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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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große blaue Augen und ein beachtliches Dekolletee. Er wollte ihr an die Wäsche.
    »Ich kann’s auch nicht erklären«, sagte er so aufrichtig, wie er nur konnte. »Ich hab einfach so’n Gefühl, Carolyn.«
    »Was für ein Gefühl?«
    »Na ja, so’n Klingeln, so’n Signal im Kopf.« Während Hartley darüber sprach, wurde ihm bewusst, dass er wirklich keine Erklärung dafür hatte. Er nahm eine Hand voll Nüsse und versenkte sie in seinem Mund. Kauend fuhr er fort: »Es ist, als würde ich einen Kurzwellensender empfangen. Manchmal kann ich sogar Wörter hören... als würden die Bullen mit mir reden.« Er machte eine Pause. »Und außerdem habe ich auch, während ich schlafe, immer den Nachrichtensender eingeschaltet. Im Schlaf höre ich eine ganze Menge.«
    »Komm schon!«, konterte sie in bester Lois-Lane-Manier. »Wir schlafen alle bei eingeschaltetem Nachrichtensender. Wir hören auch die Bullen über Kurzwelle plaudern. Wir hören auch alle Funksprüche aus erster Hand. Warum bist du immer der Erste?«
    »Ihr hört die Funksprüche, die über die öffentlichen Kanäle kommen.« Hartley nahm sich noch eine Faust voll Erdnüsse. »Ich hingegen höre die privaten TAC-Kanäle... auf denen die Bullen miteinander quatschen, bevor es weiter an das RTO geht. Ich höre es einfach im Kopf - ach du Scheiße!«
    »Was ist los?«
    »Ich hab auf eine Schale gebissen.« Hartley spuckte in den Papierkorb. Carolyn schnitt eine Grimasse. Er schimpfte: »Verfluchte Dose. Hier steht ausdrücklich ohne Schalen . Die Nüsse sind angeblich geschält. Die Dreckskerle zeige ich an.«
    »Mach das«, sagte Carolyn. »Mach seelischen und psychischen Schadensersatz geltend. Übrigens habe ich das Gefühl, dass du mich auf den Arm nimmst... von wegen dem ganzen Mist, den du in deinem Kopf hörst.«
    »Nein!«, protestierte Hartley. »Ich nehme dich nicht auf den Arm. Warum sollte ich? Schließlich will ich dir doch an die Wäsche.«
    Carolyn runzelte die Stirn: »Vergiss es.«
    »Auch wenn du mit auf meine Autorenzeile darfst?«
    Sie dachte über sein Angebot nach. »Für wie lange?«
    »Einen Monat -«
    »Vergiss es.«
    »Ein Jahr?«
    Sie nickte: »Vielleicht.«
    »Warte.« Hartley machte einen Rückzieher. »Ein Jahr ist zu lang. Ein halbes Jahr.«
    »Fick dich.«
    »Komm schon«, sagte Hartley. »Ich verschaff dir Einladungen zu all den Partys. Drinks im Mais Oui, Abendessen im Pretensio’s -«
    »Auf deine schleimigen Angebote kann ich verzichten. An die Einladungen komme ich auch allein dran.«
    »Ach wirklich? Und warum hab ich dich dann noch nie dort gesehen?«
    »Weil ich meine Karten noch nicht aufgedeckt habe.«
    Womit sie meinte, dass sie den geilen Bock von Boss noch nicht genug Haut hatte sehen lassen. Der Mann fuhr gnadenlos auf dicke Titten ab.
    »Abgesehen davon«, ergänzte Carolyn, »lass ich mich lieber von ihm flachlegen als von dir. Warum sollte ich mich mit einer Bulette begnügen, wenn ich auch ein Steak kriegen kann?«
    »Eine Bulette kann sehr gut schmecken.«
    »Du bist nicht mal eine Bulette«, sagte sie. »Du bist ein Presssack.«
    »Ein Presssack?«
    »Genau, ein Presssack. Das Glibberzeugs, das aus den Ohren und Augenlidern von Schweinen gemacht wird. Genau das bist du, Hartley. Du bist ein Schwein.«
    »Du bist ja nur neidisch.«
    »Da hast du recht: Ich bin neidisch!«
    Sie stolzierte davon und knallte die Tür zu. Das war der Nachteil, wenn man eine Tür hatte: Ständig knallte sie einem jemand vor der Nase zu.
     
    Man musste ihm das Handwerk legen, und so heuerten sie jemanden für diese üble Aufgabe an. Er sprach die verschiedenen Möglichkeiten mit Hartleys Kollegen durch.
    »Ich knall ihn beim Pissen ab«, sagte er zu den anderen. »Da steht er mit dem Rücken zur Tür. Er wird nicht das Geringste sehen.«
    »Hartley benutzt immer die Kabinen.«
    »Noch besser. Dann wird er garantiert nichts sehen. Ich erschieße ihn durch die Tür.«
    »Dabei könnten Sie ihn verfehlen. Oder am Ende gar die Toilettenschüssel treffen. Das gäbe eine elende Sauerei.«
    Die Toilette schied aus.
    »Ich mach’s bei ihm zu Hause.«
    Und so wurde es beschlossen. Bei ihm zu Hause, und zwar mit der bewährten Verschleierungstaktik. Ihn mit einer 32er erledigen, dann das Haus auf den Kopf stellen und den Mord wie einen Raubüberfall aussehen lassen.
     
    In jener Nacht, als Hartley mit seinen fünfundzwanzig Jahre alten Datsun Z in seine Einfahrt einbog, sträubten sich plötzlich seine Nackenhaare. Die Nerven bis zum

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