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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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unterwegs zu Dennis Bentleys Bootshaus«, antwortete Omu.
    »Wer ist Dennis?«
    »Der Skipper mit dem Sportangelboot.«
    Kili schüttelte gereizt den Kopf. »Warum?«
    »Wegen George Malewe. Weil er Verdacht geschöpft hat.«
    » Dah! Jouma weiß überhaupt nichts!«
    »Das vielleicht nicht. Aber es könnte ganz gut sein, jetzt schon etwas zu unternehmen, bevor er etwas herausfindet.«
    »Was meinst du damit, Jacob?«
    »Es wäre ziemlich einfach, ihn vom Fall Malewe abziehen zu lassen. Das könnte man sehr diskret einfädeln. Gleich heute, mit einem einfachen Anruf.«
    Kili merkte, wie sein Schwanz in Mary Olunbiyes Mund zusammenschrumpfte, ganz im Gegensatz zu seiner Wut.
    »Dann tu es, Jacob!«, rief er. »Dafür bezahl ich dich schließlich, oder?«
    »Gut, Michael.«
    Stirnrunzelnd steckte Kili sein Handy wieder ein. »Gut, Michael.« Irgendetwas an Omus Unterwürfigkeit nervte den Gangster kolossal. Alles musste immer so diskret , so geräuschlos ablaufen. Dieser Mann konnte über Sand gehen, ohne Fußabdrücke zu hinterlassen. Und trotzdem lag in dieser ganzen Leisetreterei ein Hauch von Herablassung, als hielte Omu ihn insgeheim für einen Trottel. Dieser Mann begriff einfach nicht, dass Michael Kili sein Reich in Mombasa schon aufgebaut hatte, bevor Omu gekommen war. Und er hatte es auf die harte Tour aufgebaut, mit Hilfe von brutaler Gewalt und Angst, nicht, indem er den Leuten etwas ins Ohr flüsterte oder ihnen Umschläge mit amerikanischen Dollars in die Tasche schob.
    Kili merkte, wie die Wut erneut in ihm aufwallte, und griff wieder zum Messer in der Tasche. Doch nach kurzem Überlegen ließ er es wieder los. Vielleicht sollte er die Dinge nicht überstürzen. Mary hatte wirklich Talent, und wenn er sie umbrachte … Nein, beschloss er, während er sein erschlafftes Glied aus ihrem Mund zog und es in seine Trainingshose schob, vielleicht wäre es diesmal ausreichend, sie einmal ordentlich durchzuprügeln. Aber das musste noch warten. Jetzt musste er erst mal Jacob Omu zeigen, wer der Boss war. Es würde keine diskreten Anrufe geben. Kili hatte schon immer die Meinung vertreten, dass man eine Wespe totschlug, wenn sie anfing, einen zu ärgern. Man machte nicht das Fenster auf, in der Hoffnung, sie würde einfach davonfliegen.
    Kili blickte auf Mary Olunbiye herab und lächelte. »Ich hab noch etwas Geschäftliches zu erledigen, Mary«, verkündete er und setzte seine Sonnenbrille auf. »Aber ich komme später wieder.«

25
    J ouma hasste das Meer. Irgendetwas an seiner schier unermesslichen Größe ging ihm auf die Nerven. Unten am Hafen von Kilindini ragten die Frachter über den Lagerhallen und Ölcontainern auf wie gigantische, rostige Riesen auf, größer als jedes Gebäude im Stadtzentrum von Mombasa, größer als alles, was Jouma jemals gesehen hatte. Doch auf dem Ozean, der sich hinter dem Hafen auftat, waren auch sie nur noch bedeutungslose Kleckschen. Die See konnte sie im Handumdrehen verschlucken, ohne dass es jemand merkte. Auch jetzt, als er den Flamingo Creek hochtuckerte, einen gutmütigen, schmalen Kanal aus schlammigem Wasser, fühlte sich der Inspector verletzlich. Die einzigen Lebewesen, die ins Wasser gehörten, dachte er, waren Fische.
    »Worum geht es denn nun eigentlich, Inspector?«, wollte Jake wissen. Sie waren mittlerweile außer Sichtweite des Bootshauses, und er fand, dass Jouma ihm nun ruhig sagen konnte, was er auf dem Herzen hatte. »Arbeiten Sie jetzt plötzlich am Fall Bentley?«
    Jouma spitzte die Lippen. »Nicht offiziell«, antwortete er. »Aber es gibt da gewisse Aspekte, die mich interessieren.«
    »Ihr Freund von der Polizei Malindi erzählt jedem, der es hören will, dass der Fall gelöst sei. Anscheinend war alles ein schrecklicher Unfall.«
    »Sie müssen Chief Inspector Mugo meinen«, nickte Jouma. »Tja, wenn er sagt, dass der Fall gelöst ist, dann ist er es höchstwahrscheinlich auch.«
    Jake lachte glucksend. »Ich nehme an, Sie schließen sich dieser Theorie nicht unbedingt an.«
    »An der Theorie an sich ist nichts auszusetzen, Mr. Moore«, erwiderte Jouma diplomatisch. »Aber vielleicht habe ich ein kleines Problem damit, wie schnell diese Theorie zur Tatsache erklärt worden ist.«
    Einen Moment schwiegen beide, dann sagte Jake: »Okay, sagen Sie schon: Wenn Sie nicht glauben, dass es ein Unfall war, was glauben Sie dann?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, gab Jouma zu.
    »Ich auch nicht.« Jake hielt den Blick auf den Fluss gerichtet,

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