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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gehring
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nicht in Stimmung, mit Ihnen Konversation zu betreiben, außerdem sind Sie mir, ›gelinde gesagt‹, vollkommen unsympathisch. Falls Sie mich weiter verfolgen möchten, ich bin auf dem Weg ins Leopoldina. Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden.«
    Damit gehe ich Richtung Ausgang, vorbei an der Bedienung, der ich noch schnell ein »Der Herr bezahlt« entgegenrufe.

33.
im Krankenhaus
    Kaspar hat mich anscheinend noch nicht so früh erwartet.
    Er liegt in seinem weißen Bett, sein Bauch hat die Bettdecke unnatürlich weit angehoben.
    »Herr Wittig hat mich unterrichtet«, sage ich, als ich seinen fragenden Blick sehe.
    »So schnell? Ich liege doch hier erst seit ein paar Stunden.«
    Ich druckse ein wenig herum.
    »Nun, wie soll ich sagen, er war bei mir zu Hause… nein schau nicht so, nicht das, was du jetzt denkst, mein … mein Verfolger, du weißt schon ... er hat mich diese Nacht besucht und … er hat versucht…«
    Kaspar unterbricht mich, ehe ich den Satz vollständig ausgesprochen habe.
    »Dieses Schwein. Haben sie ihn wenigstens erwischt?«
    »Ich … ich hab ihm eine Lampe über den Schädel gezogen und dann ist er verschwunden.«
    Bei diesen Worten stelle ich ihm mein Mitbringsel, ein paar Äpfel, eine Tafel Schokolade Edelbitter mit Marzipan, denn Männer lieben Marzipan, und eine Flasche Orangensaft auf seinen Krankenhausnachttisch.
    »Wir hätten doch den Herrn Vogt, unseren Chef, unterrichten sollen«, sagt er in den Raum hinein.
    »Er … er hätte nichts tun können. Volker hat ja nichts Schlimmes angestellt, bis gestern.«
    Kaspar schaut mich traurig an.
    »Und ich liege hier und kann dir nicht helfen.«
    Ich nehme seine Hand und drücke sie fest.
    »Werde nur erst mal wieder gesund«, sage ich und denke dabei, was es für ein großer Verlust für mich ist, ihn nun nicht an meiner Seite zu haben.
    »Also diesem Wittig, dem kannst du vertrauen, glaube ich.«
    »Ja, das glaube ich auch… Kommissar Karl will sich mit mir treffen.«
    Kaspar ist baff. Sein Druck auf meine Hand wird stärker.
    »Du wirst doch da nicht alleine hingehen?«
    »Mein Gott, Kaspar, was soll denn da passieren. In einem Café, ich bitte dich.«
    »Keine Ahnung, was da passieren kann«, entgegnet er, »immerhin hat man auch unsere Fingerabdrücke bei dem letzten Opfer gefunden. Wer weiß, was das zu bedeuten hat. Sind wir beide potentielle Opfer? Oder verhöhnt uns der Täter? Eines ist jedenfalls sicher, wir sind dem Täter als Ermittler bekannt.«
    Ich schaue Kaspar in die Augen.
    »Ich weiß nicht genau, warum, aber ich glaube nicht, dass unser Kommissar Karl der Mörder ist.«
    »Glaube, Liebe, Hoffnung. Vom Glauben allein kann man sich nichts kaufen.«
    »Er klang so verloren. Er meinte, er hätte in der Vergangenheit etwas gemacht, was ihn nun eingeholt hätte.«
    »Wo triffst du dich denn mit ihm?«
    Nicht dumm der Versuch. Gar nicht dumm.
    »Kaspar! Ich habe ihm versprochen, mich mit ihm alleine dort zu treffen und ich werde von diesem, meinem Entschluss keinesfalls abweichen.«
    »Hast du wenigstens dein Handy aufgeladen?«
    »Es… es hängt in meiner Wohnung an der Steckdose.«
    Nun verliert er vollkommen die Fassung, soviel Unvernunft ist er selbst von meiner Seite nicht gewohnt.
    »In deiner Wohnung? Bist du wahnsinnig? Versprich mir, das Handy dort abzuholen und mitzunehmen und vor allem, es unter keinen Umständen auszuschalten.«
    »Ich verspreche es.«
    Kaspar scheint sich ja wirklich Sorgen um mich zu machen.
    »Und deine Waffe? Hast du deine Waffe dabei?«
    »Also wenn ich ehrlich bin… Ich weiß gar nicht so genau, wo ich die gelassen habe.«
    »Dorothea!«, sein Tonfall wird um einiges schärfer. Er lässt meine halbzerquetschte Hand los und richtet sich, so weit es ihm möglich ist, in seinem Bett auf. »Ich glaube, dir ist der Ernst der Lage gar nicht bewusst. Wir haben es hier nicht mit einem normalen Menschen zu tun. Wer die Menschen so regelrecht hinrichtet, der hat ein psychisches Problem. Wer weiß, was in diesem kranken Hirn noch so vorgeht.«
    Er hat ja Recht, aber ich bin momentan so in mir selbst und meiner Situation gefangen, dass ich vor Selbstmitleid zerfließen könnte. Innerlich gebrochen halte ich aber dennoch an meiner äußeren harten Fassade fest. Nur nicht weich werden, nur nicht dem Gegenüber zeigen, dass man dem Ende nah ist. Ich lächle ihn an, wie ich immer lächle, wenn ich etwas weit von mir schiebe.
    »Ich werde meine Waffe suchen und mein Handy einstecken, bevor ich zu

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