meine gar nichts, ich stelle lediglich fest.«
    Der Fotograf kam herein und fragte, ob er mit seiner Arbeitbeginnen könne. Brandt nickte nur und verließ mit Eberl den Raum. Er ging zu Sandra Heuser und Doreen Müller, in deren Gesicht allmählich wieder Farbe zurückkehrte. Sie hielt eine Zigarette in der Hand und hatte ein Glas Sekt vor sich stehen. Brandt konnte es ihr nicht verübeln. Vermutlich wird sie sich heute noch die Kante geben, dachte Brandt. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihnen an den Tisch.
    »Kann ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    »Natürlich«, sagte Sandra Heuser, während Doreen Müller nur zaghaft nickte.
    »Wann haben Sie ihn gefunden?«
    »Ich bin um halb zehn reingekommen und habe gesehen, dass seine Tür einen Spalt offen stand. Das war sonst nie so, die Tür war immer zu, wenn ich gekommen bin, meistens sogar abgeschlossen.«
    »Hatte das einen Grund?«
    »Er war ein Sicherheitsfanatiker. In seinem Büro ist ein Tresor, aber fragen Sie mich nicht nach der Zahlenkombination und was drin ist. Herr Wedel hat auch immer gewartet, bis die Putzfrauen mit ihrer Arbeit fertig waren, und hat als Letzter die Galerie verlassen. Er ist sogar manchmal bis Mitternacht hier geblieben, vor allem in den vergangenen Wochen, als er die Ausstellung vorbereitet hat.«
    »Die Ausstellung ist ja in aller Munde«, sagte Brandt. »Kommen Sie immer als Erste?«
    »Ja, das hat sich in den letzten knapp drei Jahren so eingebürgert.«
    »Und warum ist vorne noch alles runtergelassen?«
    »Weil nur Herr Wedel den Code kennt, mit dem man die Gitter hochfahren kann.«
    »Ich kenne den Code auch«, meldete sich erstmals Doreen Müller schüchtern zu Wort, eine herbe Erscheinung,sehr schlank, doch mit einer beachtlichen Oberweite, die auch durch die vorteilhaft geschnittene hellblaue Bluse nicht gänzlich verdeckt werden konnte, was vermutlich auch nicht beabsichtigt war. Sie trug Highheels (Brandt fragte sich immer, wie man in solchen Schuhen laufen konnte, ohne sich dabei die Beine zu brechen) und schwarze Strümpfe sowie einen sehr körperbetonten schwarzen Rock. Brandt schätzte sie sechs bis sieben Jahre älter als Sandra Heuser, beides Frauen, nach denen sich Männer öfter als nur einmal umdrehten. Die eine blond mit einer scheinbar porenlosen, glatten Haut und großen blauen Augen, die andere dunkelhaarig und exotische Erotik pur. Sie war zwar nicht sonderlich hübsch, eher apart, aber sie hatte das gewisse Etwas. Frauen, die Wedel sich nach bestimmten Kriterien ausgesucht hatte, Frauen zum Vorzeigen für reiche Kunden. Männliche Kunden.
    »Du kennst ihn?«, fragte Sandra Heuser mit gerunzelter Stirn. »Seit wann?«
    »Ist doch egal.«
    »Was für Sicherheitsvorkehrungen gibt es hier noch?«
    »Videoüberwachung des Vorder- und Hintereingangs, drei Kameras im Ladenbereich, Sicherheitsglas, die Hintertür ist aus einem besonderen Material und absolut einbruchsicher, weil man auch dort einen Code eingeben muss, bevor man den Schlüssel ins Schloss steckt, sonst geht der Alarm los …«
    »Eine Videoüberwachung? Mit Aufzeichnungsgerät?«, fragte Brandt wie elektrisiert.
    »Natürlich, Herr Wedel hat sich von einer Sicherheitsfirma beraten lassen und nur die besten und teuersten Geräte angeschafft.«
    »Wo ist das Bandgerät?«
    »In seinem Büro. Warten Sie, ich zeig’s Ihnen«, sagte Sandra Heuser und stand auf. Der Fotograf kam ihnen entgegen und meinte leise, er drucke die Fotos gleich am Computer aus und lege sie auf Brandts Schreibtisch. Brandt nickte ihm nur zu und folgte Sandra Heuser in Wedels Büro. Sie wollte bereits die Schranktür öffnen, hinter der sich das Aufzeichnungsgerät der Videokameras befand, als Brandt sie zurückhielt.
    »Warten Sie, nicht anfassen, unsere Spurensicherung muss hier noch arbeiten.« Er streifte sich erneut die Handschuhe

Weitere Kostenlose Bücher