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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Ahnung.«
    Decker sagte: »Rigor brach sich die Stirn, landete aber mit dem Gesicht nach oben auf dem Fußboden. Die Leute, die dich befragt haben, gehen davon aus, dass du die Leiche umgedreht haben musst.«
    »Hab ich aber nicht! Ich schwör’s, ich habe sie nicht bewegt.«
    »Es hätte der Aufprall der Kugel sein können, der sie herumgeworfen, ihr Gesicht an die Wand geknallt und ihr die Stirn gebrochen hat. Dann prallte sie von der Wand ab und fiel mit dem Gesicht nach oben rücklings auf den Fußboden. Wenn sie dich noch einmal befragen, sag ihnen, dass sie sich ihren Hinterkopf ansehen sollen. Vermutlich hat sie dort auch eine Delle.«
    Cindy rieb sich die Augen. »Weißt du, die haben mich ständig gefragt, ob ich die Leiche bewegt habe. Und ich habe immer nein gesagt. Ich hab das nicht kapiert. Ich muss noch ziemlich viel lernen, bis ich so weit bin, was?«
    »Bis du wie weit bist?«
    »So weit wie du.«
    »Sprich mich in zwanzig Jahren noch einmal darauf an.« Decker schwieg und sagte dann: »Angenommen, du willst jemanden in den Kopf schießen. Worauf zielst du?«
    »Darüber hab ich noch nicht nachgedacht.« Sie zuckte die Achseln. »Zwischen die Augen, vielleicht auf den Hinterkopf. Damit er mich nicht sieht.«
    »Auf eine größere Oberfläche. Da ist das Risiko geringer, vorbeizuschießen. Die Rigor wurde in die Schläfe geschossen, richtig?«
    »Ja. Was geht dir durch den Kopf?«
    »Ich weiß nicht recht.« Decker leckte sich die Lippen. »Du hast niemanden vor dem Fenster gesehen, du hast keinen zeitgleichen Knall gehört, als Rigor umfiel. Sie wurde in die Schläfe getroffen. Seltsam - hört sich fast wie eine verirrte Kugel an. Aber Bootles ist eine der sichersten Anlagen in dieser Gegend. Ich krieg das nicht in den Kopf.« Er trommelte auf das Lenkrad. »Vielleicht finden sie ja eine Übereinstimmung mit einer der Waffen. Wollen wir hoffen, dass es nicht die von Angelica ist.«
    »Ausgeschlossen!«
    Aber Decker war sich nicht so sicher. Im Laufe seines Lebens hatte er noch viel Absurderes erlebt.
    Cindy fragte: »Was machst du morgen?«
    »Am neuen Haus arbeiten. Warum?«
    »Ich dachte nur, dass du und ich vielleicht noch einmal zur Schießanlage gehen könnten.«
    »Die liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich, Kleines.« Als Cindy eine Antwort schuldig blieb, gab Decker nach. »Also gut«, sagte er. »Aber nur kurz.«
    »Danke, Dad.«
    In den nächsten zehn Minuten setzten sie schweigend ihre Fahrt fort. Dann sagte Decker: »Ich hab dich lieb. Das wollte ich dir nur mal sagen.«
    Cindy schwieg, sehnte sich danach zu weinen, um den dicken Kloß in ihrer Kehle loszuwerden. Stattdessen presste sie heraus: »Ich dich auch. Und das mit morgen ist abgemacht?«
    »Abgemacht.«
    Wieder riss Decker das Lenkrad herum und fuhr an den Straßenrand. »Wo sind wir?«
    Cindy versuchte, ihre Müdigkeit abzuschütteln und stammelte die Position. Decker nickte und steuerte den Porsche dann auf die 110 Freeway North. Sie warf einen Blick auf die stoische Miene ihres Vaters, richtete dann ihre Aufmerksamkeit auf die Fahrbahn, nahm alles in sich auf, betrachtete die Welt aus einer gänzlich anderen Perspektive: aus der Perspektive eines Polizisten.
    Nachdem Decker den Wagen auf dem gekiesten Parkplatz von Bootles abgestellt hatte, beendete er das Gespräch am Handy und sah seine Tochter an. »Deine Freundin Angelica ist aus dem Schneider. Die Kugel kam aus Holstetters Pistole.«
    »Aber er hat es nicht getan«, beharrte Cindy. Mit dieser Behauptung stieg sie aus dem Porsche aus und warf die Tür zu.
    Decker erhob sich langsam vom Fahrersitz. »Anscheinend aber doch, Cindy.«
    »Ich glaube das jedenfalls nicht.«
    »Das ist ein ganz anderes Thema.« Er schlug den Kragen seiner Jacke hoch, um sich gegen den eiskalten Wind zu schützen. Der Himmel sah so einladend aus wie ein Pistolenlauf. Er schloss zu seiner Tochter auf. »Was willst du hier eigentlich finden?«, fragte er.
    »Das weiß ich, wenn ich es gefunden habe.« Cindy blieb stehen. »Wo ist Holstetter jetzt?«
    »Auf dem Revier. Sie vernehmen ihn gerade...«
    »Niemand ist so bescheuert! Nicht einmal der Holstetter.«
    »Cindy, warum giftest du mich eigentlich an?« Decker rieb seine Hände. »Mir ist kalt, und ich werde ziemlich unleidlich. Machen wir, dass wir Land gewinnen, und holen wir uns einen Kaffee oder was Ähnliches.«
    »Hat er etwas zugegeben?«
    »Weiß ich nicht.«
    Sie zeigte nach vorn. »Was hältst du von einem Spaziergang?«
    Decker

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