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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gehring
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damit deutet er auf Addi, »verhindert, dass der Thomas Karl Ihnen eine Nachricht schreibt.«
    Nun ist es doch Zeit für mich, mich akustisch zu melden.
    »Kommissar Karl? Ist er hier?«
    »Er liegt dahinten bei den Generatoren. Der kann Ihnen nicht mehr helfen.«
    »Das hängt alles mit dem Tod Ihres Vaters zusammen«, wende ich ein.
    »Die haben alle den Tod verdient, einschließlich Addi und Thomas. Mein Vater ist von mehreren Personen aufgeknüpft worden. Verstehen Sie? Und niemand hat die Personen zur Rechenschaft gezogen. Niemand.«
    »Aber das Ganze ist doch schon über zehn Jahre her.«
    »Ich war damals noch zu jung, um alles zu verstehen. Vor fünf Jahren allerdings ist unser Dr. Schmidt gestorben und hat mich zu sich bestellt. Er hatte damals den Totenschein ausgestellt, trotz immenser Zweifel, man hatte ihn unter Druck gesetzt, und nun wollte er sein Gewissen erleichtern. Stellen Sie sich vor, wenn Sie plötzlich erfahren müssten, dass Ihr Vater umgebracht wurde und Ihr Vetter und Ihr Bruder Bescheid wussten und aus Feigheit nichts unternommen haben.«
    »Der Thomas hat sich schuldig gefühlt, jedenfalls hat er das in einem Telefonat mir gegenüber eingeräumt.«
    »Was nutzt es denn, sich schuldig zu fühlen? Statt mich zu unterstützen, hat er mich gejagt. Aber er wusste ja nicht, wo ich bin. Ich habe meinen Namen geändert, bin einfach jemand anderer geworden und dieser andere möchte ich nun bleiben. Wenn ich Sie nun erschieße, denken Sie nicht schlecht von mir, ich möchte nur nicht gefasst werden. Und sind wir doch mal ehrlich, was ist denn das für ein Verbrechen, wenn man hinterher doch geschnappt wird.«
    Damit legt er auf mich an, ich schließe die Augen und höre den Knall eines Schusses.

37.
    Nach schier endloser Zeit öffne ich wieder meine Augen.
    Herr Müller liegt vor mir, wie ein erlegter Tiger, aber ich bin anscheinend noch am Leben.
    Aus dem letzten Nebeldunst löst sich eine Gestalt. Die Scheinwerfer strahlen sie nur indirekt an, weshalb ich die Person anfangs nicht erkennen kann. Was allerdings am meisten nervt, sind die Generatoren, die weiterhin den Raum beschallen. Dann hat er mich erreicht, mein Verfolger ist wieder da, und ich kann nicht einmal sagen, dass es mich besonders überrascht. Er hat noch immer die Waffe im Anschlag, mit der er Herrn Müller erlegt hat, als er direkt vor mir zu stehen kommt. Es ist meine Dienstwaffe, die er in den Händen hält, was auch die Frage beantwortet, warum sie nicht zu finden war.
    »Ist noch jemand hier außer dir, Doro?«, fragt er mich.
    »Keine Ahnung, aber ich glaube eher nicht«, antworte ich wahrheitsgemäß.
    »Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden.«
    Nun schaue ich ihn doch überrascht an. Ich hätte nie gedacht, dass er fähig wäre, das zu begreifen, nicht nach all den Jahren, in denen er mich verfolgt hat.
    »Ach Doro, es war eine so schöne Zeit mit uns«, spricht er weiter.
    Was an dieser Zeit wohl schön war, denke ich, aber ich sage nichts.
    »Ich habe eingesehen, dass du nichts von mir wissen willst. Ach Doro, es hätte so schön mit uns beiden werden können, aber nun ist es vorbei. Endgültig vorbei.«
    Ich schaue ihm in die Augen, er hat noch immer die Blessuren von letzter Nacht. Eine verkrustete Platzwunde an der Stirn, das linke Auge ist blau umrandet, aber er scheint es ernst zu meinen.
    »Schön, dass wir endlich mal einer Meinung sind«, entgegne ich sarkastisch, wobei meine Stimme einen scharfen Ton anstimmt, den ich so nicht beabsichtigt habe.
    »Aber nun hätte ich gerne meine Waffe wieder.«
    »Du wirst sie nicht mehr brauchen, Doro«, antwortet er bestimmt.
    »Hör mal Volker, ich bin Polizeibeamtin«, gebe ich ihm zu verstehen, »natürlich brauche ich sie noch. Also gib sie schon her.«
    Er macht zwei Schritte zurück.
    »Du wirst sie bekommen, später, aber du wirst sie nicht mehr brauchen.«
    Was ist denn das schon wieder für ein Blödsinn, ich bin absolut nicht in Stimmung für Rätsel, außerdem bin ich müde und geschlaucht.
    »Gib mir die Waffe, oder ich werde sie mir holen müssen.«
    Ich mache einen Versuch aufzustehen.
    »Bleib sitzen, Doro. Ich werde dich töten müssen.«
    »Du wirst was?«
    »Umbringen, töten, ich werde dich erschießen. Ich muss es tun.«
    »Du musst mich nicht umbringen. Jeder geht einfach seiner Wege und die Sache ist erledigt. Ich werde für dich aussagen.«
    Und damit deute ich auf den an meiner Seite liegenden Herrn Müller.
    »Ach Doro. Du verstehst es nicht. Es

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