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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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waren, weiß ich nicht. So war unsere Beziehung auch wieder nicht, wissen Sie.«
    »Dann könnten wir doch einfach mal im Medikamentenschrank nachsehen«, schlug er vor.
    Ich schüttle langsam den Kopf und sage dann: »Kommen Sie heute Abend wieder, wenn mein Dad zu Hause ist. So gegen acht, ja?«
    Er ist einverstanden.
    Paul kriegt einen scheiß Anfall, aber ich versichere ihm, dass ich es gut hingekriegt habe. Als dann der Detective auftaucht, sind wir beide einigermaßen ruhig. Ich meine, alle Medikamente, die sie in ihrem Magen gefunden haben, waren schließlich ihre eigenen Tabletten. Und dann gab es ja auch noch die Party, auf der sie war. Bestimmt erinnern sich wenigstens ein halbes Dutzend Leute daran, dass sie ein, zwei Flaschen Weißwein getrunken hat. Auf Weißwein - Riesling oder Chardonnay - fuhr sie nämlich total ab.
    Meine Mutter war Alkoholikerin. Habe ich Ihnen das schon erzählt?
    Der Detective trägt einen widerlichen Anzug, der nach Mottenkugeln riecht. Von Passform keine Spur. Er kratzt sich an der Nase und blubbert Paul ein paar Scheißphrasen vor, wie leid es ihm täte, uns so auf die Pelle zu rücken. Paul hat seinen filmreifen Hundeblick aufgesetzt und sagt, dass das schon in Ordnung sei. Jetzt kapiere ich, was er damit meinte, es nicht zu übertreiben. Mann o Mann, er ist wirklich gut. Sogar ich bin fast geneigt, ihm zu glauben.
    »Aber natürlich«, sagt Paul zum Detective. »Sehen Sie sich im Haus um.«
    Ich überlege, ob ich sagen soll, dass wir nichts zu verbergen haben, lasse es dann aber lieber. Der Detective geht ein paar Einzelheiten mit Paul durch. Meine Mom war allein auf der Party. Paul war nicht dabei, weil er sich nicht wohl fühlte. Gegen drei Uhr früh stand er auf und wollte ein Glas Milch trinken. Ich habe natürlich geschlafen. Er ging hinunter und fand meine Mutter tot auf.
    »Wo haben Sie Ihre Frau gefunden?«, fragt der Detective.
    »Auf dem Stuhl dort.«
    Paul zeigt auf den Chippendale.
    Der Detective geht zum Stuhl hinüber, berührt ihn aber nicht. Er fragt: »Was haben Sie gemacht, als Sie sie gefunden haben?«
    Paul ist verwirrt. Er sagt: »Wie meinen Sie das? Ich habe natürlich den Notarzt gerufen.«
    »Schon«, sagt der Detective. »Das weiß ich. Haben Sie sie irgendwo angefasst?«
    »Angefasst?«, fragt Paul.
    Der Detective sagt: »Genau, nachgesehen, ob die Haut kalt ist... ob sie geatmet hat.«
    Paul schüttelt den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wie man Herzmassage macht. Ich hielt es für das Klügste, sie nicht zu berühren und auf den Notarzt zu warten.«
    »Woher wussten Sie, dass sie tot war?«, fragt der Detective.
    »Ich wusste nicht, dass sie tot war«, sagt Paul zurück. Seine Stimme wird laut. »Ich sah sie nur zusammengesunken im Stuhl sitzen und wusste, dass etwas nicht stimmte.«
    »Vielleicht schlief sie«, schlägt der Detective vor.
    »Ihr Gesicht war weiß... grau.« Paul beginnt herumzulaufen. »Ich wusste, dass sie nicht schlief.«
    »Sie haben nicht ihren Puls gefühlt, nachgesehen, ob sie noch atmet?«
    »Er sagt doch nein«, sage ich und verteidige meinen Dad. »Schauen Sie...« Tränen stehen in meinen Augen. »Warum lassen Sie uns nicht in Ruhe? Haben wir nicht schon genug durchgemacht, auch ohne dass Sie hier herumstochern?«
    Der Detective nickt ernst. Er sagt: »Ich mache es kurz.«
    Wir geben ihm keine Antwort. Wir bleiben im Wohnzimmer, während er sucht. Eine halbe Stunde später kommt der Detective zurück und hat alle Medikamente von Mom in einer Plastiktüte. Er sagt: »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich die mitnehme?«
    Paul sagt, dass er sie ruhig mitnehmen kann. Kaum ist er weg, merke ich, dass Paul kalkweiß ist. Ich nehme seine Hand und frage ihn, was los ist. Er flüstert: »Deine Fingerabdrücke waren auf der Flasche.«
    Ich lächle und schüttle den Kopf. »Ich habe alles sauber abgewischt.«
    Paul lächelt und nennt mich schön. Du lieber Gott, niemand hat mich jemals schön genannt. Wollen Sie etwas Verrücktes wissen? Paul taugt als Liebhaber viel mehr denn als Vater. Wir machen es gleich auf der Couch, obwohl wir wissen, dass es dumm und gefährlich ist, aber wir scheren uns nicht darum. Eine Stunde später gehen wir ins Bett.
     
    Dieses verdammte Dreckschwein kommt eine Woche später mit seinen ganzen Dreckschweinchen wieder. Paul ist stinksauer, aber das Schwein hat alle nötigen Unterlagen dabei - den Durchsuchungsbefehl, und was man sonst noch so braucht.
    Paul fragt: »Was geht hier vor?«
    »Gründliche

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