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Mord in Thingvellir

Mord in Thingvellir

Titel: Mord in Thingvellir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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dem Tag abreisen wollte?«
    »Nein, sie hat mir erzählt, dass sie am nächsten Tag nach Seydisfjördur fahren, dort eine Nacht übernachten und am darauffolgenden Morgen die Fähre nehmen wollte. Aber Kalli sagte mir, dass sie an jenem Abend die Möglichkeit hatte, mitgenommen zu werden, und beschlossen hatte, das Angebot anzunehmen.«
    »Von wem wurde sie mitgenommen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hast du später noch etwas von ihr gehört?«
    »Nein.«
    »Hat sie dir keine Postkarte geschickt?«
    »Nein, leider nicht. Ich hätte gerne Briefkontakt mit ihr gehabt.«
    Hmmm.
    »Wollte Marie noch länger auf den Färöern bleiben?«
    »Sie hatte vor, dort zwei bis drei Wochen zu bleiben und dann weiter nach Norwegen zu fahren. Sie wollte während ihrer Reise durch Skandinavien und Deutschland jobben und bis Weihnachten wieder zu Hause sein.«
    »In Dijon?«
    »Ja, ihre Mutter wohnte dort mit Maries jüngerer Schwester. Ich weiß nicht mehr, wie sie heißt.«
    Als das Gespräch beendet ist, setze ich mich in meinen Silberpfeil. Fahre langsam los. Und versuche, diese unerwarteten Informationen zu verdauen.
    Thórdís und Adalheidur haben mir zwei völlig verschiedene Beschreibungen von Marie Fauré gegeben. Wer von beiden sagt die Wahrheit?
    Ich finde es auch merkwürdig, dass Marie abgereist ist, ohne sich von ihrer besten Freundin in Klettur zu verabschieden. Und ihr weder eine Postkarte noch einen Brief aus dem Ausland geschickt hat.
    Teufel nochmal!
    Jetzt geht der Spuk wieder los.
    Sobald ich das Büro betrete, reiße ich die rote Akte von einem meiner Aktenschränke herunter. Die Unterlagen des Hotels Klettur aus dem Sommer des Jahres 1995.
    Ich suche wieder nach dem Brief von Nicole Fauré. Im Vertrauen darauf, dass sie immer noch dieselbe Adresse hat. Schalte den Computer an. Ziehe die Tastatur zu mir und beginne zu schreiben.
    In dem Brief an Nicole Fauré wünsche ich, so schnell wie möglich mit Marie in Kontakt zu treten. Ohne eine Erklärung abzugeben.
    Möchte den Brief morgen früh aufgeben.
    Am Abend klingelt das Telefon. Zum hundertsten Mal am diesem Tag.
    Es ist Magnea.
    »Was für ein Tag!«, stöhnt sie müde. »So was habe ich noch nie erlebt.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Bei uns ist eingebrochen worden.«
    »Wurden die Diebe erwischt?«
    »Nein.«
    »Was wurde denn gestohlen?«
    »Sie haben ein paar technische Geräte mitgehen lassen, den DVD-Player, die Stereoanlage und lauter solche Sachen. Alles, was verschwunden war und was mir auf den ersten Blick auffiel, habe ich die Polizei aufschreiben lassen.«
    »Haben sie viel verwüstet?«
    »Ja, sie haben sämtliche Regale und Schränke durchsucht und alles auf den Kopf gestellt. Die Polizei meint, sie hätten nach Bargeld gesucht, aber hier bezahlen die meisten mit Kreditkarte.«
    »War niemand zu Hause bei dem Einbruch?«
    »Nein, ich glaube nämlich, dass sie mich weggelockt haben.«
    »Wie denn?«
    »Ich bekam einen Anruf aus Elín Eddas Schule und wurde gebeten, wegen meiner Tochter zu einem Gespräch zu kommen. Ich fuhr zur abgesprochenen Zeit hin, aber dann wusste niemand davon, dass ich angerufen worden war.«
    »Also war das ein Vorwand.«
    »|a, und als ich wieder zurückkam, waren die Diebe schon wieder über alle Berge. Ich habe sofort die Polizei verständigt.«
    »Haben noch weitere Bewohner der Gegend Einbrüche angezeigt?«
    »Nein, alle waren völlig überrascht. Während der ganzen Jahre, die ich in Klettur gearbeitet habe, wurde noch nie hier eingebrochen.«
    Mich befällt ein unguter Verdacht.
    »Waren die Diebe auch in der Dunkelkammer?«, frage ich aufgebracht.
    »Ja, sie haben dort alles auseinandergenommen.«
    »Konnten sie den Tresor öffnen?«
    »Er war schon weg, der Transporter ist am Samstag hier gewesen.«
    Ich bin erleichtert.
    Nach Beendigung des Gesprächs versuche ich, die verschiedenen Hinweise miteinander zu verbinden.
    Thórdís schien die Fotos zu fürchten, die Karl Blómkvist gemacht hatte. Sie wusste, dass sie sich nicht in meinen Händen befinden. Und daher wahrscheinlich noch in Klettur sein müssen.
    Sie kannte Eddi Event-Ratte gut. Obwohl sie vorgab, sich nicht an ihn zu erinnern.
    Eddi hat Verbindungen zu einer Truppe von grobschlächtigen Geldeintreibern. Unverfrorene Ganoven, die keine Skrupel haben, irgendwo einzubrechen. Vorausgesetzt, sie werden dafür bezahlt.
    Thórdís und Eddi. Fotos und ein verschlossener Tresor. Einbruch und Geldeintreiber.
    Alles Teile des gleichen

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