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Mord Im Kloster

Mord Im Kloster

Titel: Mord Im Kloster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Espen
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Euch nicht mehr helfen.«
    »Helft wenigstens Jenny!«, flehte John. »Dieses Schwein tut ihr etwas an!«
    Neville stieß ein Krächzen aus. Allmählich würde er wieder sprechen können. Henri schaute ratlos in die Runde, die sie umstand. Die Mönche waren außer sich vor Erregung. Der Pförtner wurde geholt und als Nachtwächter beschimpft. Man musste jetzt doppelte Wachen abstellen. In diesem Kloster durften ab jetzt keine Untaten mehr begangen werden! Wie sollten sie sonst vor das Angesicht des Herrn treten!
    »Kannst du reiten, Neville?«, fragte Henri.
    »Natürlich. Brechen wir sofort auf.«
    »Wir müssen ihre Spuren finden.«
    Neville erinnerte sich. »Javierre ist am Morgen nach Hertford aufgebrochen. Könnte es nicht sein, dass Robin auch dorthin will? Er wird seinem Herrn und Meister das Opfer übergeben wollen. Jetzt haben sie ja ein Druckmittel mehr in den Händen, um ihre Ziele zu verwirklichen.«
    »Hertford? Was sollten sie dort wollen?«
    »In Hertford gibt es ein Benediktinerkloster. Ähnlich groß wie St. Albans. Vielleicht wittern sie auch dort Beute.«
    »Dann sollten wir nicht zaudern.«
     
     
    Als die Morgensonne hinter den Bäumen des Forstes aufging, waren sie ein gutes Stück vorangekommen. Sie hatten tatsächlich eine frische Hufspur entdeckt, der sie folgen konnten. Die Hufe waren im feuchten Untergrund tief eingegraben, die beiden Verfolger zweifelten nicht, dass das Reittier Robin und Jenny getragen hatte. Sie erreichten das ländliche Hatfield, in dem sich Abt Thomas kurz vor seiner Ermordung aufgehalten hatte. In diesem Ort bestanden alle Häuser und selbst die kleine Kirche aus mit Lehm beworfenem Flechtwerk.
    »Lass uns fragen, ob jemand Robin gesehen hat«, sagte Henri.
    Neville stieg sofort ab und trat an einen Bauern heran, der vor seiner Kate stand, und fragte ihn. Der Bauer nahm die Pfeife aus dem Mund und nickte. Er zeigte nach Südwesten – in Richtung auf St. Albans.
    »Er ritt wirklich in diese Richtung?«, fragte Neville überrascht. »Nicht in Richtung Hertford?«
    »Nein, nein. Er hatte es auch gar nicht eilig. Sein Pferd hinkte ein wenig.«
    »Seid Ihr sicher, dass wir von dem gleichen Mann sprechen?« Neville beschrieb Robin.
    »Na klar, hier ritt niemand sonst durch.«
    »Und was war mit der Frau?«
    »Welche Frau? Er ritt natürlich allein auf seinem Gaul.«
    »Er hatte keine Frau dabei?«
    »Wo soll die denn gesessen haben?«
    »Vorn, hinten, auf einem Pferd ist überall Platz. Wir sind im Heiligen Land immer zu zweit auf einem Pferd geritten.«
    »Ah, Ihr seid Templer, was? Arme Brüder Christi, was? Aber der Kerl, den Ihr meint, ritt trotzdem allein.«
    »In Richtung auf St. Albans.«
    »Ja, mein Sohn.«
    Neville seufzte und dankte dem Alten. Henri hatte das Gespräch mit angehört.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Neville.
    »Er muss Jenny irgendwo in der Nähe abgesetzt haben. Hoffentlich hat er ihr nichts getan. Ich traue diesem Kerl alles zu.«
    Henri hatte eine Idee. Er trat noch einmal zu dem Bauern, der sie unverwandt beobachtete. »Was meint Ihr, gibt es in diesem Dorf ein Versteck für eine Frau?«
    Der Bauer sagte: »Jede Kate ist ein gutes Versteck für eine Frau.«
    Neville verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
    Der Bauer hob die Hand. »Aber mir ist noch was eingefallen. Weil Ihr von einer Frau sprecht. Der Kerl, der hier auf dem hinkenden Wallach durchkam, trug unter dem Arm eine Rolle, die aussah, als könnte sie ein Frauenkleid sein.«
    »Ein graues, grobes Tuch, wie von einem Nachtkleid?«
    »Nein. Ein rotes Kleid, mit weißen Bändern.«
    »Er könnte Jenny irgendwo abgesetzt haben«, sagte Henri zu Neville, »und ihr ein Kleid beschafft haben, um nicht aufzufallen. Vielleicht hat er auch ein zweites Pferd besorgt. Wenn er sie irgendwo vor Hatfield abgesetzt hat, könnte das erklären, warum er in die falsche Richtung ritt.«
    »Gibt es hier einen Pferdehändler?«
    Der Bauer nickte Neville zu. »Eine halbe Meile in Richtung St. Albans. Ein weißes, flaches Haus mit Schilfdach, rechter Hand.«
    Henri erinnerte sich, ein solches Haus am Wegrand gesehen zu haben.
    Sie dankten dem Bauern noch einmal und machten kehrt. Sie trieben ihre Reittiere an. Als sie den Hof des Pferdehändlers erreichten, sahen sie einen Mann, der einen grauen Wallach abrieb. Sie sprangen ab und grüßten. Der Pferdehändler war jung, hatte ein breites Gesicht mit weißen Augenbrauen und Zahnlücken. Er bejahte ihre Frage. Diesen Wallach hatte er von dem Fremden

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