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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Zügen, Süße. Dann geht es dir gleich besser, du wirst sehen.«
    »Das hab ich auch vor.«
    »Geht’s dir gut?«
    »Ja.«
    »Du klingst müde.«
    »Mir geht’s gut. Aber du fehlst mir.«
    »Ja, du fehlst mir auch.«
    »Fehl ich Chico auch?«
    »Chico ist eine Katze, Schatz. Katzen ist so was scheißegal.«
    »Chico nicht.«
    »Dann wird Chico demnächst vielleicht eine unglückliche Begegnung mit einem New Yorker Müllauto haben.«
    Martha schnappte nach Luft. »Untersteh dich, du Blödmann!«
    »So was kann schon mal vorkommen, Schätzchen. Aber keine Sorge. Ich kenn da einen ganz tollen Tierfriedhof in Jersey, auf dem …«
    »Patrick, du Wichser!«
    »Mann, du weißt doch, dass ich bloß Spaß mache. Chico bekommt heute geräucherten Lachs, während ich mich mit Pizza begnügen muss.«
    Sie sah sich in ihrer Suite um und lächelte. »Es wäre schöner, wenn du auch hier wärst.«
    »Ich könnte doch einfach in einen Flieger steigen.«
    »Nein – war bloß so ein blöder Einfall. Allein kann ich das hier alles schneller regeln.«
    »Wirklich? Was meinst du, wie lang du brauchen wirst?«
    »Kommt ganz auf das Wohlwollen der kenianischen Behörden an.«
    »Okay, wir sehen uns dann im Januar.«
    »Mach keine Witze darüber.«
    »Ich liebe dich, Süße.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Dann war die Verbindung unterbrochen. Martha warf das Handy aufs Bett und trat wieder ans Fenster. Draußen brodelte die See und peitschte gegen die Hotelmauer, und ein kaum sichtbarer, feiner Nebel aus Salzwassertröpfchen hing in der Luft. Hinter der Mauer schaukelte eine ganze Reihe kleiner Barken wie Möwen auf der Dünung auf und ab, und bei diesem Anblick spürte Martha erwartungsgemäß zum ersten Mal einen jähen Anfall schmerzlicher Trauer.
    Was ist da draußen passiert, Daddy? Was kann dir da nur Schreckliches zugestoßen sein?

23
    J ake fuhr hoch, als er Harry am Anlegesteg schreien hörte. Dankbar für die Unterbrechung hievte er sich durch die Falltür aus dem kleinen Raum unter Deck. Dort unten stand zentimetertief das Bilgewasser, vermischt mit öligem Matsch. Sein Oberteil und die Shorts waren schwarz und pitschnass, und an seinen Armen und Knien hatte er kleine Schürfwunden, wo er im Dunkeln gegen scharfe Metallkanten gestoßen war. Als er die Falltür schloss, kam er zu dem Schluss, dass Walton Meredith sein Gewicht in Gold wert war – auch wenn das ungefähr fünfzig Kilo sein dürften.
    Aber aufgrund ihrer finanziellen Lage konnten sie es sich nicht immer leisten, Walton mit solchen Arbeiten zu betrauen. Wenn Jake auch nicht so dünn war wie Missys kleiner Bruder, konnte er sich trotzdem noch in den Raum unter dem Deck der Yellowfin quetschen. Und die schlanke Taille, gegen die er sein Bäuchlein in Kenia eingetauscht hatte, war nicht nur vom Gesichtspunkt der persönlichen Eitelkeit eine Verbesserung. In England hatte er sich hauptsächlich von Bier und Junkfood ernährt, und entsprechend hatte sein Körper ausgesehen. Damals wäre er niemals in der Lage gewesen, im Inneren der Yellowfin herumzukriechen. Aber an seinem Erscheinungsbild hatte sich mehr verändert als nur die Taille. Seine bleiche Londoner Haut hatte eine kastanienbraune Tönung angenommen, die Sonne hatte sein kurzes, mausbraunes Haar ausgebleicht, und die schlaffen Muskeln an seinem Oberkörper waren auf einmal so definiert, wie er es seit seinen Teenagertagen nicht mehr gesehen hatte. Er stellte sich oft vor, wie es wäre, wenn er jetzt in die Bar des Cheapside Club schlendern würde – der beliebteste Treffpunkt seiner Eingreiftruppe –, und fragte sich, ob ihn überhaupt einer von den alten Recken wiedererkennen würde.
    »Jake!«
    Er schwang sich auf die Brücke, um die Messgeräte zu überprüfen.
    »Jake! Bist du da unten steckengeblieben? Wir haben Besuch.«
    »Ich komm ja schon, Mann!«
    Er blickte zum Ufer, wo ein staubiger Fiat Panda am Straßenrand parkte. Daneben stand Harry und neben ihm ein winziger Afrikaner mit einem schlecht sitzenden Dreiteiler.
    Jouma?
    Er sprang von der Yellowfin in das kleine Beiboot und überquerte den schmalen Kanal.
    »Hey, Jake«, sagte Harry. »Wie nett von dir, dass du auch kommst.« Er setzte sein wölfisches Grinsen auf. »Ich hab dem Inspector gesagt, dass ich dich seit deinem kleinen Abenteuer neulich nicht aus den Augen gelassen habe – aber wie es aussieht, interessiert er sich diesmal gar nicht für dich.«
    Jake wischte sich die öligen Hände an einem Lappen ab. »Was gibt’s

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