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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Mrs. Bermuda.
    »Nicht, wenn wir ihnen die Narben an dem Tier zeigen«, meinte Dr. Haberson.
    »Und wer will beweisen, dass Bittune für die Narben verantwortlich ist?«, sagte Mrs. Bermuda.
    »Unternimm was, Liddy«, bat Mrs. Nelson.
    »Ich hab’s versucht«, sagte ich. »Er hört einfach nicht auf mich.« Ich rief zu Conroy hinüber: »Eines Tages kriegt er dich!«
    »Du spinnst ja, Liddy!«
    »Er kriegt dich garantiert.«
    »Garantiert«, äffte Conroy nach. »Herschauen, Mädel!«
    Er knallte dem Hund die Faust auf die Schnauze. Und noch einmal. Wie ein Habicht seine Beute umkreist, begann der Hund, um ihn herumzulaufen.
    Ich warf einen Blick auf Dr. Haberson. Dr. Haberson warf einen Blick auf Mrs. Bermuda. Conroy machte Nervenbündel aus uns. Der Hund wurde immer aufgeregter - bellte lauter, bleckte die Zähne.
    »Sie sind ein elender Sadist, Bittune!«, rief Mrs. Nelson. »Warten Sie, gleich macht der Hund Hackfleisch aus Ihnen!«
    Conroy krümmte sich vor Lachen, gefolgt von seinem spasmodischen Husten. Sein Gesicht lief rot an, und Schweißperlen bildeten sich auf der Haut. »Ihr Waschlappen!«, brüllte er. »Alle mal herschauen, ihr da drüben!«
    Er packte den Hund am Hals und warf ihn in den Sand. Dann hob er ihn an den Vorderpfoten hoch und wirbelte ihn im Kreis herum, während er vor Anstrengung schnaufte und keuchte. Der Hund in der Luft bestand nur noch aus gefletschten Zähnen und Gebell.
    »Pass auf, Conroy!«, rief ich. »Maneater hat schon Schaum vor dem Maul.«
    »Hosenscheißer!«, brüllte Conroy zurück, und Speichel und Tabakkrümel flockten aus seinem Mund. »Nasse, elende Waschlappen, ihr!«
    Er ließ den Hund sinken und fiel um. Wir warteten auf weitere spöttische Ausbrüche, aber nichts geschah.
    Wir warteten ein paar Sekunden, eine halbe Minute, eine Minute. Der Hund fletschte immer noch die Zähne. Plötzlich wurde allen bewusst, dass es absolut still war.
    Schließlich fragte Mrs. Bermuda: »Was ist mit Bittune?«
    Gute Frage. Sogar der Hund sah verwirrt aus. Conroys Gesicht war tiefrot angelaufen, und er hüpfte auf und ab.
    »Ein seltener indianischer Regentanz?«, mutmaßte Mrs. Bermuda.
    »Kann gut sein«, meinte Mrs. Nelson. »Conroy verhagelt uns wirklich die Stimmung.«
    »Ich glaube nicht, dass er tanzt«, sagte ich.
    Conroy hüpfte noch immer, und sein rotes Gesicht wurde noch roter. Mit einer Hand griff er sich an die Brust, mit der anderen an den Hals. Es sah aus, als schnappte er nach Luft.
    Ich sprang auf und rief: »Er hat einen Herzanfall!«
    Applaus brandete auf.
    »Wir müssen ihm helfen«, schrie ich.
    Keiner sagte ein Wort.
    »Dr. Haberson«, schalt ich, »Wir beherrschen doch beide Herzmassage. Wir müssen -«
    »Ja, schon gut«, sagte Dr. Haberson. Er stand langsam auf und klopfte sich in aller Gemütsruhe den Sand von den Beinen. Mittlerweile hatten sich Conroys Lippen blau verfärbt.
    Ich rannte zu dem alten Mann hinüber, aber Maneaters Knurren stoppte mich auf halbem Weg.
    »Guter Hund«, versuchte ich. »Lieb sein, lieber Hund sein.«
    Ich trat einen Schritt vor und er auch. Ich trat einen Schritt zurück und er auch.
    »Verdammt noch mal, Conroy!«, rief ich verzweifelt. »Pfeif Maneater zurück!«
    Conroy deutete auf seine Kehle.
    »Kriegst du keine Luft?«, fragte ich.
    Conroy nickte heftig.
    Seine rechte Wange war leer.
    »Der Tabak! Er erstickt an seinem Tabak! «, kreischte ich. »Gib Maneater einen Befehl mit der Hand.«
    Conroy fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. Maneater setzte sich und verhielt sich so, als hätten die Handbewegungen eine Bedeutung. Doch als ich versuchte, mich Conroy zu nähern, sprang der Hund auf mich zu.
    Wir waren handlungsunfähig. Der Hund ließ uns nicht an Conroy heran, und Conroy konnte Maneater nicht zurückpfeifen.
    »Schlagen Sie sich auf die Brust, Alter«, sagte Dr. Haberson. »Massieren Sie sich selbst. Schlagen Sie auf Ihr Brustbein, und zwar so fest Sie können! Genau hierhin!« Der Arzt führte ihm vor, wie er es machen musste.
    Conroy versuchte es immer wieder. Inzwischen wurde er immer blauer im Gesicht.
    »Versuch’s noch mal, Conroy!«, schrie ich. »Oder halt den Hund einfach fest!«
    Mittlerweile hatte Conroys Gesicht die Farbe des Himmels angenommen. Er fiel in den Sand und verlor die Besinnung. Sein Körper zitterte, als hätte er einen Anfall. Es war schrecklich. Maneater lief um seinen Herrn herum, leckte ihm die zuckenden Arme und Beine, stupste ihn im Gesicht an. Aber er knurrte jeden an,

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