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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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auf einer Müllhalde. Aber weißt du, was das Seltsame ist? Das Schlafzimmer war picobello aufgeräumt. Ich wette, der Typ hat seit ewigen Zeiten nicht mehr in dem Bett geschlafen. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Er säuft wie ein Loch, er hat mehrfach Drohungen gegenüber Wedel ausgesprochen und auch seine Angestellten belästigt oder zumindest versucht, sie über Wedel aufzuklären, aber mir gegenüber verhält er sich völlig verschlossen. Als ob ihm das alles scheißegal wäre.«
    Als Brandt nicht weitersprach, fragte Andrea: »Und wo liegt das Problem? Glaubst du, dass er Wedel umgebracht hat?«
    »Ich hab keine Ahnung, weil er mauert. Der hatte, als wir ihn mit aufs Präsidium genommen haben, mindestens 2,5 Promille im Blut, wenn nicht sogar mehr, doch er war vollkommen klar im Kopf. Aber er will einfach nicht reden. Malsehen, wie’s morgen früh aussieht, wenn er den Flattermann kriegt.«
    »Wenn er wirklich so ein starker Trinker ist, müsst ihr nur aufpassen, dass er euch nicht umkippt. Hat er getrunken, während du bei ihm warst?«
    »Zwei Wassergläser voll Wodka. Mein Gott, ich wär danach nicht mehr ansprechbar, weil ich im Koma liegen würde.«
    »Dann ist er an den Stoff gewöhnt. Wenn ihr ihn festhaltet und er wirklich einen Tremor kriegt, kann es passieren, dass er euch kollabiert, im schlimmsten Fall bekommt er einen epileptischen Anfall. Nur ’ne kleine Anmerkung von mir.«
    »Woher weißt du das?«
    »Woher wohl?! Es gab mal einen Fall, da hat die Polizei einen Schwerstalkoholiker festgenommen, und nach nicht mal vierundzwanzig Stunden ohne Stoff hat er gekrampft und ist kurz darauf gestorben, weil er sich beim Krampfen an seiner Zunge verschluckt hat. Und keiner hat’s mitgekriegt, weil er in der Zelle war. So ein Anfall kommt aus heiterem Himmel, und der Betroffene kann nicht um Hilfe rufen, er fällt einfach um. Pass also bitte auf, nicht dass man euch wegen unterlassener Hilfeleistung drankriegt, sollte euer Mann krampfen und nicht mehr aufwachen.«
    »Aber ich wollte ihn vernehmen, wenn er nüchtern ist.«
    »Das funktioniert nicht. Der wird spätestens morgen früh derart zittern, dass du gar nichts aus ihm rauskriegst, weil er nicht klar denken kann. Bei Alkoholikern funktioniert eben alles anders. Um ihn nüchtern zu kriegen, muss er erst entgiftet werden, und das dauert circa eine Woche.«
    »Und was soll ich jetzt deiner Meinung nach tun?«
    »Entweder einen Arzt kommen lassen, der ihm eine Beruhigungsspritze gibt, am besten Valium, oder …«
    »Oder was?«
    »Kauf eine Flasche Wodka«, sagte sie lapidar. »Gib ihm seinen Stoff, aber nur unter der Bedingung, dass er mit dir spricht. Du wirst sehen, er wird reden wie ein Wasserfall, sobald er die Flasche nur sieht. Dann gib ihm ein halbes Glas voll und stell die Flasche so auf den Tisch, dass er sie sehen kann, aber nicht an sie rankommt. Du hast damit die Trümpfe in der Hand.«
    »Wenn das jemand mitkriegt …«
    »Was dann? Willst du lieber, dass er dir aus den Latschen kippt? Bist du denn sicher, dass er was mit dem Mord zu tun hat?«
    »Nein, ich bin mir sogar überhaupt nicht sicher. Aber er weiß etwas, das mich weiterbringen könnte, da bin ich mir sicher. Er weiß zum Beispiel, dass Kaufung und Wedel Busenfreunde waren. Angeblich hat er das aus der Zeitung, aber das kann nicht sein, weil so etwas nicht erwähnt wurde. Und es kommt noch was dazu – eine der beiden Angestellten von Wedel hat mir erzählt, dass Wedel mit Minderjährigen rumgemacht hat. Sie hat ihn einmal dabei erwischt, aber so getan, als hätte sie nichts weiter gesehen, das heißt nichts Eindeutiges. Das ist noch gar nicht so lange her. Sie meint, dass Kaufung und Wedel so eine Art Wette abgeschlossen hatten, wer die meisten Frauen rumkriegt, das heißt für die war das ein Spiel. Das Alter war dabei anscheinend nicht von Bedeutung, zumindest was Kaufung betraf, während Wedel alles verpönte, was über fünfunddreißig war. Behauptet sie. Ich hab natürlich keine Ahnung, ob die werte Dame da nicht übertrieben hat, aber wenn ich mir Wedels Frau anschaue, die ist bestimmt schon über fünfunddreißig, und ich kann dir sagen, die war eiskalt, als wir ihr die Nachricht überbracht haben. Von Kaufung wissen wir definitiv, dass er sich in vielenBetten rumgetrieben hat, also warum sollte es bei Wedel anders gewesen sein?«
    »Weil er verheiratet war.«
    »Als ob das heutzutage noch ein Kriterium wäre! Wenn ich mir angucke, wer alles allein bei uns im

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