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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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um seine Bankkonten zu überprüfen. Hatte er einen Agenten? Wer sind seine nächsten Angehörigen?«
    »Wenn Sie mich fragen ... es muss alles hier irgendwo sein«, sagte Jess langsam.
    Doch es wurde relativ schnell offensichtlich, dass es sehr, sehr lange dauern würde, alles zu sichten. Sie packten einen Teil der Notizbücher in Plastiktüten und ließen den Rest in der verschlossenen Wohnung, um sich später darum zu kümmern.
    »Das wird Sergeant Nugent beschäftigen«, sagte Carter, nachdem er die Tüten mit den Unterlagen in den Kofferraum seines Wagens geschlossen hatte. Dave Nugent war der Computerspezialist des lokalen Hauptquartiers.
    »Nicht nur Dave Nugent, sondern auch mich«, murmelte Jess, die bereits endlose neue Ermittlungsansätze vor sich sah. Doch dann bemerkte sie etwas anderes. Sie wurden beobachtet. Das leichte Zucken eines Vorhangs in einem Erdgeschossfenster verriet den heimlichen Beobachter.
    »Unten links«, murmelte sie an Carter gewandt.
    Er blickte in die angegebene Richtung, doch der Vorhang bewegte sich nicht mehr. »Wir müssen ohnehin mit den Nachbarn reden.«
    »Ich mache das«, sagte Jess.
    Sie kehrte zum Haus zurück und läutete die Klingel der Wohnung des heimlichen Beobachters. Als Zugabe trat sie ein paar Schritte zurück und klopfte auch noch an der Fensterscheibe. Einen Moment wurde der Vorhang zur Seite gerissen, und ein Gesicht erschien.
    Fast hätte Jess vor Überraschung aufgelacht - das Gesicht war das eines ältlichen und erzürnten Babys. Es war rund und rosig und gerahmt von Büscheln blonden Haares, und der kleine rote Mund war missbilligend geschürzt. Jess hielt ihren Dienstausweis hoch.
    Das »Baby« runzelte noch wilder die Stirn und ließ den Vorhang fallen. Sekunden später rasselte es an der Tür, und die Gestalt mit dem Babygesicht erschien. Vor ihnen stand ein kleinwüchsiges, untersetztes Individuum in einer fuchsroten Strickjacke, weiten braunen Cordhosen und Hauspantoffeln.
    »Was wollen Sie?«, giftete es.
    »Wir waren in der Wohnung von Mr. Taylor, oben im Dachgeschoss«, begann Jess.
    Sie wurde gleich unterbrochen.
    »Das weiß ich! Sie hätten sich zuerst anmelden sollen! Ich wusste ja gar nicht, wer Sie sind! Einfach hier hereinzukommen und die Nase in alles zu stecken! Woher haben Sie überhaupt die Schlüssel? Sie hätten Diebe sein können! Ich habe die Augen offen gehalten und gesehen, dass Sie Sachen mitgenommen haben. Sie haben Tüten in den Kofferraum Ihres Wagens getan! Ich habe mir die Nummer aufgeschrieben. Ich wollte gerade die Polizei anrufen.«
    »Wir sind von der Polizei«, erwiderte Jess geduldig.
    »Das weiß ich jetzt auch. Vorhin wusste ich es aber noch nicht! Sie haben sich nicht vorgestellt. Sie hätten Bescheid sagen müssen. Ich bin der Hausbesitzer. Sie hätten zuerst bei mir läuten müssen. Ich muss wissen, ob einer meiner Mieter Besuch von der Polizei hat, erst recht, wenn er gerade nicht da ist. Hat er Probleme mit dem Gesetz? Ich dulde keinen Mieter, der bei der Polizei aktenkundig ist. Ich würde das niemals zulassen!«
    »Mr. Taylor war nicht aktenkundig ...«, begann Jess.
    Doch der Vermieter war noch nicht fertig mit seiner Tirade. »Sie haben in Mr. Taylors Wohnung herumgeschnüffelt! Wenn er ein gesetzestreuer Bürger ist, was hatten Sie dann dort oben zu suchen? Was würde er wohl dazu sagen, wenn er es wüsste? Er hat mir gegenüber mit keinem Wort erwähnt, dass Sie kommen würden.«
    Du lieber Gott, dachte Jess. Er weiß nicht, dass Taylor tot ist. Taylor scheint häufig für ein paar Tage weg zu sein, und er macht sich nicht die Mühe, seinen Vermieter vorher zu informieren.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Sie sind Mister ...?«
    »Hopkins!«, sagte der Mann.
    »Vielleicht könnten wir uns für einen Moment mit Ihnen unterhalten, Mr. Hopkins? Das hier ist Superintendent Carter.«
    Carter war während der Unterhaltung hinzugekommen und stand nun neben ihr.
    Hopkins musterte Carter von oben bis unten, dann wanderte sein Blick zurück zu Jess. »Also schön«, gab er widerwillig nach. »Kommen Sie.«
    Er drehte sich um und kehrte in seine Wohnung zurück. Sie folgten ihm.
    Das Wohnzimmer von Hopkins war ein Spiegelbild seiner Persönlichkeit. Es war vollgestellt und klaustrophobisch, und an den Wänden reihten sich Bücherregale voller Krimskrams. Ein Kanarienvogel in einem Käfig begann beim Eintreten der Fremden nervös von einer Stange zur anderen zu hüpfen.
    »Ich decke Osbert zu«, sagte Hopkins. »Er mag

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