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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Geschwindigkeit und wirbelte eine riesige Staubwolke auf. Jake wedelte verzweifelt mit den Armen, um ihn anzuhalten, aber in der nächsten Sekunde war er auch schon an ihm vorbeigezischt. Plötzlich fühlte Jake sich todmüde und geschlagen und schlurfte zurück zum Rasthaus. Viljoen konnte er jetzt unmöglich noch einholen. Er war ein schöner Polizist. Er konnte geradezu hören, wie Albie Moores hämisches Gelächter durch das verrauchte Gewölbe der Low Lights Tavern dröhnte.
    Einmal drehte er sich noch um und sah Viljoens Van in der hitzeflimmernden Luft verschwinden – da entdeckte er zu seiner Überraschung, dass der Jeep jetzt in umgekehrter Richtung über den Highway zurückgebraust kam. Seine Überraschung verwandelte sich in blankes Staunen, als der Wagen auf den Schotterparkplatz fuhr, und er Martha Bentley am Steuer erkannte.

59
    S uperintendent Teshete saß auf dem Lederstuhl mit der hohen Lehne hinter seinem riesigen Mahagonischreibtisch. Als Jouma das Büro mit Blick auf den Indischen Ozean betrat, drückte sein Vorgesetzter eine Zigarette in einem Onyxaschenbecher aus, stand abrupt auf und stützte sich mit den Knöcheln auf die polierte Tischplatte.
    »Wo zum Teufel sind Sie gewesen, Daniel?«, herrschte er Jouma an. »Seit fast vierundzwanzig Stunden versuche ich, Sie zu erreichen. Wo ist Nyami? Warum haben Sie ihn freigelassen? Auf wessen Verantwortung?«
    »Darf ich mich setzen, Sir?«, sagte der Inspector.
    Teshete geriet kurzfristig aus dem Konzept und wies mit der Hand auf einen Stuhl. Jouma nahm Platz und schlug die dünnen Beine übereinander. Obwohl es gerade sechsunddreißig Stunden her war, dass er zum letzten Mal hier gesessen hatte, kam es ihm vor wie ein ganzes Leben.
    »Um Ihre erste Frage zu beantworten, Sir: Der Grund, warum Sie mich nicht erreichen konnten ist der, dass ich in einem sicheren Versteck war, wo ich ein langes und ausführliches Verhör mit Sergeant Nyami geführt habe.«
    »In einem sicheren Versteck?«, zischte Teshete entrüstet.
    Verlegen senkte Jouma den Kopf. »In der Wohnung meiner Schwägerin, um ehrlich zu sein.«
    »Und warum, verdammt noch mal?«
    »Aus dem einfachen Grund, dass ich diesen Ort als weniger gesundheitsgefährdend für Nyami einstufte als die hiesigen Zellen.«
    »Was reden Sie denn da, Inspector? Wo ist Nyami jetzt?«
    »In Sicherheit, Sir. Und seine Frau auch.«
    Teshete holte eine Zigarette aus seiner Schachtel und steckte sie sich mit einem vergoldeten Zippo an. »Das müssen Sie mir näher erklären, Daniel. Sie wissen besser als jeder andere, dass Nyami wirklich in Schwierigkeiten ist. Er hat seine Pflichten vernachlässigt. Und Schmiergelder eingesteckt. Das sind sehr schwerwiegende Anschuldigungen.«
    »Das ist mir durchaus bewusst, Sir. Sein Fehlverhalten in Michael Kilis Büro ist eine verbürgte Tatsache. Und ich kann bestätigen, dass Nyami in den letzten drei Jahren insgesamt zweihundertvierzehn Dollar Bestechungsgeld erhalten hat.«
    Teshete aschte nonchalant ab. »Woher können Sie das so genau wissen?«
    »Weil Jacob Omu gewissenhaft Buch geführt hat über jeden Schilling, den er im Namen von Michael Kili an unsere Kriminalpolizei gezahlt hat.«
    »Verstehe.« Teshetes Ton war kühl. »Und wo haben Sie Omus detaillierte Aufzeichnungen gefunden?«
    »Sie befanden sich in einem Aktenkoffer, den er nach Michael Kilis Ermordung mit sich außer Landes schmuggeln wollte. Eine verständliche Sicherheitsmaßnahme, wenn man bedenkt, was für Informationen er da in der Hand hatte. Jedoch nicht ausreichend, um zu verhindern, dass er selbst ermordet wurde.«
    »Omu hat Selbstmord begangen«, korrigierte Teshete. »Er hat sich an seinem Krankenhausbett erhängt.«
    »Nein, Sir«, widersprach Jouma. »Man hat ihn zum Schweigen gebracht. Genauso wie man Sergeant Nyami zum Schweigen gebracht hätte, wenn ich ihn nicht aus seiner Gefängniszelle geholt hätte.«
    »Zum Schweigen gebracht? Von wem?«
    »Von Ihnen, Sir.«
    Teshete traten fast die Augen aus den Höhlen. »Sind Sie wahnsinnig, Jouma? Haben Sie völlig den Verstand verloren? Wissen Sie eigentlich, was Sie da gerade sagen?«
    »Ich behaupte nicht, dass Sie es eigenhändig getan haben, Sir. Aber Sie haben den Auftrag gegeben, Omu zu liquidieren. Als größter Nutznießer von Kilis Bestechungsgeldern hatten Sie nämlich am meisten zu verlieren.«
    Teshete drückte seine halb gerauchte Zigarette aus und schob die noch glühenden Aschereste im Aschenbecher hin und her. »Ich gehe

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