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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Ermittlungen, Mr. James.«
    »Was denn für Ermittlungen? «
    »Ich glaube nicht, dass der Tod Ihrer Frau die Folge einer versehentlichen Überdosis war.«
    »Warum nicht?«, frage ich.
    Paul starrt mich an. Der Detective ignoriert mich, und ich stelle die Frage nicht noch einmal.
    »Was glauben Sie denn, was es war?«, fragt Paul.
    »Vorsätzliche Überdosis.«
    »Selbstmord?«, fragt Paul. »Es wurde kein Abschiedsbrief gefunden.«
    »Es gibt nicht immer Abschiedsbriefe«, gibt der Detective zur Antwort. »Außerdem meinte ich nicht Selbstmord, ich meinte Mord.«
    Ich erstarre, als er das Wort ausspricht. Das Schwein fragt uns, ob wir was dagegen hätten, uns Fingerabdrücke oder Haarproben nehmen zu lassen. Paul stößt mich in die Rippen und antwortet für uns beide: »Natürlich nicht.«
    Dann setzt er hinzu: »Wir haben nichts zu verbergen.«
    Also, ich finde, es war reichlich bescheuert von ihm, so was zu sagen.
    Sie fangen an, den Chippendale einzupinseln, und verteilen schwarzes Pulver über den Stoff. Paul rastet aus und schreit herum, wie teuer der Stuhl war. Keiner beachtet ihn.
    Er dampft in sein Zimmer ab. Ich gehe ihm nach.
    »Was sollen wir machen?«, flüstere ich.
    »Du hast alle Fingerabdrücke abgewischt?«, flüstert er zurück.
    Ich nicke.
    »Die haben nichts gegen uns in der Hand, Kleines.« Er holt tief Luft. »Wir müssen es einfach aussitzen. Und jetzt geh wieder raus, bevor noch jemand auf komische Ideen kommt.«
    Ich gehorche.
    Alle Schweine verschwinden vier Stunden später. Sie haben unser Zuhause in einen Saustall verwandelt.
     
    Paul wird echt zum Problem. Er verliert die Beherrschung, und das ist gar nicht gut für mich. Wenn ich ihn damit konfrontiere, wie scheiße er sich verhalten hat, fängt er an, den Vater zu mimen. Ist das zu fassen? Er fickt mich - seine Tochter - und dann, wenn er die Beherrschung verliert, lässt er plötzlich den Vater heraushängen.
    Gestern ist er nicht nach Hause gekommen. Mann, das hat mich vielleicht angekotzt. Ich habe ihn daran erinnert, dass wir beide in der Scheiße stecken. Das wiederum hat ihn angekotzt, und er hat behauptet, die ganze Sache wäre meine Idee gewesen, und ich sei eine Hexe und eine Hure. Mann o Mann, haben wir uns gestritten. Jetzt vertragen wir uns zwar wieder, aber ich will Ihnen mal was sagen: Keiner traut dem anderen über den Weg.
    Echt nicht.
     
    Heute Morgen haben sie mich wegen Mordes an meiner Mutter verhaftet. Vorläufig lassen sie Paul in Ruhe. Anscheinend haben sie nur etwas gegen mich in der Hand, aber nicht gegen ihn.
    Ehrlich gesagt, bin ich erleichtert.
    Im Verhörraum lassen sie mich eine Stunde lang warten. Nur ich und der Detective. Schließlich sage ich, was ich nicht sagen sollte.
    Ich sage: »Wie haben Sie es herausgefunden?«
    »Was herausgefunden?«, antwortet der Detective.
    »Na, dass meine Mom ermordet wurde und so.«
    Seine Augenbrauen heben sich kaum merklich.
    »Du meinst, wie ich herausgefunden habe, dass du deine Mom ermordet hast?«
    Ich weiß, dass es eine Falle ist, aber scheiß drauf, das ist mir inzwischen so was von egal. Ich nicke.
    »Hast du deine Mom ermordet, Kristine?«
    Er stellt die Frage echt cool, aber ich sehe Schweiß unter seinen Achselhöhlen.
    »Also gut«, gebe ich zu. »Ich hab sie alle gemacht.«
    »Wie?«, fragt er.
    »Ich hab ihr ihre Seconal-Tabletten in den Kaffee gemischt«, sage ich. »Und als das nicht genug Wirkung gezeigt hat, hab ich ihr noch was gespritzt. Das hat sie dann erledigt.«
    »Wohin hast du sie gespritzt?«, fragt er.
    »Unter die Zunge.«
    Er nickt. »Schlau ausgedacht«, meint er. »Keine Spuren.« Er schweigt kurz und fügt dann hinzu: »Demnach bist du ein Junkie, oder?«
    Ich schüttle den Kopf: »Gelegenheitsjunkie«, sage ich.
    »Ach so.«
    »Und wie haben Sie es herausgefunden?«, wiederhole ich meine Frage.
    »Zwei andere Details haben bei mir die Alarmglocken schrillen lassen«, sagt der Detective. »Im Autopsiebericht ist von Druckstellen auf der Innenseite des rechten Handgelenks deiner Mom die Rede. Als hätte jemand fest draufgedrückt.«
    »War ja vielleicht so«, sage ich.
    Der Detective sagt: »Genau, als hätte ihr jemand den Puls gefühlt. Dein Dad hat aber abgestritten, sie berührt zu haben.«
    Ich sage: »Vielleicht hat sie mit einem ihrer Liebhaber neckische Spielchen gespielt.«
    »Daran dachte ich auch«, sagt der Detective. »Sie war auf einer ziemlich wilden Party. Aber dann hätten wir Druckstellen auf beiden Handgelenken

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