Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
machen wir Fortschritte, indem wir eine Spur ausschließen, der wir nicht weiter folgen müssen. Wenn sie auf der anderen Seite allerdings doch eine Rolle spielt ... Sie müssen Pascal noch einmal befragen, Phil. Jess, Sie bearbeiten die Frau. Sie müssen sie irgendwie von ihrem Mann trennen. Es sieht zwar weniger verdächtig aus, wenn eine Beamtin auf der Farm erscheint, aber Sneddon wird trotzdem wissen wollen, was Sie dort zu suchen haben, falls er Sie sieht.«
Jess stieß einen Seufzer aus. »Ich muss mir eine Geschichte ausdenken, schätze ich. Hoffentlich erzählt Alfie uns kein Märchen. Es wäre auf jeden Fall nützlich, wenn wir das Geheimnis des Zimmers aus unseren Ermittlungen eliminieren könnten.«
»Was ist mit Taylor?«, fragte Morton. »Könnte das einen Teil des Rätsels lösen? Wie er auf Bickerstaffes Sofa gekommen ist, meine ich?« Morton redete lebhaft weiter. »Vielleicht eliminiert es Pascal und Rosie Sneddon ja gar nicht, sondern platziert sie mitten ins Geschehen. Sagen wir, die beiden haben ihr übliches Stelldichein im ersten Stock und wollen anschließend zurück. Sie geht als Erste. Sie wollen nicht riskieren, dass man sie zusammen sieht.
Rosie findet Taylor auf der Straße vor dem Haus zusammengebrochen über dem Lenkrad seines Wagens. Oder vielleicht hat er es auch noch geschafft auszusteigen und liegt jetzt bewusstlos auf dem Boden. Sie rennt ins Haus zurück, um Pascal zu alarmieren. Ja, das halte ich für höchst wahrscheinlich.« Morton erwärmte sich immer mehr für seine Theorie. »Die beiden geraten in Panik. Sie dürften nicht hier sein, dürften sich überhaupt nicht treffen ... Gemeinsam schleppen sie Taylor nach drinnen - wobei sie die Schleifspuren erzeugen, die wir fanden - und lassen ihn im Wohnzimmer zurück. Sie wissen, dass Bickerstaffe ihn dort finden wird, sobald er von seinem täglichen Ausflug in die Stadt zurück ist. Sie hoffen, dass Taylor dann noch lebt und dass Bickerstaffe Hilfe ruft. Sie haben sich herzlos verhalten, doch ihre erste Sorge war zu verhindern, dass man ihr Geheimnis entdeckt. Es hat jede andere Überlegung überlagert. Als sie ihn schließlich im Wohnzimmer und auf dem Sofa hatten, wurde ihnen bewusst, dass er zwischenzeitlich gestorben war. Plötzlich hatten sie es mit einem Leichnam zu tun, nicht mit einem Kranken. Wenn Sie mich fragen, es klingt schlüssig«, endete Morton.
»Das ist richtig, Sergeant.« Carter nickte. »Aber was ist mit Taylors ausgebranntem Lexus? Von Pete Sneddon wissen wir, dass er in der Nacht nach der Entdeckung des Leichnams in den Steinbruch gefahren und dort in Brand gesteckt wurde. Wo war der Wagen den ganzen Tag über, als die Leiche von Taylor gefunden wurde und wir das Haus und das Grundstück abgesucht haben? Wenn Seb Pascal und Rosie Sneddon den sterbenden Taylor fanden, ins Haus brachten und dort zurückließen, dann müssen sie anschließend irgendetwas mit seinem Wagen gemacht haben, weil er verschwunden war, als Monty nach Hause kam. Ich kann die Hypothese akzeptieren, dass Taylor aus eigener Kraft in die Toby's Gutter Lane einbog und sich dann plötzlich so unwohl fühlte, dass er anhielt, ausstieg und zum ersten Haus taumelte, das er finden konnte - Balaclava.«
»Sie haben den Wagen während des Tages versteckt, Sir«, sagte Morton. »Pascal könnte ihn zu seiner Tankstelle gefahren und hinter den Gebäuden geparkt haben. Die beiden wollten nicht, dass wir ihn untersuchen, für den Fall, dass einer von ihnen seine Fingerabdrücke zurückgelassen hat. Sie konnten ihn nicht wegschaffen, während unsere Beamten im Haus und auf dem Grundstück waren. Deswegen kam Pascal nachts zurück, fuhr den Wagen in den Steinbruch und setzte ihn in Brand.«
»Wenn er auf dem Gelände der Tankstelle oder in der Nähe gestanden hätte, würde Alfie ihn bemerkt haben«, widersprach Jess. »Wir haben bereits festgestellt, dass Alfie nichts entgeht, was sich auf dem Gelände der Tankstelle abspielt!«
»Dann haben sie den Wagen halt irgendwo anders abgestellt! Es muss in der Gegend jede Menge Möglichkeiten geben, einen Wagen zu verstecken!« Morton war nicht bereit, seine wunderbaren Schlussfolgerungen kampflos aufzugeben.
Carter blickte immer noch skeptisch drein. »Wie dem auch sei, wir werden es nicht erfahren, solange wir nicht erneut mit beiden Parteien gesprochen haben. Abgesehen davon, Sergeant, es tut mir leid, aber Ihre Theorie hat einen weiteren Haken. Warum fuhr Taylor überhaupt die Toby's Gutter Lane
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