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Mord Im Kloster

Mord Im Kloster

Titel: Mord Im Kloster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Espen
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schwer unter ihrem groben grauen Nachtgewand abzeichneten. Die junge Frau atmete heftig und von Angst gepeinigt. Robin wollte diesen Augenblick so lange wie möglich genießen. Dann trat er schnell zu ihr und schob ihr das Nachthemd über die Schenkel. Er erblickte weiße, wohlgeformte Beine, die höher und höher führten. Und ganz oben, dort, wo sie zusammentrafen…!
    Der Schlag, den Jenny ihm versetzte, beendete seine ungenierte Vorlust. Robin fluchte. Der Fausthieb tat an der Schläfe weh, richtete aber keinen Schaden an. Robin begriff aber, dass er es hier nicht tun konnte. Sie war aus ihrer Panik erwacht und würde schreien. Dann hatte er die ganze Meute auf dem Hals.
    Kurz entschlossen holte Robin aus und schlug ihr die Faust seitlich gegen das Kinn. Jenny sank kraftlos auf dem Lager zusammen. Robin warf sie sich über die Schulter, spürte ihren weichen, warmen Leib, hielt ihn ganz fest, stolperte über den am Boden liegenden Sandys, stieß erneut einen gotteslästerlichen Fluch aus und verließ die Zelle. Er ging durch den Flur, die Treppe hinunter, zum Eingangstor. Er zog es auf und wollte hinaustreten.
    Als Neville de Gwyn ihm draußen entgegentrat, erkannte ihn Robin sofort. Er ließ die schlaffe Jenny von seiner Schulter gleiten, sie fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden.
    »Du schon wieder«, knurrte Robin zornig. »Warum kommst du mir dauernd in die Quere?«
    »Das wollte ich dich gerade fragen, Bruder Robin«, entgegnete Neville. »Wir haben uns einige Zeit nicht gesehen.«
    »Ich hatte keine Sehnsucht nach dir«, brummte Robin. Er ging in Stellung.
    Neville wusste, dass Robin gefährlich war. Und dass er ihn gleich anspringen würde. Da kam der Junge mit dem engelsgleichen Gesicht auch schon angeflogen.
    Obwohl Neville gewarnt war, konnte er den ersten Schlag nicht vermeiden. Er traf ihn am Ohr. Neville stöhnte auf. Dann packte er den Angreifer und versuchte, ihn herumzuschleudern, damit seine Füße ihren Halt verloren. Aber Robin stemmte sich ihm mit ganzer Kraft entgegen. Plötzlich fühlte Neville, wie der andere ihm in den Hals biss. Der scharfe Schmerz ließ ihn einen Moment lang nachlassen, er lockerte seinen Griff.
    Robin nutzte das aus. Er machte sich los, holte weit aus und schlug Neville die Handkante gegen die Gurgel. Der Templer taumelte, fasste sich an den Hals und krümmte sich zusammen. Er bekam keine Luft. An Gegenwehr war nicht mehr zu denken. Robin war blitzschnell hinter ihn getreten. Er hieb Neville mit ganzer Kraft die gefalteten Fäuste in das Rückgrat. Als Neville sich aufbäumte, schlug Robin noch einmal zu. Der Schlag ins Genick fällte Neville.
    Robin lachte ein kurzes, böses Lachen. Dann griff er nach Jenny. Er hob die immer noch Bewusstlose auf und legte sie sich wieder über die Schulter. Dann beeilte er sich, durch die Hauptpforte zu entkommen. Der Laienbruder, der die Pforte mit der Nachtglocke betreute, hatte vorhin geschlafen, er würde es auch jetzt tun. Und genau so war es.
    Robin trat nach draußen, legte Jenny vor sich hin quer über das Pferd, wobei er es nicht unterlassen konnte, mit großer Begierde über Jennys weiche Hinterbacken zu streichen. Dann gab er seinem Wallach die Sporen.
    Wenn er mit Jenny fertig war, würde er sie bei Javierre abliefern. Er wusste, wo er ihn erreichte.
     
     
    John Sandys fand Neville vor der Tür des Gästehauses, und anstatt heimlich zu verschwinden, was für ihn besser gewesen wäre, alarmierte er den Prior. Wenig später war auch Henri bei Neville. Der Templer hatte großes Glück gehabt. Außer einem geschwollenen Hals und Atemnot würde er nichts zurückbehalten.
    Henri kümmerte sich um den Freund, die Sorge um ihn war größer als die um Jenny. Aber als er sah, dass Neville sich wieder erholte, überlegte er, was er tun sollte.
    Konnte er die Spur des Entführers verfolgen? Wohin war er geritten? Nach London zurück?
    »Er muss mir von London gefolgt sein«, sagte John Sandys schuldbewusst. »Ich habe es nicht bemerkt, dass ich ihn hierher schleppte. Ich habe Jenny in große Gefahr gebracht.«
    »Ihr seid überhaupt eine missratene Person, John«, sagte Henri. »Immer aufs Neue schwört Ihr Unheil herauf.«
    »Lasst mich mitkommen! Ich will alles wieder gutmachen.«
    »Ihr bleibt gefälligst hier und wartet, bis wir zurück sind. Rührt Euch nicht von der Stelle! Es wäre überhaupt besser, Ihr würdet Euch von uns fern halten, John Sandys. Ich habe lange genug Geduld aufgebracht. Sie ist jetzt aufgebraucht. Ich kann

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