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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Gesicht. »Wie das?«
    »Sehen Sie, Mr. Benton. Meine Arbeit für Cola Gold war eher marginal. Es war notwendig, dass ich die Formel ihrer neuen Generation von Cola -«
    » Guter Gott , Rabbi! Sie kennen die Formel? Das wäre mir Millionen wert!«
    »Ich verstehe das so, dass Sie mir dafür ein paar Millionen zukommen lassen wollen. Aber darum geht es nicht. Ich kann Ihnen die Formel nicht geben. Das wäre unethisch.«
    Benton sank auf den Stuhl zurück. »Ja, natürlich.« Er fuhr sich mit der Hand durch seine schütteren weißen Haare. »Aber es ist doch nichts... Unethisches dabei..., wenn Sie uns, nun,... Vorschläge für Zusatzstoffe für unser Konkurrenzprodukt, einer Cola für die neue Generation...«
    »Das Problem ist, Mr. Benton, ich habe keine Ahnung von neuen Generationen, Punkt. Ich stamme aus einer alten Generation.«
    Benton wandte sich an Philip: »Und dafür haben Sie mich im Clubhaus gestört?«
    »Einen Augenblick, Mr. Benton«, sagte Feinermann. »Behandeln Sie Philip nicht so schlecht. Er ist zwar nicht mein bester Freund, aber ihm liegen Ihre Interessen wirklich am Herzen. Ich habe keine Vorschläge für Ihre Getränke der neuen Generation. Aber ich habe eine Menge Vorschläge für Ihre Getränke der alten Generation.«
    »Was für Getränke der alten Generation?«, fragte Benton nach.
    »Genau hier liegt das Problem«, sagte der Rabbi. »Es gibt keine. Mr. Benton, ich habe mir Ihre Lebensgeschichte immer und immer wieder angesehen. Ich kann nichts dafür, aber wie dem auch sei, ich habe das Gefühl, Sie ziemlich gut zu kennen. Wir haben eine Menge gemeinsam. Wir beide haben Eltern, die Einwanderer waren, wir sind in New York in bitterarmen Verhältnissen aufgewachsen, wir waren in unserer Familie die erste Generation von Amerikanern. Wir waren die Träume und Hoffnungen unserer Eltern, die alles opferten, nur damit wir es ein wenig besser haben sollen, nu ? Wir erlebten die Depression, kämpften im Zweiten Weltkrieg, bissen die Zähne zusammen, als unsere Hippie-Kinder die sechziger Jahre durchlebten. Und jetzt, wo unser Stern am Sinken ist, sitzen wir da, sind ein bisschen stolz auf unser Leben und sonnen uns vielleicht sogar ein wenig im Licht unserer Enkelkinder. Hab ich nicht recht?«
    Benton starrte Feinermann an: »Und wie! Ich finde, Sie sind ein Mann mit Visionen! Philip, stellen Sie diesen Mann als Berater ein. Mit einem Anfangsgehalt von, sagen wir -«
    »Gemach, gemach«, unterbrach Feinerman. »Vielen Dank für Ihr Angebot, aber ich habe schon eine Beschäftigung. Und so visionär bin ich nicht. Ich weiß, wie es Ihnen geht, weil wir aus der gleichen Generation sind. Ich habe Ihre Mutter gesehen, Mr. Benton. Sie sah wie meine Mutter aus. Wahrscheinlich hat sie sich zu Tode geschuftet, das Fleisch noch mit der Hand gehackt und die Fußböden mit einem Schwamm geschrubbt.«
    »Ihre Hände waren rau wie Sandpapier. Arme Frau.«
    »Und wetten, dass sie immer einen Krug Eistee in der Kühlbox hatte, wenn Sie aus der Schule nach Hause kamen? Vielleicht einen Schpriz aus der Flasche mit den O2-Tabletten?«
    Benton lächelte. »Ganz genau.«
    »Coladosen hatte sie jedenfalls keine im Kühlschrank.«
    »Worauf läuft das eigentlich hinaus?«, wollte Philip wissen.
    »Seien Sie still!«, wies Benton ihn zurecht. »Wir unterhalten uns über alte Zeiten.«
    Wieder wischte Feinermann sich den Mund ab. »Ich werde Ihnen sagen, worauf das hinausläuft, Philip. Spitzen Sie die Ohren, denn das hat jetzt mit dem Geschäft zu tun.«
    Der Glatzkopf wischte sich über die Stirn. »Ich höre.«
    Feinermann sagte: »Sie haben ein Multimilliardenunternehmen, das Amerika mit Getränken versorgt. Und alle Ihre Produkte zielen auf die Jungen oder diejenigen, die gern jung wären. Nicht dass ich etwas gegen die neue Generation hätte, aber ich kann nicht für sie sprechen. Und ich trinke nicht das, was sie trinken. Ich will mein Glas Tee mit Zitrone. Ich will meinen altmodischen Schpriz ohne Essenzen von diesem oder jenem Aroma. Was ist nur aus Tonic und Ginger Ale geworden, Himmel noch mal?«
    »Wir haben Ginger Ale«, protestierte Philip. »King Ginger.«
    »Ach!« Der Rabbi warf ihm einen angewiderten Blick zu. »Verdammt in die hintersten Ecken der Kühlregale. Die jungen Leute halten es für ein Getränk gegen Magenverstimmung.«
    »Sie müssen verstehen, dass New-Age-Getränke einen Marktanteil von lausigen dreihundertsiebenundzwanzig Millionen Dollar haben«, sagte Philip. »Ginger Ale ist ein Getränk

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