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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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umgebracht.«
    »Ich weiß nichts über einen Tatort, und ich weiß nicht, wo die Leiche gefunden wurde. Ich liebte Solana. Ich hätte ihr nie etwas angetan. Ich hätte sie nie dazu gezwungen, abzutreiben.«
    »Sie wurde in ihrer Wohnung umgebracht, Matt. Wir haben überall Ihre Fingerabdrücke gefunden.«
    »Kein Wunder. Ich war ja x-mal da.« Kurzes Schweigen. »Sie wurde in ihrer Wohnung umgebracht?«
    »Sagen Sie es mir.«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, weil ich sie nicht umgebracht habe. Ich war ganz bestimmt an keinem Tatort, außer Sie bewerten die Tatsache, dass ich zu ihr gefahren bin, als sie nicht zur Arbeit gekommen ist.«
    »Ja, Matt, diese Tatsache bewerte ich.«
    »Ich wusste nicht, dass es der Tatort war. Alles sah ziemlich aufgeräumt aus, als ich dort war. Aber ich wusste, dass etwas faul war. Sie wäre niemals einfach so verschwunden, ohne es mir zu sagen.«
    »Wenn Sie also den Verdacht hatten, dass etwas nicht stimmte, warum sind Sie dann nicht zur Polizei gegangen?«
    »Das weiß ich auch nicht. Vielleicht hab ich mich nicht getraut, weil ich Angst hatte, dass ihr etwas zugestoßen war. Vielleicht war ich durcheinander. Ich liebte Solana, aber ich habe auch eine Frau und zwei Kinder. Sie können glauben, was Sie wollen, aber ich habe sie nicht umgebracht.«
    »Sie haben sie nicht umgebracht.«
    »Nein.«
    »Wenn Sie sie nicht umgebracht haben, haben Sie dann irgendeine Vorstellung, wer sie umgebracht haben könnte?«
    »Fragen Sie mich das nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Das werde ich nicht beantworten.«
    »Ja, und was passiert dann, wenn Ihnen die Frage im Zeugenstand gestellt wird?«
    »Dann berufe ich mich auf die Verfassung.«
    »Dann sieht es aber schlecht für Sie aus, Matt.«
    »Mag sein. Ich glaube, ich brauche jetzt einen Anwalt.«
    »Das steht Ihnen frei.«
    »Ich weiß. Die Befragung ist zu Ende.«
    Und damit hatte es sich. Immerhin hatte Lombard die Beziehung zugegeben. Er hatte auch zugegeben, der Vater von Solanas Baby zu sein. Adele hatte ihn beim Besichtigungstermin gesehen, aber es gab nichts Konkretes, womit man ihm den eigentlichen Mord hätte anhängen können. Da eine komplette DNA-Analyse Monate dauern würde, musste Decker noch ein Profil für Lombard bekommen. Aber selbst wenn sie Spuren von Lombards Blut in der Wohnung fänden, hätte das nichts zu bedeuten, da er ja zugegeben hatte, viele Male dort gewesen zu sein. Er könnte immer sagen, er hätte sich die Haut beim Rasieren aufgeschürft oder sich geschnitten …
    Schrammen und Schnitte .
    Decker schlug sich im Geist an die Stirn: Unter Solanas Fingernägeln hatte man Hautgewebe gefunden, und auf Lombards Gesicht gab es keine Kratzspuren. Decker dachte über andere Stellen an Lombards Körper nach und beschloss, es zuerst mit dem Offensichtlichsten zu versuchen. »Also gut, ich werde Ihnen keine Fragen mehr stellen -«
    »Sie dürfen mir keine Fragen mehr stellen«, sagte Lombard. »Ich habe bereits nach einem Anwalt verlangt.«
    »Wissen Sie, es wäre wirklich von Vorteil für Sie, wenn Sie Ihre Ärmel aufrollten.«
    »Wie bitte?«
    »Ich verlange nicht von Ihnen, dass Sie es tun, aber falls Sie dazu bereit wären, würde ich mir gern Ihre Arme ansehen.«
    »Was haben Sie vor? Sie wollen mir doch kein Blut abnehmen, oder?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Decker. »Alles, was ich sage, ist, dass, falls Sie die Ärmel freiwillig aufrollen würden, ich mir gern Ihre Arme ansehen würde.« Lombard schwieg und starrte Decker nur an. »Sie müssen es nicht machen. Ganz, wie Sie wollen. Aber ein Unschuldiger hat eigentlich keinen Grund, nicht kooperativ zu sein.«
    »Unschuldige haben keinen Grund, sich eines Verbrechens beschuldigen zu lassen, das sie nicht begangen haben. Und trotzdem passiert es ständig.«
    »Ihre Kooperation würde wohlwollend gewürdigt werden«, meinte Decker.
    »Sie dürfen nichts von mir fordern, nachdem ich nach einem Anwalt verlangt habe.«
    »Ich habe gar nichts von Ihnen gefordert, ich sagte nur, dass, falls Sie es tun wollten, es mir durchaus passen würde, mir Ihre Arme anzusehen.«
    Lombard schüttelte den Kopf. »Sie sind ganz schön daneben.« Trotzdem rollte er die Ärmel hoch. Auf seinen Unterarmen wuchsen dunkle, borstige Haare, die Unterseiten waren blass und durchzogen von hervortretenden, pulsierenden Adern.
    »Vielen Dank«, sagte Decker. »Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick.«
    »Ich habe ein Handy. Ich rufe jetzt meinen Anwalt an.«
    »Nur zu. Ich bin gleich wieder

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