Mord Im Garten Eden
Flatt.«
»Über ihn weiß ich überhaupt nichts. Weiß nicht, was er macht, wie er aussieht... ob es ihn überhaupt gibt. Ich meine, was ist Justice überhaupt für ein Name? Ich bin sicher, dass Filly von diesem Arschloch hereingelegt worden ist. Selbst wenn es ihn wirklich gibt, ist er bestenfalls einer, der es darauf anlegt, Ehen zu zerstören.«
Haben Sie den Abschiedsbrief noch?«
»Ich... ich habe ihn verbrannt.« Brian zuckte die Achseln. »Ich war... so wütend. Ich wusste nicht, dass...«
»Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich umsehe?«
»Ganz und gar nicht.«
Kooperativ, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Als Schultz anfing, persönliche Fragen zu stellen, zog Wells sich zurück.
»Ich glaube nicht, dass meine frühere Beziehung zu meiner Frau Sie irgendetwas angeht.«
»Ihre Frau wurde ermordet«, betonte Schultz.
»Aber ich habe es nicht getan«, sagte Wells. »Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.« Seine Feindseligkeit war offenkundig. »Wenn Sie einen Verdächtigen brauchen, suchen Sie diesen komischen Justice. Vermutlich ein Irrer. Mein Gott, ich glaube einfach nicht, dass Filly so etwas tun konnte. Sie war immer so... vernünftig. Vielleicht war sie in einer Art Midlife-Krise oder so was.«
Er rang die Hände.
»Aber da kommt es ja nun... auch nicht mehr... darauf an. Mein Gott, ich bin total... entsetzt.«
Schultz hatte sich zwar fast zwei Stunden im Haus umgesehen, aber absolut nichts gefunden, was auf einen Justice hingewiesen hätte. Und auch nicht viel, was auf Ophelia hinwies. Als er Wells nach den fehlenden persönlichen Sachen seiner Frau fragte, sagte Brian, dass sie vieles mitgenommen und er den Rest in einem Wutanfall weggeschmissen habe.
»Warum soll sie noch Teil des Hauses sein, das sie verlassen hat?« Wells versuchte, sein Temperament zu zügeln. »Wenn ich Sie wäre, würde ich es mal an Fillys Arbeitsstelle versuchen. Vermutlich hat sie noch Sachen in ihrem Schreibtisch. Dort hat sie wahrscheinlich auch die meisten Briefe an diesen Dreckskerl geschrieben.«
Schultz nickte: »Es fällt mir schwer, Sie das zu fragen, aber wir brauchen jemanden, der die Leiche identifiziert.«
Well schloss die Augen. »Wann?«
»Ich könnte Sie in zwei, drei Stunden abholen.«
Wells öffnete die Augen und sagte: »Gut.«
Schultz erhob sich, hob den Plastiksack auf und zog dessen Inhalt heraus. Einen schwarzen Mantel. Er reichte ihn Wells. »Kennen Sie den?«
Wells nahm den Mantel, befühlte ihn, roch daran. Wieder stiegen ihm Tränen in die Augen. »Das ist ihrer... Fillys.«
»Sind Sie sicher?«, fragte Schultz.
Wells untersuchte den Mantel, innen wie außen, aufmerksam beobachtet von Schultz.
Schließlich gab Wells ihn zurück. »Soweit ich es beurteilen kann, gehört er ihr. Sie hatte einen Mantel genau wie diesen. Aber ich kann es nicht mit letzter Gewissheit sagen.« Er wischte sich schnell über die Wangen. »Dann bis in zwei Stunden also?«
Schultz zögerte einen Augenblick, ehe er Wells den Rücken tätschelte. Dann ging er.
Schultz durchwühlte Ophelias Schreibtisch, fand aber nichts. Es gab einiges an Krimskrams, aber auch hier nichts Persönliches. Keine Mitteilungen, Memos, Faxe, E-Mails oder Nachrichten von Ophelias geheimnisvollem Cyberlover. Nachdem er die letzte Schreibtischschublade zugeschoben hatte, beschloss Schultz, dem Chef ein paar Fragen zu stellen.
Also hinüber zum Chefbüro, an dessen Tür ein goldenes Namensschild prangte - C.L. TAFT. Taft war ein schroffer, unhöflicher Mann mit hinterhältigen Augen und aufbrausendem Temperament. Er saß hinter einem Schreibtisch, auf dem sich Papier stapelte, und sagte: »Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich Ophelia Wells nicht die Bohne.«
Schultz schenkte Taft einen unverbindlichen Blick. »Ich hörte, was Sie Ihnen angetan hat.«
Tafts Augenbrauen hoben sich deutlich. »Gute Nachrichten sprechen sich schnell herum.«
Schultz sagte: »Wenn mir das eine antäte, würde ich das Luder umbringen.«
Tafts Augen verengten sich. »Ich hätte das Luder nur zu gern umgebracht. Aber ich habe es nicht.«
Schultz antwortete: »Dann haben Sie bestimmt nichts dagegen, wenn ich Sie frage, wo Sie letzte Nacht waren.«
»Ich habe etwas dagegen, aber ich werde Ihnen trotzdem antworten. Ich war die ganze Nacht auf und habe über die haarsträubenden Anschuldigungen, die sie gegen mich erhoben hat, nachgedacht.«
»Wollen Sie damit sagen, dass sie nicht stimmen?«
»Sie stimmen ganz und gar nicht. Ophelia
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