Mord Im Garten Eden
bräuchte ein paar Dinge. Zuerst rufen Sie bitte meine Frau an und sagen ihr, dass ich mich verspäten werde. Sie soll schon mal zur Megilla-Lesung vorausgehen und sich keine Sorgen machen. Ich werde rechtzeitig zu Hause sein, um den Armen unsere Shalach manot - unsere Geschenkkörbe - und unsere Spenden an die Armen zu übergeben.«
»Was soll ich sagen, wenn sie mich was fragt?«
»Sarah ist eine praktisch veranlagte Frau. Solange ich die Sachen morgen zustellen kann, wird es ihr recht sein. Dann müssen Sie mir noch eine Megillas Esther besorgen. Es ist jetzt Nacht, und ich muss sie lesen, bevor ich essen darf.«
Philip sagte: »Okay, ich besorge Ihnen diese... Megilla.«
»Passen Sie aber auf, dass es wirklich eine Megillas Esther ist. Es gibt fünf Megillos .«
»Rabbi, ich versichere Ihnen, dass Sie die richtige Megilla bekommen«, sagte Philip. »Sonst noch was?«
»Nachdem ich gelesen habe, würde ich gern essen. Eine koschere Mahlzeit.«
»Gemacht.«
»Nicht so schnell, Philip. Es reicht nicht, dass ich eine koschere Mahlzeit bekomme. Es muss ein Seudah - ein Fest - sein. Kein Fest im Hinblick auf das Essen. Ich muss ein Fest in Form einer Party, einer Zusammenkunft haben.« Der Rabbi dachte einen Augenblick nach. »Ich möchte ein Fest, und ich möchte, dass es zu Ihren Ehren veranstaltet wird, Philip. Sie haben mir das Licht gezeigt.«
»Nicht doch, Rabbi. Ich fühle mich sehr geehrt .«
»Die beiden Marxe dürfen auch daran teilnehmen. Damit wird es eine ziemlich große Sache. Und Sie müssen auch Ihren Mr. Benton als Ehrengast einladen.«
Diese Vorstellung gefiel Philip gar nicht. »Ich weiß nicht, ob ich das machen kann, Rabbi.«
»Soll ich Ihnen nun helfen oder nicht?«, fragte Feinermann.
Philip dachte an seine fünfstellige Hypothek. »Er wird kommen. Aber Sie dürfen ihm nicht sagen, dass Sie -«
»›Entführt‹ heißt das Wort, Philip. Ich bin bereit, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Ich bin nicht einmal wütend darüber. Ich glaube, dass der Allmächtige mir auf diese Weise etwas sagen wollte.«
»Sie sind ein bemerkenswerter Mann, Rabbi«, sagte Philip.
»Sie werden also Ihren Mr. Benton anrufen?«
»Ja«, sagte Philip. »Und wir werden ein Fest veranstalten - um unsere neue, wie soll ich sagen, äh, Partnerschaft zu feiern?«
»Ich weiß nicht, ob ›Partnerschaft‹ das richtige Wort ist, aber wenn Sie meine Bedingungen erfüllen, werde ich Ihnen helfen. Das ist im Augenblick alles.«
Feinermann sagte nichts mehr und fragte sich, ob sein Vorhaben Erfolg haben würde. Die Geschichte mit dem Bankett hatte er aus der Megilla abgekupfert. Aber was das betraf hielt sich sein schlechtes Gewissen in Grenzen. Es hatte schon einmal funktioniert, warum sollte es also kein zweites Mal funktionieren?
Nachdem sie ihn in der Bibliothek alleingelassen hatten, las Feinermann laut die Megilla, betonte jedes Wort mit Präzision und stampfte jedes Mal laut mit dem Fuß auf, wenn er über den Namen des bösen Haman stolperte. Nach jüdischem Recht war Haman so böse, dass nicht einmal die eigenen Ohren seinen Namen hören sollten. Aber nach jüdischem Recht wurde auch verlangt, jedes Wort der Megilla zu hören, also auch den Namen des Haman. Ein Dilemma, wie Feinermann dachte.
Als er fertig war, klappte er, durchdrungen von einem Gefühl der Zielstrebigkeit, den hebräischen Text zu. Er rief nach Philip, und der Glatzkopf grinste über beide Ohren, als er eintrat.
»Wir haben ein opulentes koscheres Mahl für Sie vorbereitet, Rabbi Feinermann. Ich habe Mr. Benton angerufen, und er ist schon sehr gespannt darauf, den Mann zu treffen, der KingCola wieder zur rechtmäßigen Nummer eins verhelfen wird.«
Der Glatzkopf rieb sich die Hände.
»Und machen Sie sich keine Sorgen, wenn es ein wenig Zeit braucht, die Formel in ihrer Gesamtheit abzurufen. Wir haben einen exzellenten Mitarbeiter, der Ihnen jederzeit auf Abruf zur Verfügung steht... Sagen Sie mir die Wahrheit, Rabbi. Haben die tatsächlich Trichlorbenzoat verwendet? Ich bin kein Experte für Geschmacksrichtungen, aber ich könnte schwören, dass ich ein wenig Trichlor in ihrer neuen Formel entdeckt habe.«
»Ich weiß es nicht mehr, Philip. Und selbst wenn ich es wüsste, könnte ich es Ihnen nicht sagen.«
»A-a-a... aber Sie haben geschworen«, stammelte Philip.
»Ich habe geschworen, dass ich Mr. Benton nichts davon sage, dass Sie mich entführt haben - von meiner Seite eine große Konzession. Und ich habe geschworen,
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