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Mord in Der Noris

Mord in Der Noris

Titel: Mord in Der Noris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Kirsch
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Labortür.
    »Also, Fingerabdrücke gibt es, wie zu erwarten war,
nicht, weder auf dem Siegel noch auf der Niete. Aber ich habe DNA -Spuren auf der Niete gefunden und gleich das
entsprechende Muster erstellt.«
    »Prima, schön, danke. Also kann das DNA -Muster nicht von der Toten stammen.«
    »Ja, das ist ausgeschlossen. Das habe ich gleich mit
überprüft. Hast du denn schon jemand Verdächtigen?«
    »Ja. Und zwar jemanden, bei dem alles passen würde.«
    »Na, dann viel Erfolg.«
    Frieder nickte ihr noch abschließend kurz zu, dann
verschwand er wieder in seinem Obduktionssaal. Und sie machte sich auf den Weg
zum Jakobsplatz.
    Dort angekommen, setzte sie sich erst mal auf ihren
Stuhl, sagte nichts und dachte nach. Sollte sie für das, was nun vor ihr lag,
einen richterlichen Beschluss beantragen? Oder doch eher auf die Freiwilligkeit
der Weber-Töchter setzen? Die Voraussetzungen für eine vom Richter angeordnete
Speichelprobe schienen ideal zu sein, andererseits hatte sie das bange Gefühl,
sich bei einer solchen hoch aufgehängten Identitätsfeststellung zu blamieren.
Wenn sie sich als falscher Alarm herausstellen würde. Nicht nur vor den Webers,
sondern auch hier im Haus. Vor allem da. Sie entschied sich für die hoffentlich
in ausreichendem Maß vorhandene Kooperationsbereitschaft der Tierpflegerin und
der Studentin, vorerst zumindest, und beauftragte die Polizeiinspektion 1
mit der »Durchführung der Entnahme von Körperzellen im Mundinnenraum« bei
Jeannette und Tanja Weber.
    »Und seid bitte so freundlich und ruft mich sofort an,
wenn eine von den beiden irgendwelche Sperenzchen macht. Dann hole ich mir
augenblicklich einen richterlichen Beschluss, so schnell können die beiden gar
nicht schauen, da liegt der vor.«
    Jetzt erst informierte sie Heinrich und Eva Brunner
über Müdsams Ergebnisse.
    »Ha«, triumphierte Heinrich, »ich hab es dir ja gleich
gesagt: Das passt wie die Faust aufs Aug. Diesen Mord haben wir so gut wie
gelöst. Das Einzige, was ich nicht verstehe, ist, warum du auch von Blondie
Nummer zwei eine Speichelprobe nehmen lässt. Die wird es nicht gewesen sein.«
    »Um sicherzugehen, Heinrich, nur um sicherzugehen«,
antwortete sie gedankenverloren. »Und trotzdem … Ich bin noch nicht überzeugt,
dass wir diesen Fall schon in der Tasche haben. Gerade deswegen, weil alles wie
die Faust aufs Aug passt. Beziehungsweise passen würde.«
    »Ach, da hat jetzt wieder unsere Bedenkenträgerin
gesprochen. Nix da, der Strassgürtel war’s. Davon bin ich überzeugt.«
    »Frau Steiner«, meldete sich nun die
Kommissar-Anwärterin zu Wort, »die Telefonliste von Elvira Platzer hat übrigens
nichts gebracht. Keine Anrufe in den letzten acht Monaten. Kein einziger. Ich
frag mich schon, warum die Gebühren für etwas gezahlt hat, was sie nicht in
Anspruch nahm. Wollen Sie selbst mal schauen?«
    »Nein danke, das werden Sie schon richtig überprüft
haben.«
    »Soll ich zeitlich noch weiter zurückgehen? Das kann
ich gern machen.«
    »Nein, das braucht es nicht. Und, Heinrich, wie bist
du in der Zwischenzeit vorangekommen?«
    »Ich habe alles erledigt, gründlich, schnell und
umfassend, wie du das von mir gewohnt bist. Klaus Zwo ist schon auf dem Weg in
die Eichendorffstraße. Und von den beiden anderen Sachen, was möchtest du
zuerst hören? Notar oder Delphinarium?«
    »Was geht schneller?«
    »Das Delphinarium. Es ist wirklich so, wie diese
Jeannette Weber gesagt hat: Die Tierpfleger dort kriegen das Futter fix und
fertig geliefert, die haben keinen Umgang mit Messern.«
    »Gut. Jetzt der Notar.«
    »Also, an viel konnte er sich nicht mehr erinnern, nur
daran, dass es der Platzer wohl sehr wichtig war, dass ausschließlich das
Tierheim von ihr erbt. Sie hat ihn nämlich ein paarmal gefragt, ob ihre
Verwandtschaft dieses Testament in irgendeiner Weise anfechten könne. Und ob
sie von Gesetzes wegen gezwungen wäre, ihren Verwandten einen Pflichtteil zu
hinterlassen. Das schien sie auf keinen Fall zu wollen, dass da irgendjemand
auch nur einen Cent von ihr erbt. Insofern hat ihr der Notar zu einem
sogenannten negativen Testament geraten, worin sie die Rupp ausdrücklich von
der Erbfolge ausschließt. Auf Deutsch: Sie hat sie enterbt. Ach ja, und auch
daran erinnerte er sich sehr genau, dass sie ihm erst nach der zweiten Mahnung
seine Rechnung bezahlt hat.«
    »Na, das passt doch.«
    »Mal was anderes. Mir ist in der Zwischenzeit etwas
ganz Schlaues eingefallen, ich wundere mich selbst, dass ich da

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