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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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sollten, werde ich sanft mit Ihren sterblichen Überresten verfahren.«
    Sie verließen die Notaufnahme und gingen durch einen labyrinthischen Kaninchenbau aus Korridoren, bis sie die bewachte Station erreichten, auf der Omu lag. Mittlerweile war eine Stunde vergangen, vielleicht hatte Kilis Vertreter seine Meinung ja geändert und wollte jetzt reden. Wenngleich Jouma sich keine großen Hoffnungen machte.
    »Diese ganzen Morde und Verstümmelungen«, sagte Christie, als sie nebeneinander durch die Gänge liefen. »Ich nehme an, das alles hat mit der Leiche zu tun, die neulich am Strand angeschwemmt worden ist, oder?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sagen wir einfach mal, ich habe gut geraten. Zum einen das, zum anderen stelle ich fest, dass sich seit diesem ersten Fund die Leichen plötzlich bis zur Decke stapeln. Mein Kollege Mr. Gikonyo in Malindi ist die ehrenvolle Aufgabe zugefallen, die Überreste der zwei Kerle zu untersuchen, die ihr Schnellboot gestern bei Flamingo Creek gegen einen Baum gesteuert haben. Wo immer Sie hingehen, Inspector, folgen Ihnen Tod und Zerstörung auf dem Fuße, will mir scheinen. Vielleicht riskiere auch ich gerade mein Leben, wenn ich mich so unbekümmert in Ihrer Nähe aufhalte.«
    »Dann möchte ich Sie wirklich nicht länger aufhalten.«
    »Pech für Sie. Die Abkürzung zur Pathologie führt durch die bewachte Station.«
    Als sie um die Ecke bogen, sank Jouma das Herz in die Hose. Die Wache, die vor Omus Zimmer postiert gewesen war, war jetzt nirgends mehr zu sehen. Der Inspector setzte sich in Trab, aber als er sah, dass die Tür offen stand, wusste er bereits, dass er zu spät kam.
    »O nein!«
    »Du liebe Güte, Jouma«, rief Christie, als er an Jouma vorbei ins Zimmer lief. »Sie sind ja wirklich ein Unglücksrabe.«
    Die Leiche lag in halb sitzender Position auf dem Boden neben dem Bett. Jemand hatte einen Stoffstreifen aus Omus Khanzu gerissen und an die Metallstangen des Kopfendes geknotet. Das andere Ende war fest um den Hals des Toten geschlungen, direkt unter dem Unterkiefer. Und das Mittelstück hing ihm einfach schlaff auf der Schulter.
    Mit geringschätziger Miene hob Christie diesen Teil mit dem Zeigefinger an. »Lächerlich«, stellte er fest, schüttelte den Kopf und stand mit knackenden Kniegelenken wieder auf. »Ich hätte gedacht, noch der blödeste Mörder von Mombasa müsste wissen, dass das Seil zumindest gespannt aussehen muss, wenn ein Mord als Selbstmord getarnt werden soll.«
    Jouma sah ihn verständnislos an.
    »Um sich mit diesem Stoffstreifen zu erdrosseln«, führte Christie aus, »hätte der gute Mann sich erst auf den Kopf stellen und nach dem Tod diese sitzende Haltung einnehmen müssen. Kaum praktikabel, Inspector – vor allem bei einem Mann, der einen relativ großen Gips am Fuß hat.«
    »Woran ist er gestorben?«
    Unsensibel wie immer, stupste Christie Omus vorstehenden Augapfel an. »Oh, erstickt ist er tatsächlich. Und die Male an seinem Hals deuten auch darauf hin, dass er mit ebendiesem Stoffstreifen erwürgt wurde. Aber ich schätze, dass er sich noch auf dem Bett befand, als es geschah, und auch nicht viel davon mitbekam. Höchstwahrscheinlich hat er geschlafen. Das werde ich natürlich herausfinden.« Er seufzte. »Da macht sich einer die ganze Mühe … und dann benutzt er einen Stoffstreifen, der mindestens fünfzehn Zentimeter zu lang ist. So ein Fehler würde höchstens zu einem Schuljungen passen.«
    »Vielleicht«, nickte Jouma.
    Oder vielleicht auch nicht. Es war offensichtlich, dass Jacob Omu nicht Selbstmord begangen hatte – aber das war ja auch nicht das Entscheidende.
    Das Entscheidende war, dass sie ihn in die Finger bekommen hatten. Und wenn sie Omu schon so einfach fassen konnten …

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    C ruickshank?«
    »Das war der Mädchenname meiner Mutter«, erklärte Martha.
    »Und warum diese List?«
    »Ich dachte, dass Sie sich nicht die Mühe machen würden, für einen einzigen zahlenden Gast nach Malindi rauszufahren.«
    Jake lachte bitter. »So, wie es in letzter Zeit läuft, würde ich sogar nach Sansibar fahren, wenn ich dort einen zahlenden Gast vorfinden würde. Was haben Sie denn in Malindi gemacht?«
    »Hier wohnte ein Bootsbauer, zu dem mein Vater immer ging. Ich habe versucht, ihn ausfindig zu machen – weil ich glaubte, dass er mir vielleicht die eine oder andere Frage beantworten könnte. Aber in der Zwischenzeit hat man aus seiner Werkstatt einen Souvenirshop gemacht. Da dachte ich mir, scheiß drauf. Ich

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