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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gewonnen. Sie wissen doch, es gibt einen Vertrag, er hat die darin eingetragene Summe bezahlt, und alles andere interessiert doch keine Sau.« Er kaute auf der Unterlippe. Brandt spürte, dass Banser noch etwas sagen wollte, und wartete nur darauf, dass er anfing. Schließlich fuhr er fort: »Ich werde Ihnen jetzt kurz beschreiben, was für ein Mensch Wedel war. Er war ein Wolf im Schafspelz. Oder noch besser, er war der Teufel, aber wer von uns ist schon in der Lage, den Teufel zu erkennen? Er kam mit schmeichlerischen Worten, er hat mich förmlich eingelullt mit seiner netten, freundlichen, zuvorkommenden Art. Er wirkte so ehrlich und aufrichtig, dass ich keinerlei Zweifel hatte, das Geld nach dem Handschlagabkommen innerhalb der Frist zu erhalten. Zudem war mir ja bekannt, aus was für einer Familie er stammte, alles anständige, seriöse Leute …«
    »Aber nicht so seriös, dass er Ihnen nicht einen Deal angeboten hat, bei dem Sie beide das Finanzamt umgehen wollten«, konnte Brandt sich nicht verkneifen zu bemerken.
    »Das eine hat mit dem andern nichts zu tun. Er war ein Teufel in Menschengestalt, doch leider habe ich das erst gemerkt, als es zu spät war. Glauben Sie mir, er war das personifizierteBöse. Und er hat rumgefickt, ich habe ihn ja ständig beobachtet, wenn er immer wieder neue Damen hatte. Aber seit Kaufung tot war, wurde es erst richtig schlimm. Da hat er auch vor Kindern nicht mehr Halt gemacht. Ich glaube, der hat fast jeden Tag irgendjemand Neues gehabt. Der hat wahllos in der Gegend rumgefickt. Ich weiß nicht, was mit dem seit Kaufungs Tod auf einmal los war, aber irgendwas stimmte nicht mit ihm. Der hat sogar mit der Freundin von Kaufung, dieser Johannsen, was gehabt.«
    Brandt verengte die Augen zu Schlitzen, faltete die Hände und sagte: »Woher wissen Sie das von Kaufung und Frau Johannsen? Haben Sie auch Kaufung beschattet?«
    »Wenn man den lieben langen Tag Zeit hat, erfährt man unglaublich viel. Meine früheren Freunde haben sich alle von mir abgewandt, also hatte ich Zeit. Ich hab gesoffen, geschlafen und zwischendrin Wedel und Kaufung beobachtet. Eigentlich hab ich Kaufung immer nur gesehen, wenn ich Wedel gefolgt bin. Kaufung war in Ordnung, er hat seine Mädels gehabt, er hat aber keiner wehgetan.«
    »Was meinen Sie mit wehgetan? Hat Wedel jemandem wehgetan?«
    »Wie würden Sie es denn nennen, wenn ein gestandener Mann von Ende dreißig eine Zwölfjährige fickt? Ein Mädchen in diesem Alter weiß doch noch gar nicht, was es da tut. Zur Sexualität gehört für mich auch Liebe und eine gewisse Reife, aber Wedel hat sie alle rumgekriegt. Er hat in den letzten zwei Monaten so ziemlich alles gefickt, was er bekommen konnte. Und er hat sie alle bekommen.«
    »Woher wissen Sie, wie alt die Mädchen waren?«
    »Weil ich eine von ihnen mal gefragt habe, ganz einfach.«
    »Ich denke, er hat sich so intensiv auf die Ausstellung vorbereitet? Wie konnte er da noch Zeit dafür haben?«
    »Er hatte die Zeit. Manchmal hat er das Licht in der Galerie erst nachts um zwei oder drei ausgemacht.«
    »Übertreiben Sie da nicht ein bisschen?«, fragte Brandt, der sich der Worte von Doreen Müller erinnerte, die ihm gestern gesagt hatte, dass sie Wedel mit jungen Dingern erwischt habe. In der Galerie. Nachdem alle gegangen waren und er sich sicher fühlte.
    »Mag sein. Ich gebe zu, es klingt auch absurd, aber ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie viele Frauen und Mädchen er in den letzten Wochen hatte. Er war ein ganz perverses Schwein.«
    »Waren Sie neidisch auf ihn?«
    Banser lachte auf und schüttelte den Kopf. »So ein Blödsinn! Schauen Sie mich doch an. Meinen Sie im Ernst, einer wie ich wäre neidisch auf die Eroberungen des Herrn Wedel? Ich bin in vierzig Jahren Ehe nicht ein einziges Mal fremdgegangen, weil ich meine Frau geliebt habe, und auch nach ihrem Tod würde ich das niemals tun, denn ich würde es als Ehebruch empfinden. Hört sich komisch an aus dem Mund eines heruntergekommenen Säufers, nicht?«
    Brandt wollte noch etwas erwidern, wollte sagen, dass er Banser nicht als einen heruntergekommenen Säufer betrachtete, doch in dem Moment kam Elvira Klein ohne anzuklopfen durch die Tür gerauscht. Sofort war der Raum von ihrem holzigen Parfüm durchzogen, ein Duft, den er gemocht hätte, hätte nicht ausgerechnet sie ihn getragen, ihre Kleidung war elegant wie immer, ihr Blick aus den stahlblauen Augen kühl wie immer.
    »Hallo«, sagte sie und sah Brandt kurz an. Dann bedachte

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