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Mord im Atrium

Mord im Atrium

Titel: Mord im Atrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Erfolg zu haben, hält die Obervestalin es für unverzichtbar, dass du gemeinsam mit uns daran teilnimmst. Veleda hat einst das Leben von Marcus und Quintus gerettet, daher sollten beide Ehefrauen bei dem Gnadengesuch anwesend sein.«
    Ich war froh, dass ich das nicht hatte vorschlagen müssen.
     
    Claudia nahm es gut auf. Das heißt, sie sah davon ab, Möbel durch die Gegend zu schleudern. Ihr Ton war ätzend. »Mein Mann will mich für diese schamlose Feindin Roms verlassen, und ich soll mich zu einer derart selbstlosen Geste bereit erklären?«
    »Genau darum geht es.« Julia klang reserviert.
    »Das Opfer wäre zu grausam!«
    »Dann lass es sein«, erwiderte Julia barsch. »Ich habe der Vestalin gesagt, man könne das nicht von dir verlangen. Marcus, wir sehen uns doch heute Abend, hoffe ich?«
    Ich bestätigte das und griff es als Stichwort auf, mich zu verabschieden. Als Julia sich erhob und mich auf die Wange küsste (eine Formalität, die mich immer frösteln ließ), sah ich, wie sich Claudia hinter dem Rücken meiner Schwiegermutter auf die Lippe biss, während sie über ihr Dilemma nachsann. Ich ging zu ihr und küsste sie auch. Ich musste mich dazu bücken, weil sie sitzen blieb. »Veleda wird nie eine freie Frau sein. Denk einfach daran, deine Ehe zu retten. Durch den Beweis einer großzügigen Geisteshaltung könntest du Quintus zeigen, dass du ihm vertraust. Ich würde meinen, dass ihn das in eine Position bringt, in der seine Liebe und sein Respekt für dich dann den Vorrang gewinnen würden.«
    Claudia sprang auf und stieß mich dabei fast um. »Und würde das bei dir funktionieren? Ich glaube nicht, Marcus Didius!«
    Ich grinste. »Oh, ich bin Privatermittler. Ich bin bekannt dafür, ehrenwerte Frauen nicht ausstehen zu können. Du hast ganz recht, mach das, was Julia sagt. Sag ihnen, wohin sie sich ihre tolle Idee stecken können. Das könnte ebenfalls funktionieren. Quintus hat dich geheiratet, weil du abenteuerlustig und unverblümt bist.«
    »Er wollte mein Geld.« Das hatte ich Claudia noch nie sagen hören. Sie klang verletzt, matt und besiegt.
    »Er wollte das ganze Paket«, versicherte ich ihr. »Das Geld war nicht übel, aber die Frau war besser.«
    Claudia mochte nichts davon hören. Sie richtete sich auf; sie war fast so groß wie ich. Dann stolzierte sie aus dem Zimmer. Ihre Niedergeschlagenheit deutete darauf hin, dass sie ihre Taschen packen und mit ihrem kleinen Kind sofort nach Baetica abreisen würde.
    Ich machte eine versöhnliche Geste. Julia beschwichtigte mich mit einem seltsam beiläufigen kleinen Schulterzucken, als sollte man Claudia lieber in Ruhe lassen, um ihre Entscheidung selbst zu treffen. Ich war der Meinung, dass Julia sich irrte, redete mir aber ein, meine Schwiegermutter sei eine weise Frau. Außerdem würde es andere Möglichkeiten geben, Claudia umzustimmen. Wir mussten noch das heutige Saturnalienfestmahl hinter uns bringen.

LXI
    A nacrites ist zurück!« Wenn es nicht so ernst gewesen wäre, hätte Helena gekichert. »Er war nicht in Nemi. Nach sieben Meilen wurde ihm klar, dass du ihn zum Narren gehalten hast. Er war hier, um das Haus zu durchsuchen.«
    Ich schluckte. »Wo ist Veleda?«
    »Jetzt«, sagte Helena, »schläft sie auf einer Liege. Zu dem Zeitpunkt war sie in einem Tragestuhl zusammen mit Albia und Zosime unterwegs, um in Cäsars Gärten ein wenig Luft zu schnappen.«
    »Wieso das? Ich hatte den strikten Befehl gegeben, sie habe die ganze Zeit hierzubleiben.«
    »Führ dich nicht so auf. Wenn ich deine Befehle befolgt hätte«, erwiderte Helena, »wärst du die Seherin an Anacrites losgeworden.«
    »Je strikter meine Befehle sind, desto schneller widersetzt du dich mir.«
    »Das stimmt, Liebling. Soll ich dir beschreiben, wie wütend der Spion war, als er das ganze Haus absuchte und sie nicht finden konnte? Er war sich so sicher gewesen. Ich blieb einfach mit verschränkten Armen in der Eingangshalle stehen und wartete darauf, dass seine Männer fertig wurden. Das hätte ihm verraten müssen, dass ich mich nicht vor einer Entdeckung fürchtete. Je länger es sich hinzog, desto mehr schwitzte er, als ihm sein Fehler aufging. Die Soldaten standen alle stramm, und ihre Missbilligung war ihnen deutlich anzusehen. Julia und Favonia klammerten sich an mich und weinten sich die Augen aus. Wir gaben das wunderbare Bild einer zornigen Matrone und ihrer Kinder ab, denen schweres Unrecht angetan wird – in ihrem eigenen Haus, wo sie vor Übergriffen sicher

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