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Mord in der Vogelkoje

Mord in der Vogelkoje

Titel: Mord in der Vogelkoje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Köster-Lösche
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wusste.
    »Wir haben inzwischen mit etlichen Leuten gesprochen und eine Menge erfahren«, begann Asmus. »Unverständlich ist mir geblieben, warum Sie mit Auskünften zu Dückes Tod so auffallend sparsam waren.«
    »Ich gehöre nicht zu den Schwätzern.«
    »Polizisten schwatzen nicht, insbesondere nicht in Uniform«, warf Matthiesen ein, während er eifrig schrieb.
    »Also«, sagte Asmus in aufforderndem Ton.
    Petersen hob schweigend die Schultern.
    »Waren Sie anwesend, als Dücke zu Grabe getragen wurde?«
    »Ja. Wie alle. Das gehört sich so.«
    »Eben. Eine Trauergesellschaft, die sich aus Kampen nach Keitum aufmacht. Und dann wollen Sie nicht gewusst haben, dass er den Hals gebrochen hatte?«
    »Ich erteile keine ärztlichen Auskünfte. Als Vorgesetzter des Wärters wäre das gewissermaßen eine offizielle Mitteilung gewesen. Ich werde mich hüten, die zu geben.«
    Der Mann war aalglatt. Kein Wunder, dass man ihn zum Geschäftsführer gewählt hatte. »Ich wundere mich auch«, fuhr Asmus fort, »dass Sie die Schüsse nicht gehört haben, die fast jeder bestätigt. Sogar Auswärtige.«
    Das schnelle Blinzeln verriet Petersen. Natürlich wusste er Bescheid. Trotzdem sagte er: »Ich höre schlecht.«
    »Das habe ich mir schon gedacht«, bestätigte Asmus gleichmütig. »Dann komme ich zu etwas, was ergiebiger sein dürfte.«
    Petersen wirkte nun noch wachsamer.
    »War Dücke nach der offiziellen Schließung der Koje noch oft dort?«
    »Was heißt offiziell?«, protestierte der Geschäftsführer. »Wollen Sie damit etwa andeuten, wir hätten sie heimlich weiterbetrieben?«
    »Ich deute nie an. Ich spreche Klartext«, verbesserte Asmus kühl. »Mit offiziell meine ich nach Abwicklung aller Kosten und aller Einnahmen, der Endrechnung also. Zum Beispiel dürfte Dücke nach der Schließung im Frühjahr noch Holz verkauft haben …«
    »Ja, das hat er. Außerdem hat er im Spätsommer ein letztes Mal Gras gemäht und Heu und Gerste für die Rechnung der Gesellschaft verkauft sowie seine Kartoffeln geerntet, die ausschließlich ihm gehörten.«
    »Die übrigens verschwunden sind – ein weiterer Grund dafür, dass Frau Eskeldsen hungerte. Hat Dücke im darauffolgenden Herbst noch Enten gefangen?«
    »Das durfte er laut Statuten nicht. Wir haben auch überprüft, ob er möglicherweise Futtergerste für sich zurückbehalten hat, statt sie an andere Vogelkojen zu verkaufen.«
    »Hat er?«
    »Nein, das hätte er nicht gewagt. Aber Kontrolle muss sein. Bis zur letzten Minute.«
    »Aha.« Asmus musste sofort an die Schilderung des Kapitäns denken, für die er jetzt gewissermaßen den Beweis erhalten hatte. »Sie haben nicht etwa schießen lassen, um die Enten zu verjagen, damit kein anderer sie bekommt?«
    »Nein.«
    »Das wäre dann für den Augenblick alles, Herr Petersen. Wenn sich noch Fragen ergeben, kommen wir wieder.«
    »Tun Sie das, Wachtmeister.«
    Matthiesen klappte sein Notizbuch hörbar zu und steckte den Bleistift in eine Brusttasche.

    Ose befinde sich hinter dem Haus, wo sie Geschirr abwasche, wie Frau Eskeldsen ihnen erklärte, als sie in die Küche schauten. Sie sah schläfrig satt und ganz zufrieden aus, soweit sie das trotz ihrer Trauer konnte.
    Das Kopfsteinpflaster draußen war nass vom Waschwasser, das Ose aus dem Sood geschöpft hatte. Ein Teller, ein Löffel und eine Tasse tropften schon ab. Ose spülte sie noch kurz mit dem heißen Wasser ab, das im Kessel auf dem Herd simmerte, trocknete sie ab und war fertig zum Gehen.
    »Alwart Jensen und seine Frau haben die Suppe gestern gebracht«, berichtete Ose, als sie auf das Motorrad stieg. »Die Suppe enthielt sogar Speckstückchen, stell dir vor! Lieb von Frau Jensen, dass sie den Speck nicht rausgefischt hat. Frau Eskeldsen hatte sich sogar in den Keller hinuntergewagt, um den Topf so kühl wie möglich aufzubewahren. Nur an Feuerholz hat niemand gedacht, und die Ditten waren aufgebraucht. Als Erstes habe ich also Holz gehackt.«
    »Hat Frau Eskeldsen arge Beschwerden mit der Hüfte?«
    »Ja. Die ist steif. Umso schlimmer muss es ihr ergangen sein, als sie Dücke für das Begräbnis vorbereitet hat. Kein Nachbar kam, um beim Waschen und Anziehen zu helfen. Stell dir vor! Ich weiß gar nicht, wie sie das allein geschafft hat.«
    Asmus, der den Zustand des Vorderreifens überprüfte, dessen Profil ihm etwas zweifelhaft erschien, nickte einverständlich. »Zumal jeder Tote mindestens doppelt so schwer erscheint wie der Lebende.«
    »Ja.«
    Sie waren schon

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