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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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unser Ausflug Zeitverschwendung sein könnte.«
    »Mugo?«
    »Der war wohl gründlicher, als ich dachte.«
    »Können Sie nicht die Unterlagen von ihm anfordern? Gibt es denn keinen offiziellen Dienstweg? Wie funktioniert das in Kenia?«
    »Nicht so wie in England«, erwiderte Jouma traurig. »Mugo wird seine Ermittlungen als persönlichen Triumph betrachten. Wenn er die Papiere von Mr. Bentley beschlagnahmt hat, wird er sie hüten wie Goldbarren. Für den Fall, dass jemand ihm seinen Ruhm streitig machen will.«
    »Es muss doch irgendetwas geben.«
    Hätte Nyami ihm bei der Suche geholfen, hätte Jouma ihn gebeten, noch einmal genauer nachzusehen. Doch er vertraute auf Jakes Gründlichkeit. Und was noch wichtiger war: Er wusste, dass der Engländer genauso frustriert war wie er. Sie hatten ihre Informationen geteilt, aber das Puzzle blieb unlösbar. Doch auf der kurzen Fahrt bis zur Mündung des Flamingo Creek hatten sie sich in den Gedanken, diesen Fall zu lösen, so verbissen wie ein Marlin in den Angelhaken.
    »Ich seh noch mal im Bootshaus nach«, schlug Jake vor.

    Jouma gab gerne zu, dass Jake Moore ihn faszinierte. Bis zu dem Vorfall mit der Kindesentführung in Mombasa war ihm nicht einmal bewusst gewesen, dass es überhaupt einen englischen Skipper gab, der in Flamingo Creek seine Firma betrieb – und erst recht keinen, dessen Akte eine Empfehlung von einem Inspector der Metropolitan Police in London enthielt. Vielleicht war der Beamte des britischen Konsulats in Mombasa deswegen so wenig bereit zur Zusammenarbeit gewesen, als Jouma bat, ihm Details über Moore zuzufaxen. Das sei höchst ordnungswidrig, hatte er eingewendet, in einem Ton, der nahelegte, dass jegliche offizielle Anfrage von Seiten der kenianischen Polizei die reinste Unverschämtheit war.
    In typisch stumpfsinniger Beamtensprache erzählte das Schreiben der Metropolitan Police die Geschichte einer vielversprechenden Karriere, die durch eine Kugel ihr jähes Ende fand. Moore war damals neunundzwanzig, Detective Sergeant in einer Sondereinsatztruppe. Jouma las von einem verpfuschten bewaffneten Raubüberfall in einem Londoner Vorort, von dem er noch nie gehört hatte, und wie der junge Polizist im Dienst angeschossen wurde. Ferner wurde geschildert, wie Moores selbstloses Handeln und seine Tapferkeit dazu beigetragen hatten, weiteres Blutvergießen zu verhindern und eine ganze Bande hinter Gitter zu bringen. Doch ein Detail blieb ärgerlicherweise verschwommen: Es gab keinerlei Hinweise auf Moores Motiv, warum er sechs Monate später den Polizeidienst quittiert hatte. Kein Hinweis, warum er seine Rente und seine gesamten Ersparnisse nehmen und in ein Flugzeug nach Kenia hätte steigen sollen. Alles, was Jouma von Moores Leben nach diesem Vorfall wusste, hatte er sich mühsam aus dem ermüdenden Kompendium von Sportfischerlizenzen, Anmeldeformularen, Kontoauszügen und Versicherungspolicen zusammenreimen müssen, die in der Akte des Konsulats abgelegt waren. Mit anderen Worten: Er war nur zu der Schlussfolgerung gelangt, dass Britannia Fishing Trips Ltd. genauso schlecht dastand wie Dennis Bentley Fishing vor den geheimnisvollen Finanzspritzen.
    Jouma setzte sich auf einen schmuddeligen Bürostuhl und stützte die Ellbogen auf Dennis Bentleys Schreibtisch. An der Wand vor ihm hing ein Schwarzes Brett, aber auch hier war alles entfernt worden, was dort angepinnt gewesen sein mochte. Hier hatte Bentley – was wohl? Rechnungen? Erinnerungen? Fotos seiner Lieben? – gesammelt. Geblieben waren jedoch nur ein paar Schmutzränder. Alles, was Dennis Bentley jemals gewesen war, war brutal ausgelöscht worden, dachte Jouma. An dem Tag, an dem er verschwunden war, war auch jede Spur seiner vorherigen Existenz ausradiert worden.
    Das war nicht Mugos Werk, dachte er. Mugo wäre niemals so gründlich gewesen.
    »Inspector.« Jake stand auf der Schwelle des Büros. »Wir haben Gesellschaft bekommen.«

26
    T ug Viljoen nahm einen tiefen Schluck aus seinem angelaufenen silbernen Flachmann, rülpste übertrieben geräuschvoll und verkündete: »Eines musst du dir hinter die Ohren schreiben, wenn du mit Krokodilen zu tun hast, Harry: Es gibt dreiundzwanzig Arten, allesamt hinterfotzige Kreaturen, und jede von ihnen kann dich aufs Kreuz legen.«
    Harry Philliskirk spähte durch einen Maschendrahtzaun in die Düsternis einer Süßwasserlagune und lupfte eine Augenbraue. Er konnte ein gutes Dutzend Reptilien erkennen, die sich entweder im braunen Wasser

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