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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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jedoch versprochen, dass die ersten Auswertungen bis morgen Vormittag bei uns sind. Die Kugeln wurden aber bereits untersucht. Sie stammen aus einer 9 mm Beretta 92 FS. Ob ein Schalldämpfer verwendet wurde, können sie noch nicht mit Bestimmtheit sagen.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Mann, die Spusi ist noch am Arbeiten, hab ich doch grade eben gesagt. Gedulde dich bis morgen.« Spitzer fuhr seinen PC herunter, warf einen letzten Blick auf seinen Schreibtisch und verabschiedete sich.
    Brandt kehrte in sein Büro zurück, gab den Beamten ein Zeichen, dass sie gehen konnten, stellte sich mit dem Rücken ans Fenster, die Hände in den Hosentaschen, und sah Banser an, der nicht einen Hauch von Nervosität zeigte.
    »Herr Banser, lassen Sie mich noch einmal erklären, um was es geht. Ich habe Sie nicht zu meinem Vergnügen hergebracht, damit Sie das wissen. Ich möchte lediglich einen Mord aufklären, und ich bin sicher, dass Sie mir dabei behilflich sein können. Warum also wollen Sie mir nicht sagen, was zwischen Ihnen und Wedel vorgefallen ist?«
    »Weil es keinen etwas angeht.«
    Brandt hatte Mühe, die Ruhe zu bewahren. Er war seit über zwölf Stunden auf den Beinen, hatte Hunger und wollte eigentlich schon längst zu Hause sein. Dennoch versuchte er sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. »Aber Sie haben Wedel permanent angerufen, waren bei ihm in der Galerie, haben seine Angestellten belästigt … Sie wissen, dass Sie sich damit zu einem Hauptverdächtigen machen, es sei denn, Sie überzeugen mich vom Gegenteil.« Brandt warf einen Blick auf die Uhr und fuhr fort: »Ich gebe Ihnen ab jetzt genau vierzig Minuten, dann mache ich Feierabend, fahre nach Hause zu meinen Kindern, verbringe den Abend mit ihnen, und Sie werden hier bei uns übernachten. Und morgen früh sehen wir uns wieder und fangen noch einmal von vorne an. Wollen Sie das wirklich?«
    »Warum bin ich ein Hauptverdächtiger? Nur weil dieses Arschloch von Wedel tot ist und Sie unbedingt auf Gedeih und Verderb einen Mörder brauchen? Oder weil Wedel und dieser Kaufung Busenfreunde waren und Sie auch Kaufungs Mörder noch nicht haben?«
    »Sie wissen also auch über Kaufung Bescheid.«
    »Nur das, was in der Zeitung stand.«
    »In der Zeitung stand nichts von der Freundschaft zwischen Kaufung und Wedel, eine solche Information ist nie an die Presse gelangt. Ganz abgesehen davon, dass über den Mord ohnehin kaum berichtet wurde.« Brandt löste sich vom Fensterbrett und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Herr Banser, erzählen Sie mir doch bitte, was vorgefallen ist, damit ich mir ein Bild machen kann. Ich komme sonst nicht umhin …«
    »Wedel hat mir Geld geschuldet, mehr war da nicht.«
    »Ja, er hat Ihnen Geld geschuldet, aber nicht zehn Euro,sondern zweihunderttausend! Mein Gott, hätte ich zweihunderttausend Euro, ich könnte endlich mal frei durchatmen.«
    »Ich auch«, entgegnete Banser ruhig.
    »Ihnen hat die Galerie bis vor drei Jahren gehört, danach ist sie in das Eigentum von Wedel übergegangen, das heißt, er hat sie Ihnen abgekauft. Wurden Sie dabei von ihm betrogen? Ich meine, Sie selbst haben mehrfach den Angestellten gegenüber betont, dass Wedel ein Lügner und Betrüger war. Hat er Sie bei dem Verkauf über den Tisch gezogen?«
    »Kann sein.«
    »Und wie hat er das angestellt?«
    »Unwichtig. Was zählt, sind die Fakten. Aber jetzt ist das Geld sowieso futsch, also was sollen wir noch großartig darüber reden. Er hat’s mit ins Grab genommen.«
    »Haben Sie denn nichts Schriftliches von ihm? Einen Schuldschein zum Beispiel?«
    Banser sah Brandt für einen Moment unschlüssig an, ob er auf die Frage antworten sollte, entschied sich aber dann, es zu tun: »Es gibt keinen Schuldschein. Nur einen Handschlag.«
    »Was meinen Sie mit Handschlag?«
    »Das ist unter Ehrenmännern so üblich. Allerdings entpuppen sich manche dieser sogenannten Ehrenmänner im Nachhinein als alles andere denn ehrenhaft. Ich war der festen Überzeugung, Wedel würde sein Versprechen halten.«
    »Moment, damit ich das richtig verstehe – Sie haben Wedel die Galerie per Handschlag verkauft?«, fragte Brandt ungläubig.
    »Sagen wir zwei Drittel.«
    Brandt schloss kurz die Augen, bevor er zur nächsten Frage ansetzte: »Zwei Drittel. Und was ist mit dem andern Drittel?«
    »Darüber haben wir einen Vertrag gemacht. Das Geld hat er mir auch bezahlt.«
    »Und warum haben Sie für die andern zwei Drittel keinen Vertrag gemacht? Ich frage das, weil ich

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