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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wissen, wie es läuft, Laurie. Dann müssen Sie ein Formular unterschreiben, in dem steht, dass Ihnen ein Anwalt angeboten wurde, dass Sie aber keinen haben wollten. Anschließend können Sie mit mir sprechen.«
    Von der Frau kam keine Reaktion. Einen Augenblick lang erwartete Decker, dass sie sich auf ihn stürzen und ihm die Schuhe entreißen könnte. Dann schlug ihre Stimmung um und verdunkelte sich.
    »Dieses Luder!«
    »Ich bin sicher, dass sie... eine Affäre mit einem verheirateten Mann mit zwei Kindern hatte.«
    »Sie haben ja nicht den Funken einer Ahnung!«
    Ihre Nasenflügel bebten vor Wut. Es war einfach, sich vorzustellen, wie diese grobknochige Frau das Leben aus Solana herausquetschen, sie in ein Auto schaffen und in eine Besenkammer stopfen konnte.
    »Ich möchte alles hören, Laurie. Gehen wir aufs Revier. Dann können Sie mir bei einer Tasse Kaffee alles erzählen.«
    »Haben Sie Espresso?«
    »Äh, nein, aber mal sehen, was sich machen lässt.«
     
    »Woher wusstest du eigentlich, dass sie es war und nicht er?«, wollte Oliver von Decker wissen. »Matt hat sich ziemlich schuldbewusst verhalten, wenn du mich fragst.«
    »Schuldbewusst, weil es passiert ist, aber nicht, weil er es getan hat. Am Anfang war es nur so ein Bauchgefühl. Als dann aber die vorläufige DNA zeigte, dass die Hautfetzen unter Solanas Nägeln weiblich waren, hatte ich überhaupt keine Zweifel mehr daran, was passiert war.« Decker nippte an seinem Kaffee. »Sie hat seine Geliebte umgebracht und ihm die Schuld in die Schuhe geschoben.«
    »Und wie ist sie ins Haus gekommen, wenn er nicht eine Tür für sie offen gelassen hat?«, fragte Marge.
    »Kurz vor Ende des ersten Besichtigungstermins kamen sie zusammen an, und zwar mit einem langen Fragenkatalog, den sie mit der Maklerin durchgehen wollten. Dann schützte Laurie plötzlich Kopfweh vor und ließ ihren Mann allein weiterverhandeln. Bevor sie das Haus verließ, entriegelte sie schnell ein Fenster, damit sie wieder hineinkommen konnte. Währenddessen bombardierte Matt die Maklerin mit so vielen Fragen, dass Adele sich bestimmt an ihn erinnern würde.«
    »Und Laurie wusste, dass die Fingerabdrücke ihres Mannes überall in Solanas Wohnung waren«, sagte Oliver.
    »Richtig.«
    »Glaubst du, dass Matt schon vor dem Geständnis wusste, dass es seine Frau war?«, fragte Marge.
    »Bestimmt«, meinte Decker. »Dieses ständige Geschwätz, dass er sich auf die Verfassung berufen wollte - nicht, um sich selbst, sondern um seine Frau zu schützen.«
    »Sie ermordet seine Freundin und lässt es dann ihren Mann ausbaden. Aber er beruft sich immer noch auf die Verfassung«, sagte Oliver. »Was für ein Idiot.«
    »Solanas Eltern kommen morgen mit dem Bus von Texas herauf«, berichtete Decker. »Sie wollen ihre Tochter nach Mexiko überführen und dort beerdigen, aber sie haben nicht viel Geld.«
    »Dann werden wir eben sammeln«, meinte Marge.
    Oliver verzog das Gesicht, zückte dann seine Brieftasche und öffnete sie. »Ich hab einen Fünfer.«
    »Du hast auch einen Zwanziger.« Marge zupfte den Schein aus seiner Brieftasche. »Wir versuchen, zweihundert aufzubringen, damit sie ein richtiges kirchliches Begräbnis in einem anständigen Sarg kriegt. Pete und ich haben ihnen angeboten, sie nach Mexiko in ihren Wohnort zu bringen.«
    Decker sagte: »Äh, ich dachte, dass ich bei dieser Gelegenheit mein Spanisch auffrischen könnte.«
    »Ach, und damit wollt ihr beide eure freien Tage verbringen?« Oliver war fassungslos.
    Marge sagte: »Wir haben uns überlegt, vielleicht anschließend noch nach Acapulco zu fahren.«
    Oliver spitzte die Ohren. »Ja, jetzt hört sich das schon ganz anders an. Kannst du Spanisch, Margie?«
    »Nicht wirklich. Und du?«
    » Si , no und Usted cuesta mucho dinero .«
    Decker lächelte. »Willst du uns begleiten, Scottie?«
    »Uns?« Wieder war Oliver überrascht. »Du fährst mit uns und ohne deine Frau nach Acapulco?«
    »Rina und ich treffen uns dort. Wir haben beschlossen, einen Miniurlaub anzuhängen. Ihr beide wärt dann allein zu zweit.«
    Marge zwinkerte Oliver zu. »Wir könnten uns beim Fahren abwechseln. Und ich spiele deine Alibifrau, wenn wir durch die Bars ziehen.«
    »Ist gebongt.«
    »Aber fahr nicht zu weit weg, Pete«, sagte Marge. »Wir werden einen brauchen, der Spanisch spricht und ihn herauspaukt, wenn sie ihn wegen Trunkenheit und Ruhestörung eingelocht haben.«
    »Du verletzt mich«, sagte Oliver.
    »Nicht so sehr, wie du dich selber

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