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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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kümmern.«
    Er passierte einen kleinen Flur, der zu mehreren Zimmern führte. Das erste gehörte ihren Söhnen, zwei Betten, durch einen Nachttisch voneinander getrennt. Die Bücherregale dienten als Abstellfläche für Trophäen der Little League, Spielzeuge, CDs, DVDs und einen iPod.
    Das nächste Zimmer war Matts Büro. In seinen Bücherregalen standen tatsächlich Bücher. Der Raum war hübsch eingerichtet, aufgeräumt und angestaubt, als wäre er seit mehreren Monaten nicht mehr benutzt worden. Decker mutmaßte, dass Matt einen Teil der Arbeiten, die er nach Hause mitnahm, in Solanas Wohnung erledigt hatte.
    Das Elternschlafzimmer lag im hinteren Bereich und war etwa doppelt so groß wie die anderen beiden Zimmer. Es hatte einen riesigen begehbaren Schrank. Lauries Sachen beanspruchten drei Viertel des Schrankraums, was Matthews Platz auf ein Schuhregal und ein paar Kleiderstangen für Anzüge reduzierte. Es wäre am einfachsten gewesen, mit Lombards Seite zu beginnen, aber die interessierte Decker nicht in erster Linie. Stattdessen begann er damit, sich Lauries Turnschuhe vorzunehmen. Solana war erwürgt worden, was bedeutete, dass es vermutlich keine große Blutlache gegeben hatte, in die man hätte treten können. Aber Solana hatte eine große Schramme am Kopf, die geblutet hatte, und Decker dachte auch an den rostfarbenen Fleck in der Zimmerecke. Der Mörder könnte also in etwas getreten sein.
    Laurie war zu dem Schluss gekommen, dass es Decker war, der hier das Sagen hatte, und flehte deshalb ihn an: »Bitte, Detective. Ich muss mich um meinen Haushalt kümmern. Ich muss Lebensmittel fürs Abendessen einkaufen.«
    »Ich schlage vor, dass Sie sich für heute Abend Ihr Essen von einem Lieferservice zustellen lassen.« Verborgen in den Tiefen des Kleiderschranks, stand ein Paar Sportschuhe. Die Hände in Latexhandschuhen, holte Decker die Schuhe heraus und nahm sie in Augenschein. Obermaterial Rau- und Glattleder, schmutzig graue Schuhbänder, die früher einmal weiß gewesen waren. Er schnüffelte an der Oberseite: Sie roch nach Geschirrspülmittel. Von den Sohlen ging ein leichter Fäulnisgeruch aus. Zum Glück waren moderne Sportschuhe von Rillen und Furchen durchzogen, die einer topografischen Landkarte alle Ehre gemacht hätten. Decker entdeckte tief in einer der Furchen Spuren von braunen Ablagerungen. Es konnte sich um Schmutz, um Hundekot oder aber um menschliche Ausscheidungen handeln. Er wandte sich an Laurie.
    »Die Polizei hat Chemikalien, mit denen man unvorstellbar winzige Tröpfchen menschlichen Materials nachweisen kann - Blut, Absonderungen, Urin, Haut. Und es gibt Wissenschaftler, die aus diesen winzigen Tröpfchen ein vollständiges DNA-Profil erstellen können. Wie finden Sie das?«
    Laurie machte den Mund auf und wieder zu.
    »Würden Sie vielleicht mir zuliebe Ihr Halstuch abnehmen, Mrs. Lombard?«
    Ihre Hände fuhren an ihren Hals. Dann presste sie die Lippen aufeinander und schob trotzig ihr Kinn vor. »Ich brauche gar nichts Ihnen zuliebe zu machen.«
    »Tja, dann werden Sie uns wohl aufs Revier begleiten müssen.«
    »Ich unterhalte mich überhaupt nicht mit Ihnen.«
    »Wie Sie wollen. Aber bevor ich das Material, das da im Profil Ihrer Schuhe steckt, untersuchen lasse, wollen Sie mir ja vielleicht Ihre Version der Geschichte erzählen. Wissen Sie, wir überprüfen gerade die menschliche Haut, die unter Solanas Fingernägeln gefunden wurde. Und ich vermute, dass Sie unter Ihrem Halstuch Kratzer haben. Vielleicht überlegen Sie es sich doch, mit uns zusammenzuarbeiten, jetzt, solange alles noch mit Fragezeichen versehen ist. Denn wenn einmal dieser Schuh mit Solanas DNA in Verbindung gebracht und das menschliche Gewebe unter Solanas Nägeln Ihnen zugeordnet worden ist, gibt es leider keinen Verhandlungsspielraum mehr für irgendwas.«
    Lauries Unterlippe begann zu zittern.
    »Aber rufen Sie ruhig Ihren Anwalt an, wenn Sie wollen.« Decker zuckte die Achseln. »Haben Sie Ihren Anwalt angerufen?«
    Langsam schüttelte Laurie den Kopf.
    »Nun, wenn Sie Ihren Anwalt verständigen wollen, wäre jetzt die beste Gelegenheit, sie oder ihn anzurufen.«
    »Ihn«, flüsterte sie.
    »Sie dürfen mir nichts erzählen, wenn Sie einen Anwalt zuziehen wollen. Das wissen Sie. Ich nehme also an, dass die da oben Ihre Seite der Geschichte erst hören werden, wenn Ihr Anwalt will, dass wir sie hören.«
    »Und wenn ich keinen Anwalt möchte?«
    »Nun ja, Sie haben bestimmt oft genug ferngesehen und

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