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Mord auf Widerruf

Mord auf Widerruf

Titel: Mord auf Widerruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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nicht wiedergesehen, bis er ihm gestern abend, angeblich zufällig, begegnete. Er sei im ›Pilger‹ gewesen und habe ein Bier getrunken, weil er unter Leuten sein wollte, sagt er – und ich bin dieses Jahr die Maienkönigin, hab
ich
gesagt –, als Waterson lächelnd und ganz Mann von Welt zu ihm gekommen sei. Er hatte einige Bier intus und ließ sich lang und breit darüber aus, daß er ein wirklich dickes Geschäft mit Park vorhabe. Harry machte mit seinen Freunden so schnell wie möglich die Fliege, bevor ihn, wie er sagte, Waterson mit seinem Gedröhn noch in die Scheiße ritt.«
    Pascoe runzelte die Stirn und sagte: »Ich hätte vermutet, daß er Waterson eine Warnung, wenn nicht gar eine Lektion erteilen würde, und das nicht zu knapp.«
    Dalziel lächelte: »Das hat er auch getan, mein Junge. Doch nicht vor Zeugen und nicht sofort, nachdem alle gesehen hatten, daß er und Waterson die Kneipe zusammen verlassen hatten. Die Lektion stand für heute vormittag auf dem Programm. Ein paar seiner Kumpel, vielleicht die großen Kerle, die du gestern abend gesehen hast, sollten ihn aufsuchen und ihm die Leviten lesen, während Harry in sicherer Entfernung mit einem Tierarzt in Halifax plauderte.«
    »Dann hat er Watersons Adresse?«
    »Natürlich hat er seine verdammte Adresse. Wohin glaubst du, daß wir verdammt noch mal fahren?«
    Er ging voran bis zu seinem Auto, das im absoluten Halteverbot vor dem Parkplatz stand. Das Torhaus war fertig, und gerade wurde unter der Aufsicht von Arnie Stringer das letzte Stück im Einfahrtsbereich betoniert.
    »Fast fertig, was?« bellte Dalziel.
    »Ja. Morgen räumen wir auf, und das war’s dann.«
    »Keine Minute zu früh. Mehr Teepausen als Queen Mum habt ihr gemacht. Ich wollte mich irgendwann mit Ihnen über Ihren Schwiegersohn Tony Appleyard unterhalten.«
    Stringer zog ein Gesicht, als hätte der Erzengel Gabriel gerade über Lautsprecher seine Schwangerschaft verkündet. Er kam so nahe, wie er konnte, ohne auf weichen Beton zu treten.
    »Was ist mit ihm?« kam es knarrend.
    »Fallen Sie nicht gleich über mich her. Anfrage der Sozialversicherung, eigentlich etwas für die Uniformierten, aber da ich heute draußen in Moscow war, hatte ich gesagt, ich würde Ihr Mädchen fragen. Die hat keine Ahnung, wo er steckt, aber Sie sind angeblich im Januar in den Süden gefahren, um ihn zu suchen.«
    »Das hat sie Ihnen gesagt? Dann hat sie Ihnen wohl auch gesagt, daß ich ihn nicht gefunden habe.«
    »Richtig. Ich dachte nur, daß Sie vielleicht einen Hinweis für mich hätten, wo er sich aufhalten könnte.«
    »Aber Sie haben sich nicht gedacht, daß ich ihm dann selbst gefolgt wäre?« wollte Stringer wissen.
    »Nun mal langsam, Arnie. Es stinkt Meilen gegen den Wind, daß Sie den Jungen nicht ausstehen können«, sagte Dalziel einschmeichelnd. »Ich mache Ihnen daraus keinen Vorwurf, so wie er Ihr Mädchen in Schwierigkeiten gebracht hat und dann in den Süden abgehauen ist. Wenn ich in Ihren Schuhen steckte und ihn finden würde, wäre ich versucht, ihm an die Eier zu gehen und zu sagen, er soll bei den Yuppies bleiben. Mit mir können Sie reden, Mann, ich halte dicht.«
    Pascoe sah, worauf der Dicke hinauswollte. Es bestand wenig Hoffnung, daß Stringer auf eine ehrliche Aufforderung, Dalziel zu vertrauen, eingegangen wäre, und so kleidete Dalziel seine Pseudoaufforderung in Worte, die es darauf anlegten, daß der andere aus der Haut fuhr. Und es funktionierte.
    »Kein Wunder, daß das Land in diesem Zustand ist, wenn so was wie Sie für Gesetz und Ordnung zuständig ist«, sagte Stringer verächtlich. »Als hätte die Polizei nichts Besseres zu tun, als die Nase in die Privatangelegenheiten anderer Leute zu stecken. Die Welt ist voll von Dealern, Drogenabhängigen, Hooligans und Kinderschändern, und was tun Sie beide dagegen?«
    »Vielen Dank für die Warnung«, sagte Dalziel ernsthaft. »Und schützen Sie Ihre Kehrseite vor Sodomiten auf dem Kriegspfad!«
    Er entfernte sich mit Pascoe im Kielwasser.
    »Worum, bitte schön, ging es eben?« fragte Pascoe beim Anschnallen.
    »Privatsache«, sagte Dalziel. »Da wir gerade von Fußball-Hooligans sprechen, ich habe nichts von Festnahmen gehört. Wenn in Cambridgeshire so ein Typ aus dem Zug fliegt, dann ist das eine Sache. Doch wenn Wirte hier unter meiner Nase zu Brei geschlagen werden, wird es ernst!«
    »Nun aber mal sachte!« sagte Pascoe empört. »Unsere Jungs tun, was sie können, aber das ist nicht viel. Bei so einer

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