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Mord in der Vogelkoje

Mord in der Vogelkoje

Titel: Mord in der Vogelkoje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Köster-Lösche
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aufzuhalten.
    »Wachtmeister Thamsen hat etwas zu berichten.« Da Jep keine Anstalten machte, zu reden, sah sich Asmus genötigt, ihn etwas anzuschieben. Auch, um das Gespräch nicht auf die Vogelkoje kommen zu lassen. Aus unbekanntem Grund sah Sinkwitz nicht gern, dass sie sich damit intensiv beschäftigten. Hatte dies womöglich mit seiner ehemaligen Teilhaberschaft zu tun? Na ja, vielleicht ging dieser Kelch heute noch an ihm vorbei.
    »Was denn, Jep?«, fragte Sinkwitz ungeduldig. Sein rechter Fuß klopfte den Takt zu einer Musik, die nur er hörte.
    »Ich glaube, ich habe die Diebe des Baumaterials gefunden, Hauptwachtmeister. Pfähle und Steine sind anscheinend in einer großen Baustelle in Kampen verbaut worden.«
    »Aha. Der Aufruf zu Investitionen hat also doch etwas gebracht. Was wird denn gebaut?«
    »Das weiß ich noch nicht. Angeblich ein Hotel mit Golfplatz. Aber das stimmt nicht. Ich bleibe dran«, beteuerte Jep eifrig.
    »An sich hatte ich Asmus den Auftrag erteilt«, dachte Sinkwitz laut. »An Weitergabe war nicht gedacht.«
    Jep warf Asmus einen hilflosen Blick zu.
    »Meine Schuld, Hauptwachtmeister«, gab Asmus freimütig zu. »So eng hatte ich das nicht gesehen. Wachtmeister Thamsen ist auf die mögliche Lösung gekommen und hat sie erfolgreich überprüft.«
    »Meinetwegen«, knurrte Sinkwitz. »Wenn er glaubt, dass er es kann, soll er weitermachen …«
    »Ich bin selbst zugegen, Hauptwachtmeister«, meldete sich Jep tapfer.
    Sinkwitz beachtete seinen berechtigten Einwand nicht, sondern fasste Asmus scharf ins Auge. »Sie sind mit diversen Protokollen und Journaleintragungen im Verzug. Ich erwarte, dass Sie die heute noch erledigen.«
    Verflixt, das hatte natürlich kommen müssen. »Ich gehe heute Nachmittag Streife in Westerland«, sagte Asmus unbeeindruckt. »Anschließend setze ich mich an den Schreibtisch.«
    »Endlich! Ohnehin verbitte ich mir die ständige Fahrerei mit den Motorrädern. Ihr verschwendet Treibstoff in einem Ausmaß wie … Wie in Rostock, nehme ich an. Dafür ist nicht genug Geld da.«
    »Ich werde den Treibstoff künftig selber bezahlen.«
    Sinkwitz nickte, drehte sich zackig wie ein Militär um und rauschte zur Tür hinaus.
    »Puh«, stöhnte Asmus, als seine Schritte verklungen waren.
    »Hast du Gehaltserhöhung bekommen?«, erkundigte sich Jep staunend.
    »Die paar Milliarden für Benzin werde ich wohl irgendwie auftreiben. Ich esse einfach weniger«, beschloss Asmus.

    Asmus hatte überhaupt nicht vorgehabt, freiwillig Streife zu gehen, statt sich mit wichtigeren Dingen wie den zwei Morden zu befassen. Jedoch bot ihm das die Gelegenheit, sich endlich auf die Suche nach dem Hotel zu machen, in dem der Erschossene gewohnt hatte. Während er seinen Tschako aus dem Spind holte, versuchte er, mit diesem Gedankenseinen Groll über Sinkwitz zu verdrängen. Nur was den Schriftkram betraf, hatte er recht gehabt.
    Dann kehrte Asmus gedanklich wieder zu seinem Fall zurück.
    Seltsam war, dass keine Vermisstenanzeige eingegangen war, weder aus einem Hotel noch von einem privaten Vermieter. Seiner Kleidung nach war das Hotel wahrscheinlicher. Es war nicht anzunehmen, dass der Tote privat bei seinem Mörder logiert hatte.
    Asmus blieb nichts weiter übrig, als Hotels und Logierhäuser abzuklappern. Und nach einem Kutscher zu fahnden, der vor etwa zwei Wochen einen Gast zur Vogelkoje gefahren hatte.
    Die drei besten Hotels hatte er ohne jedes Ergebnis aufgesucht und machte sich dann in der Friedrichstraße auf den Weg zur Strandpromenade, wo immer einige Kutschen auf Gäste warteten. Wie üblich blies ihm ein strammer Wind entgegen. Blinzelnd erkannte er Ose und Mutter Blaicke, die ihm entgegenkamen.
    Ose schwenkte triumphierend einen Leinenbeutel, als sie Asmus sah.
    »Moin, ihr beiden. Was macht ihr denn hier?«, erkundigte er sich.
    »Wir waren auf Entenjagd«, erzählte Ose strahlend.
    »Und seid fündig geworden, wie man sieht.«
    »Ja, dein Vermieter hatte noch eine einzige Dose, ein Vorinflationsmodell gewissermaßen.«
    »Lass mich mal in den Beutel gucken«, bat Asmus begierig. »Die Dose nicht herausholen! Wir wollen hier nicht zum Stadtgespräch im Zusammenhang mit Enten werden.«
    »Da hast du recht, Nis. Die Delikatesse ist nur von Billionären zu bezahlen.«
    »So teuer?« Da geht die nächste Tankfüllung dahin, dachte Asmus wehmütig, während er in den aufgehaltenenBeutel spähte. »Wildenten-Konserven-Fabrik im Nordseebad Wyk auf Föhr.«
    »Und auf dem Bild in

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