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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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über, machte die Tür auf, warf einen Blick in den Schrank und verzog den Mund. »Nicole, kommst du bitte mal.«
    »Was gibt’s denn?«
    »Das Band ist weg. Wer immer hier war, er hat seine Spuren sehr sorgfältig verwischt. Kein Band, kein Mörder.« Und an Sandra Heuser gewandt: »Das ist der einzige Rekorder?«
    »Ja. Beide Kameras sind daran angeschlossen. Wir haben außerdem je einen Monitor im Laden, vor dem Hinterausgang und einen dort oben.« Sie deutete über die Tür. Brandt sah den Monitor, den er vorhin gar nicht wahrgenommen hatte.
    »Wer wusste alles von dieser Anlage?«
    »Sehr viele Leute. Auf jeden Fall zu viele, als dass ich sie alle nennen könnte. Außerdem sieht man, wenn man nicht ganz blind ist, zumindest die Kamera über dem Haupteingang. Aber die große Kamera ist nur eine Attrappe, die eigentliche ist so klein und versteckt angebracht …«
    »Das nützt uns alles nichts. Wenn das Band verschwunden ist, ist auch die teuerste Anlage für uns wertlos. Sagen Sie, wirkte Herr Wedel gestern oder in letzter Zeit verändert?«
    »Was meinen Sie mit verändert?«
    »Nervös, fahrig, aufbrausend, in sich gekehrt, um es kurz zu machen, hat er sich anders verhalten als sonst?«
    »Nein, ganz im Gegenteil. Diese Ausstellung ist das Größte, was er in seinem Leben bisher zustande gebracht hat, sagt er jedenfalls. Seit Wochen war er wie aufgedreht und schwärmte ständig von dem großen Coup, der ihm gelungen war. Er hatte schon wieder wahnsinnig viele Pläne, was er in Zukunft alles machen wollte. Ich kann ihm diese Euphorie aber auch nicht verdenken, schließlich war der Erfolg nicht selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass Patterson nicht in Frankfurt, sondern hier in Offenbach ausstellt. Aber das kam nur, weil Herr Wedel den großen Patterson in New York kennen gelernt hatte.« Bei den letzten Worten verzog sie den Mund leicht verächtlich.
    »Das klingt so, als ob Sie Patterson nicht sonderlich mögen.«
    »Was heißt hier nicht mögen«, erwiderte sie schulterzuckend. »Er hat was Besonderes an sich, aber im Grunde ist er ein arrogantes … Na ja, das ist jedenfalls meine Meinung. Schauen Sie sich doch nur um. Ich frage mich, was dieses fast schon pornographische Zeug mit Kunst zu tun hat. Ich werde es jedenfalls nie verstehen. Aber er ist damit berühmt geworden, die Welt liegt ihm zu Füßen, und wahrscheinlich bin ich einfach nur zu blöd, um dahinter die Kunst zu sehen.«
    »Sie sind nicht zu blöd, mir gefällt das Zeug auch nicht. Gab es gestern oder in den Tagen davor irgendwelche Vorkommnisse, die ungewöhnlich waren?«
    »Nein, nur das Übliche.«
    »Was ist denn das Übliche?«
    »Es gibt Leute, denen man nichts recht machen kann. Aber das kommt fast täglich vor, und man gewöhnt sich daran.«
    »Seit wann arbeiten Sie für Herrn Wedel?«
    »Er hat mich eingestellt, als er die Galerie vor drei Jahren eröffnet hat.«
    »Nachdem Sie Herrn Wedel gefunden haben, haben Sie außer bei der Polizei noch jemand anders angerufen? Frau Wedel zum Beispiel?«
    »Nein, daran habe ich überhaupt nicht gedacht.«
    »Sehr gut.«
    Brandt schaute zur Tür, Andrea Sievers kam herein. »Das ist Dr. Sievers von der Rechtsmedizin. Wir unterhalten uns nachher weiter. Nicole, kümmerst du dich bitte um die Damen?«
    »Natürlich.«
    »Hi«, wurde er von Andrea begrüßt, die sich zurückhalten musste, um ihn nicht zu umarmen, da sie sich seit dem Wochenende nicht gesehen hatten. »Ich hab gedacht, ich hör nicht richtig, als Bernie mich angerufen hat. Damit ist wohl alles hinfällig, was du bisher über Wedel gedacht hast.«
    »Musst du auch noch damit anfangen, meine Laune ist nämlich nicht gerade die beste«, sagte Brandt missmutig. »Es reicht doch schon, wenn Nicole mir das unter die Nase reibt. Außerdem, warum sollte alles hinfällig sein, nur weil er tot ist?«
    »Warum, warum?!« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung und fuhr versöhnlich schmunzelnd fort: »Na, dann zeig mir doch mal, wo der gute Junge ist. Und jetzt lächle gefälligst.«
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen«, sagte er und machte eine leichte Verbeugung.
    »Benimm dich, sonst wissen bald alle über uns Bescheid«, quetschte sie leise hervor.
    In Wedels Büro sagte Brandt: »Hier sitzt er und steht nicht wieder auf. Bitte schön, er gehört dir.«
    Andrea ging in die Hocke, um Wedel von unten zu betrachten. »Den hat’s ganz schön erwischt, was? Der wird nicht wieder gesund, so wie der aussieht. Schau dir nur mal die

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