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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gehring
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meinem Date fahre. Bist du nun zufrieden?«
    Er schaut nicht so aus.
    »Zufrieden wäre ich erst, wenn du mir sagen würdest, wo das Treffen stattfindet, dann könnte ich eine Polizeistreife vorbeischicken.«
    »Schluss damit! Ich bin alt genug und kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Doro, du bist doch vollkommen durch den Wind, was mich im Übrigen nicht wundert, diese ganzen schrecklichen Morde, dann noch dein Verfolger, der dich nicht in Ruhe lässt. Du bist nicht mehr bei der Sache.«
    »Ich bin vollkommen okay«, entgegne ich, »ich bräuchte nur ein wenig mehr Schlaf.«
    »Ja sicher«, meint Kaspar lakonisch, »drei Wochen Schlaf und du bist frisch wie der Frühling.«
    Eine recht absurde Situation. Kaspar liegt auf seinem Bett in Erwartung einer Operation und macht sich dennoch nur Sorgen um mich.
    »Ach Kaspar, bring erst mal die OP hinter dich, dann reden wir weiter.«
    »Du weißt hoffentlich, dass der Tod des Schlafes Bruder ist.«
    Ich begebe mich an sein Bett und streichle ihm über den Arm. Meine Fassade beginnt langsam zu bröckeln… ich wende das Gesicht ab, als eine Träne aus dem Augenwinkel drängt.
    »Ach Doro, du musst dich doch nicht schämen. Vor allem nicht vor mir. Glaubst du, mir ist nicht zum Heulen? Gerade jetzt kann ich dir nicht helfen. Aber vielleicht kannst du dir ja selber helfen, gib den Fall ab und mach Urlaub.«
    »Ich kann nicht. Ich kann und will mir keine Schwäche leisten.«
    Zu lang… zu lange hat es gedauert, bis ich mich nach dem Tod meiner Eltern aus einer Depression heraus aufgerafft hatte, bis ich es geschafft hatte, mein altes Leben inklusive Volker hinter mir zu lassen und hierher zu kommen… etwas Neues aufzubauen, eine neue Identität, ein neues Leben. Ich habe Angst, wieder in alte Muster zu verfallen, mich wieder dem Schmerz hinzugeben wie einem alten Liebhaber. Das kann und darf ich nicht zulassen, egal was es mich kostet.
    Kaspar schaut traurig zu mir.
    »Dann nimm wenigstens etwas von mir mit.«
    Er holt aus der Schublade des Nachttisches seine in ein Handtuch eingewickelte Pistole heraus und reicht sie mir.
    »Eigentlich war sie zu meiner eigenen Verteidigung gedacht, da meine Fingerabdrücke ja auch dabei waren. Nicht dass ich Angst hätte, aber ich habe eben keine Lust, mich abschlachten zu lassen.«
    Ich wage es kaum, ihn anzuschauen, geschweige denn, die Waffe an mich zu nehmen.
    »Nun nimm sie schon«, spricht Kaspar weiter, »du brauchst sie nötiger als ich. Ich bin nur ein alter Mann, von meiner Sorte gibt es eh schon genug auf der Welt.«
    Er grinst, als ich die Waffe nun doch an mich nehme und sie in meiner mitgebrachten Jutetasche verstaue. Dann klopft es an die Tür.
    Ein paar Ärzte kommen zur morgendlichen Visite. Man schickt mich auf den Gang hinaus, wo ich noch kurz verharre, bevor ich die Gelegenheit wahrnehme und das Krankenhaus wieder verlasse.

34.
Zu Hause
    Ich bin geschafft, als ich zu Hause ankomme. Es ist nun gegen 12:00 Uhr und ich denke in der Mittagshitze nur noch an Schlaf.
    Ich nehme mein Handy vom Ladegerät und deponiere es zusammen mit Kaspars Pistole in einer Tasche, dann gehe ich zum CD-Spieler und lege eine beruhigende Musik auf.
    Während Terry Callier für mich singt, fallen mir langsam die Augen zu.

    Irgendwann wache ich dann auch wieder auf. Mein Blick wandert zur Uhr… ach du scheiße, es ist bereits 14:45 Uhr und mein Treffen mit Kommissar Karl sollte eigentlich in einer Viertelstunde beginnen.
    Das Natürlichste von der Welt wäre es natürlich, ihn anzurufen und ihm mitzuteilen, dass es später wird, aber ich habe leider seine Nummer nicht parat.
    Na toll.
    In Windeseile ziehe ich Schuhe und Jacke an und sehe nochmals in meine Tasche. Ich achte auch peinlichst genau darauf, mein Handy nicht auszuschalten. Doch die Zeiger der Uhr wandern stetig und unerbittlich.
    Schon bin ich am Auto und schließe auf, setze mich hinein und starte, da zeigt die Uhr schon 14:55 Uhr.
    Fünf Minuten bis Ebern ist wohl kaum machbar, doch es könnte ja sein, dass er auf mich wartet.
    Ich fahre also trotz allem los, die Strecke, die ich nun schon ein wenig kenne, steigere meine Geschwindigkeit auf der Autobahn auf für mich eigentlich unerreichbare 170 Kilometer pro Stunde und habe die Ausfahrt bereits um 15:30 Uhr erreicht.
    Nicht einmal eine Stunde zu spät erreiche ich das Café gegen 15:55Uhr.
    Jetzt ist sowieso alles egal.
    Bevor ich den Gastraum betrete, bestelle ich an der Verkaufstheke noch ein Stück Käsesahne. Dann öffne ich

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