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Mord in Thingvellir

Mord in Thingvellir

Titel: Mord in Thingvellir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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Wort:
    »Hast du uns noch nicht genug angelogen?«
    Ásleifur wirft dem Bezirkie einen schnellen Blick zu bevor er sich wieder Múhammed zuwendet.
    »Wir nehmen die Aussagen dieser neuen Zeugen sehr ernst«, sagt er bestimmt. »Aus unserer Sicht hast du für den Zeitraum zwischen halb neun und halb zwölf des Abends, an dem Soleen ermordet wurde, kein Alibi mehr. Allerdings auch nicht mehr in der Nacht, da wir der Aussage deiner Frau keinen Glauben mehr schenken können.«
    »Fadíma sagt die Wahrheit.«
    »Sie hat bei einem Verhör angegeben, du wärst um neun Uhr nach Hause gekommen, aber das stimmt nicht mit der neuen Aussage überein. Daher sind ihre Aussagen ebenfalls nicht länger glaubwürdig«, antwortet Ásleifur. »Wo warst du in diesen drei Stunden, nachdem du mit dem Jeep von deiner Werkstatt weggefahren bist und bevor du zu Hause im Engihjalli angekommen bist?«
    »Ich habe gearbeitet, und anschließend war ich bei mir zu Hause«, antwortet Múhammed müde. »Diese Männer müssen sich vertan haben.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Ásleifur blättert wieder seinen Unterlagenstapel durch.
    »Obwohl unsere Kollegen von der Spurensicherung in der Werkstatt von Toppautos nichts gefunden haben, was man direkt mit dem Mord in Verbindung bringen könnte, wurden bei der Suche zwei interessante Dinge entdeckt«, fährt er fort. »Erstens werden in deiner Werkstatt genau die gleichen schwarzen Plastiksäcke verwendet, in denen auch die Leiche verpackt war. Zweitens wurde in der Werkstatt eine grüne Kordel der gleichen Marke gefunden, mit der auch die Leiche verschnürt wurde.«
    »Diese beiden Utensilien sind zweifellos auch in vielen Werkstätten in der Nachbarschaft zu finden«, antworte ich.
    »Das ist nicht unwahrscheinlich, aber diesen Hinweisen muss aus meiner Sicht ein besonderes Gewicht beigemessen werden, da Múhammed kein hieb- und stichfestes Alibi mehr hat. Es ist äußerst wichtig, dass er jetzt reinen Tisch macht.«
    Eine ganze Weile herrscht Grabesstille. Ásleifur, Hreggvidur und Halldór mustern Múhammed, der den Kopf gesenkt hat.
    Schließlich breche ich die Stille.
    »Ich muss mit meinem Mandanten unter vier Augen reden.«
    Hreggvidur scheint meiner Forderung widersprechen zu wollen, aber hat keine Gelegenheit dazu.
    »Das halte ich für selbstverständlich«, antwortet Ásleifur. Und hebt eine Hand, um den Bezirkie zum Schweigen zu bringen. »Wir machen fünfzehn Minuten Pause.«
    Sie verlassen im Gänsemarsch den Raum.
    Als Ásleifur die Tür hinter sich geschlossen hat, wende ich mich an Múhammed.
    »Was zum Teufel ist eigentlich los?«, frage ich ihn streng.
    Er ist sichtlich geknickt. Aber er hat keine Antwort parat.
    »Wenn du es wagst, mich jetzt anzulügen, kannst du dir einen anderen Anwalt suchen.«
    »Ich bin unschuldig«, murmelt er.
    »Sagen diese neuen Zeugen die Wahrheit?«
    Er nickt. Widerstrebend.
    »Verflucht nochmal!«
    »Aber ich habe Soleen an diesem Abend nicht getroffen, das ist die Wahrheit!«
    »Wo warst du zwischen halb neun und halb zwölf?«
    »Das darf ich nicht sagen.«
    »Darfst du nicht?«, zische ich wütend.
    Múhammed weicht meinem Blick aus.
    »Jetzt hör mir mal gut zu! Wenn du ihnen kein korrektes Alibi servierst, marschierst du auf direktem Weg ins Gefängnis.«
    »Warum?«
    »Die Goldjungs haben genug Hinweise, um dich einzulochen. Sie haben den Starter, die schwarzen Säcke, die grüne Kordel, dein Verhalten gegenüber Soleen und jetzt auch noch deine Lügen über deinen Aufenthaltsort, als Soleen ermordet wurde. Sie brauchen das nur in Beziehung zueinander zu setzen, und der Richter wird nicht zögern, dich in Untersuchungshaft zu stecken. Willst du das?«
    Er schüttelt den Kopf.
    »Aber es geht um meine Ehre«, sagt er.
    »Rettest du deine Ehre, indem du in den Knast gehst?«
    »Es steht mir nicht zu, zu sagen, wo ich war.«
    »So? Wem denn dann?«
    Múhammed schweigt.
    »Hast du an jenem Abend jemanden getroffen?«
    »Ja.«
    »Wen?«
    Múhammed schaut auf. Mit Angst und Schmerz im Blick. Aber schweigt.
    »Das ist doch alles Schwachsinn!«
    Ich springe auf. Marschiere in dem schmalen Raum auf und ab. Versuche, eine mögliche Erklärung für das merkwürdige Verhalten meines Mandanten zu finden.
    Am Ende gelingt es mir.
    »Betrügst du vielleicht deine Frau?«
    Múhammed antwortet nicht. Aber seine Miene gibt zu erkennen, dass ich auf der richtigen Fährte bin.
    »Wer ist sie? Sag mir, wie sie heißt!«
    Er schweigt nach wie vor.
    »In der heutigen

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