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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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anknipste, die das winzige Wohnzimmer in ein weiches Licht tauchten.
    Eine Couch, dekoriert mit Spitzenkissen, ein Kaffeetischchen, ein Stuhl und ein Beistelltisch, ein paar Bücherregale, in denen mehr DVDs als Taschenbücher standen, Mobiliar aus dem Discountladen, billig, aber funktional. Blumen in einer Vase mitten auf dem Tisch: hängende Köpfe, verwelkt. Das Wasser stank nach faulen Eiern.
    Marge und Decker tauschten Blicke. Marge sagte: »Mr. Fletcher, macht es Ihnen etwas aus, draußen zu warten?«
    »Aber nein. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich in mein Auto setze? Dort ist es ein bisschen wärmer.«
    »Ganz und gar nicht. Wir kommen dann gleich nach.« Decker wanderte durch die Wohnung, warf einen Blick in die Küche, eine Kochnische hinter dem Wohnbereich. Sie machte einen sauberen, geputzten Eindruck. Er ging wieder ins Wohnzimmer und inspizierte den Fußboden, während er langsam auf das verwaiste Schlafzimmer zuging. Bevor er die geschlossene Tür öffnete, ging er in die Hocke und starrte auf die Verbindung zwischen Türpfosten und Fußboden. »Sieht aus wie Blut und Haare. Unser Opfer hatte eine Prellung seitlich am Kopf.«
    Marge meinte: »Er hat sie herausgezogen, und dabei ist ihr Kopf gegen den Türpfosten geknallt.«
    Decker nickte. »Ich sehe keine Schmierspuren von der Wunde. Er ist zurückgekommen und hat sorgfältig saubergemacht. Aber nicht perfekt, wenn er das hier übersehen hat. Die Techniker sollen noch heute alles mit Luminol durchchecken.« Er richtete sich auf und öffnete die Tür.
    Das Zimmer war in einem ordentlichen Zustand. Das Bett war gemacht; auf dem Nachttisch stand eine Lampe, daneben lag ein Buch. Gerahmte Fotos säumten die Frisierkommode. Decker deutete auf eine hübsche, junge Frau mit langem, wallendem Haar und vollen roten Lippen. In ihren braunen Augen lag ein Funkeln. Sie sah wie zwanzig aus. Decker holte das Foto der Leiche heraus. Es war dieselbe Frau, aber die beiden Schnappschüsse hätten nicht unterschiedlicher aussehen können.
    Marge seufzte. »Nun, anscheinend haben wir unser Opfer identifiziert.«
    »Und höchstwahrscheinlich auch den Tatort gefunden.« Decker deutete in eine Ecke des Zimmers, auf einen undefinierbaren rostbraunen Klecks. Er bückte sich, schnüffelte daran und verzog das Gesicht.
    »Blut?«
    »Sieht eher nach Exkrementen aus.« Er erhob sich. »Da sie erwürgt wurde, ist nicht mit viel Blut zu rechnen. Aber Opfer pissen und scheißen, wenn sie sterben. Die Techniker sollen nach Fingerabdrücken suchen und sich den Fleck da unter dem Mikroskop ansehen.«
    Marge fragte: »Was machen wir jetzt mit Lombard?«
    »Wir haben eine Zeugin, die behauptet, dass er am Sonntag auf dem Besichtigungstermin war. Und wir wissen, dass er mit Solana zusammengearbeitet hat. Das heißt nicht, dass es eine Beziehung gab.«
    »Das können wir vermutlich leicht herausfinden. Sollen wir ihn vorladen?«
    »Noch nicht. Warten wir erst ab, ob die Spurensicherung anhand der Fingerabdrücke beweisen kann, dass er in ihrer Wohnung war. In der Zwischenzeit holt er sich tagtäglich seinen Kaffee im gleichen Minimarkt, Margie. Sag dem Angestellten, er soll Lombard einen Kaffee mit Kaffeesatz geben. Und nachdem er einen Schluck probiert hat, soll er ihm einen neuen Kaffee hinstellen. Wenn Lombard seinen Becher weggeworfen hat, holst du ihn dir. Wir besorgen uns seine DNA. Wenn er der Vater des Kindes ist, kann er eine Beziehung schlecht leugnen.«
     
    Es dauerte nicht lange, bis Solanas Kollegen Decker von ihrer Affäre mit Lombard berichteten. Die Gerüchteküche im Büro brodelte, auch wenn niemand etwas Schlechtes über Solana sagen konnte, abgesehen davon, dass sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann gehabt hatte. Lombards Fingerabdrücke waren archiviert, eine Voraussetzung für seine Lizenz als Anwalt, und diese stimmten mit denen überein, die zu Dutzenden in Solanas Wohnung gefunden wurden. Obwohl das DNA-Profil noch ausstand, beschloss Decker, dass es Zeit war, den jungen Anwalt zur Befragung vorzuladen.
    Dunn und Oliver fingen Lombard in der Mittagspause ab - er verbrachte zwei Sunden im Marquis Club, einer piekfeinen privaten Organisation, die den White-Shoe-Firmen in der Innenstadt und den Unternehmen, die sie vertraten, einen erstklassigen Service bot. Der junge Anwalt war mit seinen Chefs gekommen. Seine Aufgabe bestand darin, Notizen zu machen und im Übrigen zu schweigen. Die Kriminalbeamten warteten, bis Lombard die geschäftlichen Dinge

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