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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sein Herzschlag, die schnelle Abfolge seiner nervösen Atemzüge.
    Dann der erste äußere Stimulus. Ein Motor summte. Der Raum wurde allmählich heller, als schattenhafte Gestalten über die Filmleinwand flimmerten. Geräusch… Musik… schlechte Musik. Sie war nicht nur mies, sondern klang noch dazu alt und verzerrt. Sie hörte sich an, als sei sie aus einem uralten, nichtssagenden Dokumentarfilm. Auf der Leinwand war ein verschwommenes bräunliches Bild eines jungen Mannes zu sehen, der Kartoffeln ausgrub. Ein Begleitkommentar mit einem schnarrenden Neuengland-Akzent erläuterte, dass es sich bei diesem Mann um Patrick Benton sen. handelte, den Kartoffelbauern. Die Hütte im Hintergrund war Bentons Haus in County Cork. Der Film beschrieb die Knochenarbeit der irischen Kartoffelbauern und die große Hungersnot im neunzehnten Jahrhundert.
    Ein wenig Geschichtsunterricht kann nicht schaden, dachte der Rabbi. Trotzdem hoffte er, bald wieder blinzeln zu dürfen. Als Nächstes erschien ein Schiff auf der Leinwand, vollgestopft mit irischen Einwanderern, das sich Ellis Island näherte. Er hätte gern gewusst, ob Tommy Hoolihans Eltern ebenfalls mit an Bord waren.
    Dann ein Schnitt zu einem Mietshaus, nicht weit von der Gegend, in der Feinermann aufgewachsen war. Er erkannte alte Gebäude, die schon vor Jahrzehnten niedergerissen worden waren. Altmodische Kleidung, Schubkarren, Gesichter von Männern und Frauen, die immer noch an den amerikanischen Traum glaubten. Nostalgie ergriff sein Herz. Dann ein Schwenk zu einer Innenaufnahme - die Gestalt einer Frau mit rundem Gesicht, die ein Baby im Arm hielt. Sie sah aus wie Feinermanns Mutter, hätte aber ebenso gut eine der anderen tausend Einwanderermütter sein können.
    Seine Augen wurden feucht, und er wusste, dass es nicht daran lag, dass er nicht blinzeln konnte. Die Feuchtigkeit auf seinen Augäpfeln hatte tiefere Ursachen.
    Das Baby war auf den Namen Patrick jun. getauft. Zwar kannte Feinermann Mr. Bentons Vornamen nicht, war sich aber ziemlich sicher, dass er den großen Menschenfreund persönlich vor sich hatte. Im weiteren Verlauf des Films erkannte der alte Mann, dass das, was er hier verfolgte, der Aufstieg des Patrick jr. vom Tellerwäscher zum Milliardär war. Vom Sohn eines Kartoffelbauern zum CEO eines der größten Unternehmen der Welt .
    Der alte Mann schaute hingerissen zu.
     
    Philip fragte Groucho: »Wie lang ist er jetzt schon drin?«
    »Fast sechs Stunden, Sir.«
    »Unglaublich.« Philip tigerte auf und ab. »Einfach unglaublich. Die meisten normalen Leute wären schon vor Stunden durchgedreht. Sich die gleiche Geschichte ständig aufs Neue ansehen zu müssen. Bist du sicher, dass er nicht gereihert hat? Kotzen ist normalerweise das erste Anzeichen dafür, dass sie weich werden.«
    »Hab jedenfalls nichts festgestellt«, sagte Karl. »Das ist wirklich erstaunlich. Das Ding trieft derart vor Schmalz, dass sogar ich fast gekotzt hätte. Und ich hab’s nur einmal über mich ergehen lassen müssen.«
    »Vielleicht kommt es daher, dass er nichts gegessen hat«, mutmaßte Groucho.
    Philip dachte einen Augenblick darüber nach. »Hat er dann wenigstens gewürgt?«
    »Nicht ein einziges Mal«, sagte Karl.
    »Ich verstehe das nicht.« Philip zog sein Einstecktuch heraus und wischte sich das Gesicht ab. »Wenn psychologische Folter bei ihm nicht anschlägt, müssen wir schärfere Maßnahmen ergreifen.«
    Groucho sagte: »Sie werden doch nicht körperliche Folter in Erwägung ziehen?«
    »Unsere Marktanteile stürzen ins Uferlose.« Philip rang die Hände. »CeeGees neue Formel wischt uns von der Landkarte. Ich habe jeden Monat eine fünfstellige Hypothek zu zahlen und einen Range Rover, der der Bank gehört. Den alten Knacker krieg ich irgendwie rum!«
    Über die Gegensprechanlage kam Feinermanns Stimme: »Ihr beiden Marxe, hört ihr mich?«
    »Rabbi, hier spricht Philip. Wir hören Sie. Was wollen Sie?«
    »Ich glaube, wir sollten uns unterhalten.«
    »Werden Sie uns helfen, Rabbi?«, erkundigte sich Philip.
    »Ich helfe Ihnen, ja, ich helfe Ihnen«, sagte Feinermann.
    Ein breites Lächeln überzog Philips Gesicht, und er flüsterte seinen Gefolgsleuten zu: »Ich wusste es. Ich wusste es. Niemand kann diese geballte Ladung ausgemachten Blödsinns ohne Hirnschaden durchstehen.« In die Gegensprechanlage sagte er: »Geben Sie mir Ihr Wort, Rabbi, dass Sie mir helfen werden?«
    »Absolut, aber zuerst brauche ich Ihre Hilfe.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich

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