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Mord in Thingvellir

Mord in Thingvellir

Titel: Mord in Thingvellir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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er Soleen entjungfert und ihr das Kind gemacht hat?
    Verdammter Widerling!
    Soleen war in der 8. Woche. Was bedeutet, dass das Kind im Mai entstanden sein muss. Oder Anfang Juni.
    Ich nehme mir wieder das Tagebuch vor. Suche nach den Einträgen vom Mai. Versuche, einen Sinn in diesem unverständlichen Text zu sehen. Aber ohne Erfolg.
    Der letzte Eintrag des Tagebuchs ist vom Freitag, dem 6. August. Der Tag, bevor Soleen tot im Ertränkungspfuhl gefunden wurde.
    An diesem Tag hat sie ein paar Worte geschrieben, von denen ich keine Ahnung habe, was sie bedeuten könnten. Und die Zahl 18.
    Hatte sie eine Verabredung? Um sechs Uhr des Tages, an dem sie ermordet wurde?
    Das könnte sein.
    Schließlich lege ich das Buch beiseite. Erlaube Jackie Daniels, eine Weile auf meiner Zunge zu lodern, bevor ich ihn hinunterschlucke. Und denke über Árni Geir nach.
    Der Schwiegersohn und Kronprinz von der smarten Snjófrídur taucht regelmäßig auf den Seiten der Klatschblätter auf. Vor allem in Séd & Heyrt. Meistens mit Ingunn, seiner Frau.
    War Árni Geir Soleens heimlicher Geliebter? Oder geht die Phantasie mit mir jetzt schon genauso durch wie mit Elín Edda?
    »Uff!«

35
    Montag, 13. September
    Der Bezirkie aus Selfoss ist wieder mal bei den Goldjungs aufgetaucht.
    Er sitzt während des Verhörs neben Ásleifur Oddgeirsson. Auch der Sauertopf mit seinem Laptop ist dabei.
    Aber jetzt ist es Ásleifur, der sagt, wo’s langgeht.
    »Wir müssen zunächst nochmals deine Treffen und Wegstrecken von Freitag, dem 6. August durchgehen«, sagt er und schlägt die rote Akte auf.
    Múhammed stöhnt.
    »Drei deiner Angestellten bestätigen, dass du abends um sechs Uhr immer noch in der Werkstatt warst, als sie Feierabend gemacht haben«, fährt Ásleifur fort. »Dein Neffe hat bei seinem Verhör unseren irakischen Kollegen gegenüber angegeben, dass du noch in der Werkstatt warst, als er eine Stunde später gegangen ist, aber er ist der Einzige, der das behauptet.«
    »Ich war aber da«, sagt Múhammed.
    »Árni Geir kam um Viertel vor acht zu dir und blieb zirka zwischen einer halben Stunde und einer Dreiviertelstunde dort. Er ist also spätestens, laut eigener Aussage, um halb neun wieder gefahren, eventuell sogar eher.«
    »Das sind doch alles Nachrichten von gestern«, sage ich.
    Ásleifur schaut zu Múhammed.
    »Die Neuigkeiten sind folgende: Wir haben einen Zeugen, der behauptet, dass du mit dem Auto um halb neun von der Werkstatt weggefahren bist, das heißt kurz nachdem ÁrniGeir behauptet, die Werkstatt verlassen zu haben.«
    »Welcher Zeuge?«, fragt Múhammed.
    »Dieser Zeuge hat bis weit nach Mitternacht gearbeitet und gibt an, an diesem Abend nicht gesehen zu haben, wie du zur Werkstatt zurückgekommen bist.«
    »Wer sagt so etwas über mich?«
    »Du hast bisher bei den Verhören behauptet, dass du bis zehn Uhr abends in der Werkstatt gearbeitet hast. In Anbetracht dieser neuen Zeugenaussage müssen wir wohl auch den Wahrheitsgehalt deiner Worte im Allgemeinen stark anzweifeln.«
    »Darf ich das Protokoll einsehen?«, frage ich.
    Ásleifur schickt einen Seitenblick zu Halldór und nickt. Der Sauertopf schiebt mir eine Kopie über den Tisch.
    Ich überfliege rasch das Blatt. Sehe, dass Ásleifur alles richtig wiedergegeben hat.
    Valdimar ist ein Mann von knapp über sechzig, der aussagt, Múhammed und sein Auto vom Sehen zu kennen. Er hat an diesem Abend in dem Haus gegenüber von Toppautos gearbeitet. Hat an einem Fenster gesessen, von dem er eine gute Sicht auf die Straße hatte. Und konnte somit problemlos alle beobachten, die den Parkplatz vor der Werkstatt benutzten, ob sie kamen oder wegfuhren.
    »Wir haben noch einen Zeugen«, erklärt Ásleifur. »Es ist einer deiner Nachbarn aus dem Hochhaus im Engihjalli. Er musste an diesem Abend nochmal raus zu seinem Auto und behauptet, dass er dich in deinem Jeep auf den Parkplatz hat fahren sehen. Das war gegen halb zwölf.«
    Ásleifur wirft Halldór einen Blick zu, der daraufhin einen weiteren Bericht zu mir herüberschiebt.
    Der Zeuge heißt Gudmundur. Er ist Familienvater, um die dreißig. Hat schon zwei Jahre lang im gleichen Treppenhaus wie die Grebases gewohnt. Im zweiten Stock.
    »Bist du angesichts der neuen Zeugenaussagen bereit, deine bisherigen Angaben zu revidieren?«, fragt Ásleifur und fixiert Múhammed streng.
    »Ich bin unschuldig«, antwortet Múhammed trotzig. »Diese Zeugen sprechen über eine andere Person.«
    Hreggvidur fällt ihm rüde ins

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