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Mord im Pfarrhaus

Mord im Pfarrhaus

Titel: Mord im Pfarrhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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angenommenem Namen hierher. Dr. Haydock half ihr. Er ist ein sehr alter Freund von ihr – er war einmal verliebt in sie – das kann man sehen! In gewisser Weise ist er das immer noch. Männer waren immer verrückt nach Mutter, glaube ich. Sie ist selbst jetzt noch ungeheuer attraktiv. Jedenfalls hat Dr. Haydock alles getan, was er konnte, um ihr zu helfen. Sie kam nicht unter ihrem eigenen Namen, weil die Leute so widerlich reden und klatschen. An jenem Abend ging sie zu Vater und sagte ihm, dass sie nicht mehr lange zu leben habe und sich sehr danach sehne, mich zu sehen. Vater war ein Ungeheuer. Er sagte, sie habe alle Rechte aufgegeben, ich wäre der Meinung, sie sei tot – als ob ich selbst jemals diese Geschichte geglaubt hätte! Männer wie Vater sehen nie weiter als bis zu ihrer Nasenspitze!
    Aber Mutter ist niemand, der sich abspeisen lässt. Sie hielt es nur für fair, zuerst zu Vater zu gehen, aber als er sie so brutal abfertigte, schickte sie mir eine Nachricht, und ich sorgte dafür, dass ich diese Tennisparty früh verlassen und sie um Viertel nach sechs am Ende des Pfads treffen konnte. Wir waren nur kurz zusammen und verabredeten, wann wir uns wieder sehen wollten. Wir verließen einander vor halb sieben. Hinterher hatte ich große Angst, dass man sie des Mordes verdächtigen würde. Schließlich war sie wütend auf Vater. Deshalb nahm ich mir dieses alte Porträt von ihr im Speicher vor und zerschnitt es. Ich fürchtete, die Polizei würde herumschnüffeln, es finden und sie erkennen. Dr. Haydock hatte auch Angst um sie. Ich glaube, manchmal dachte er wirklich, sie hätte es getan! Mutter ist ein ziemlich – verzweifelter Mensch. Sie kümmert sich nicht um Konsequenzen.»
    Sie überlegte. Dann sagte sie: «Es ist merkwürdig. Sie und ich gehören zusammen. Bei Vater und mir war das nicht so. Aber Mutter – nun, jedenfalls gehe ich mit ihr ins Ausland. Ich werde bei ihr bleiben bis – bis zum Ende…»
    Sie stand auf, und ich griff nach ihrer Hand.
    «Gott segne Sie beide», sagte ich. «Ich hoffe, eines Tages erleben Sie viel Glück, Lettice.»
    «Das hoffe ich auch», sie versuchte zu lachen. «Bisher war da nicht viel – nicht wahr? Ach, ich glaube, darauf kommt es nicht an. Auf Wiedersehen, Mr Clement. Sie waren immer enorm anständig zu mir – Sie und Griselda.»
    Griselda!
    Ich musste ihr gestehen, wie sehr mich der anonyme Brief beunruhigt hatte, und zuerst lachte sie, dann hielt sie mir ernst einen Vortrag.
    «Aber», setzte sie hinzu, «in Zukunft werde ich sehr vernünftig und gottesfürchtig sein – ganz wie die Pilgerväter.»
    In der Rolle eines Pilgervaters konnte ich mir Griselda nicht vorstellen.
    «Weißt du, Len, in mein Leben wird ein stabilisierender Einfluss kommen. In dein Leben auch, aber in deinem Fall wird er eher – verjüngend sein, wenigstens hoffe ich das! Du kannst mich auch nicht mehr so oft liebes Kind nennen, wenn wir ein richtiges eigenes Kind haben. Und Len, ich habe beschlossen, dass ich jetzt, wo ich eine richtige ‹Ehefrau und Mutter› werde (wie es in Romanen heißt), auch eine ordentliche Hausfrau sein will. Ich habe zwei Bücher über Haushaltsführung gekauft und eins über Mutterliebe, und wenn sie mich nicht musterhaft machen, dann weiß ich auch nicht, was noch helfen soll! Sie sind einfach zum Schreien komisch – unfreiwillig, verstehst du. Besonders das über Kindererziehung.»
    «Hast du kein Buch gekauft zum Thema wie behandle ich einen Ehemann)?», fragte ich, als ich begriffen hatte und sie an mich zog.
    «Das brauche ich nicht», sagte Griselda. «Ich bin eine sehr gute Ehefrau. Ich liebe dich von Herzen. Was willst du mehr?»
    «Nichts.»
    «Könntest du nur einmal sagen, dass du mich liebst wie verrückt?»
    «Griselda – ich bete dich an! Ich verehre dich! Ich bin wahnsinnig, hoffnungslos und ganz ungeistlich verrückt nach dir!»
    Meine Frau seufzte tief und zufrieden auf.
    Dann machte sie sich plötzlich los. «Verflixt! Hier kommt Miss Marple. Lass sie keinen Verdacht schöpfen, ja? Ich möchte nicht, dass alle mir Kissen anbieten und mich drängen, die Füße hochzulegen. Sag ihr, ich bin zum Golfplatz gegangen. Das lenkt sie von der Spur ab – und es stimmt, weil ich meinen gelben Pullover dort gelassen habe und ihn holen will.»
    Miss Marple kam zur Glastür, blieb entschuldigend stehen und fragte nach Griselda.
    «Griselda», sagte ich, «ist zum Golfplatz gegangen.»
    Miss Marple schaute mich besorgt an.
    «Oh, das ist

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